myGully.com Boerse.SH - BOERSE.AM - BOERSE.IO - BOERSE.IM Boerse.BZ .TO Nachfolger
Zurück   myGully.com > Talk > Reallife
Seite neu laden

Sucht - Opfer oder selber schuld

Willkommen

myGully

Links

Forum

 
Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Ungelesen 11.12.10, 22:26   #1
igor s.
Banned
 
Registriert seit: Oct 2010
Beiträge: 218
Bedankt: 291
igor s. ist noch neu hier! | 0 Respekt Punkte
Standard

du meinst also, man zahlt als ex-junkie genug zurück, wenn man ein normales leben führt so wie mio andere auch? sozialstaat, ja, aber ich würde es gerecht finden, dass ex-junkies zumindest einen teil der kosten für jeden erfolglosen entzugsversuch tragen sollten, wenn sie es geschafft haben und auch einen job durch die hilfe der anderen sozialversicherten gefunden haben. krank, schön und gut, aber sucht ist eine krankheit, die sich der süchtige selbst aussucht, krebs kann jeden unverschuldet treffen....
igor s. ist offline   Mit Zitat antworten
Ungelesen 11.12.10, 22:44   #2
Jayde
Zoidberg Jesus will give
 
Benutzerbild von Jayde
 
Registriert seit: Oct 2009
Beiträge: 558
Bedankt: 815
Jayde putzt sich die Zähne mit Knoblauch. | 2592 Respekt PunkteJayde putzt sich die Zähne mit Knoblauch. | 2592 Respekt PunkteJayde putzt sich die Zähne mit Knoblauch. | 2592 Respekt PunkteJayde putzt sich die Zähne mit Knoblauch. | 2592 Respekt PunkteJayde putzt sich die Zähne mit Knoblauch. | 2592 Respekt PunkteJayde putzt sich die Zähne mit Knoblauch. | 2592 Respekt PunkteJayde putzt sich die Zähne mit Knoblauch. | 2592 Respekt PunkteJayde putzt sich die Zähne mit Knoblauch. | 2592 Respekt PunkteJayde putzt sich die Zähne mit Knoblauch. | 2592 Respekt PunkteJayde putzt sich die Zähne mit Knoblauch. | 2592 Respekt PunkteJayde putzt sich die Zähne mit Knoblauch. | 2592 Respekt Punkte
Standard

Zitat:
Zitat von igor s. Beitrag anzeigen
du meinst also, man zahlt als ex-junkie genug zurück, wenn man ein normales leben führt so wie mio andere auch?
Der Unterschied: Sie hatten davor kein normales Leben seis weil sie keine Chance bekommen haben, weil sie es nie von ihren Eltern lernen konnten etc. Es gibt immer Ausnahmen aber meist kann die betroffene Person recht wenig dazu.

Und gleich wieder in die finanzielle Notlage bringen? Das Stress entsteht? Das er sich immernoch ausgegrenzt fühlt und deswegen wieder anfängt Drogen zu nehmen?

Für mich denkst du von Baum zu Baum siehst den Wald aber nicht - und du bist ganz sicher nicht qualifiziert um über so ein heikles Thema zu diskutieren, zumindest wenn man ein bisschen Niveau und Verstand dabei haben will.

mfg
__________________
"If you don´t stand for something, you´ll fall for anything" -Sucker Punch- Wiseman
Jayde ist offline   Mit Zitat antworten
Ungelesen 12.12.10, 00:14   #3
Pschyrembel
Erfahrener Newbie
 
Registriert seit: Sep 2010
Beiträge: 116
Bedankt: 51
Pschyrembel ist noch neu hier! | 0 Respekt Punkte
Standard

igor, sollten dann deiner meinung nach auch menschen was zurückzahlen die beispielsweise einen unfall gebaut hätten und in folge dessen tausende euro an behandlungskosten hatten. wohlmöglich auch noch selber schuld wegen zu schnell gefahren?! oder leute die unachtsam waren und beim über die straße gehen vom auto angefahren werden. nur weil sie selber dran schuld waren? wo soll solch ein gedanke enden?
dann müsste jeder der verantwortungslos mit seiner gesundheit umgeht zur kasse gebeten werden. also leute die viel und fett essen, sich wenig bewegen und dann einen diabetes und bluthochdruck bekommen müssten zahlen. jeder sportler müsste nach sportunfällen zahlen, jeder autofahrer nach unfällen müsste zahlen, jeder der sich eine geschlechtskrankheit holt nach ungeschützen sex müsste zahlen, also jeder der ein risiko eingeht bei dem was passieren kann.
Nein, ich denke solch ein gedanke geht zu weit. nur weil jmd. an seiner erkrankung oder seinem unfall schuld ist, kann man nicht gleich als gesellschaft einen ausgleich fordern. sonst findet man einfach kein ende weil sich irgendwer immer benachteiligt sieht. also doch lieber alle gleich behandeln und für alle zahlen.
Pschyrembel ist offline   Mit Zitat antworten
Ungelesen 12.12.10, 11:05   #4
igor s.
Banned
 
Registriert seit: Oct 2010
Beiträge: 218
Bedankt: 291
igor s. ist noch neu hier! | 0 Respekt Punkte
Standard

Zitat:
Zitat von Jayde Beitrag anzeigen
Der Unterschied: Sie hatten davor kein normales Leben seis weil sie keine Chance bekommen haben, weil sie es nie von ihren Eltern lernen konnten etc. Es gibt immer Ausnahmen aber meist kann die betroffene Person recht wenig dazu.

Und gleich wieder in die finanzielle Notlage bringen? Das Stress entsteht? Das er sich immernoch ausgegrenzt fühlt und deswegen wieder anfängt Drogen zu nehmen?

Für mich denkst du von Baum zu Baum siehst den Wald aber nicht - und du bist ganz sicher nicht qualifiziert um über so ein heikles Thema zu diskutieren, zumindest wenn man ein bisschen Niveau und Verstand dabei haben will.

mfg
und vll solltest du aufhören, junkies als opfer der allgemeinheit zu sehen. jeder mensch kann frei über sein tun bestimmen und wenn jemand die entscheidung trifft, drogen zu nehmen oder sich die birne wegsaufen will, dann sollte er auch dafür geradestehen. die allgemeinheit zwingt keinen dazu, süchtig zu werden, aber sie soll diesem pack dann wieder den arsch retten und dies auch noch zig-mal finanzieren.
und ich glaube einmal gelesen zu haben, dass in deutschland meinungsfreiheit herrscht, also hat meine aussage nichts mit qualifikationen zu tun, sondern mit meinung. ndenk also erst mal nach, bevor du sowas schreibst....


Zitat:
igor, sollten dann deiner meinung nach auch menschen was zurückzahlen die beispielsweise einen unfall gebaut hätten und in folge dessen tausende euro an behandlungskosten hatten. wohlmöglich auch noch selber schuld wegen zu schnell gefahren?!
NEIN, anscheinend ist meine aussage noch nicht deutlich genug rübergekommen. ich habe nicht das geringste problem damit, einem süchtigen 2 entziehungskuren mit allem dazugehörigen zu bezahlen, das ist vollkommen in ordnung. wenn der wille wirklich da ist, von dem dreck wegzukommen, dann sollte dies spätestens beim 2. mal klappen. auch sollte eine entziehungskur nur gemacht werden, wenn der süchtige das selbst will und nicht dazu gezwungen wird, denn dann sind die chancen gleich null.
ich will auch keinen ex-süchtigen das existenzminimum rauben, sondern bin der meinung, dass er der gesellschaft etwas zurückgeben sollte, sei es soziale dienste, z.b in drogenberatungzentren, kliniken oder eben auch an gelder für diese einrichtungen, sofern er selbst genug verdient....
anscheinend kommt es hier so rüber, dass ich gegen hilfen für süchtige bin, das ist aber nicht so. jedem sollte geholfen werden, aber es sollte kein freifahrtschein für süchtige sein. sie sollten auch etwas dafür leisten, sei es sozial oder finanziell um eben diese einrichtungen, die ihnen geholfen haben, zu unterstützen und einen teil zurückzugeben...

@szooth

wieder ne menge beleidigungen.....bist du dir wirklich sicher, dass der begriff EX-junkie bei dir zutrifft? deinen hirnlosen beleidigungen nach sollte man vll das ex weglassen....
ich war nie der gesellschaft auf der tasche gelegen, hatte nie irgendwelche süchte auf kosten der allgemeinheit, also was sollte ich ZURÜCKgeben? ich gebe seit langen jahren jeden monat steuern ab, sozialversicherungsbeiträge, die DEINE fehler ausbügeln, also was willst du von mir? DU bist derjenige, der zu schwach war um den drogen zu widerstehen, nicht ICH....

und was glaubst du eigentlich, wer DU bist, dass du nen akademiker über jemanden stellst, der handwerklich arbeitet? solche typen wie du werden in regel nutzlose theoretiker mit großer fresse und nichts dahinter, auf diesem weg bist du bereits sehr erfolgreich, junkie....
igor s. ist offline   Mit Zitat antworten
Ungelesen 12.12.10, 05:04   #5
szooth
Subversives Element
 
Registriert seit: Aug 2010
Beiträge: 433
Bedankt: 645
szooth mag den Abfluss Flavour! | 31426 Respekt Punkteszooth mag den Abfluss Flavour! | 31426 Respekt Punkteszooth mag den Abfluss Flavour! | 31426 Respekt Punkteszooth mag den Abfluss Flavour! | 31426 Respekt Punkteszooth mag den Abfluss Flavour! | 31426 Respekt Punkteszooth mag den Abfluss Flavour! | 31426 Respekt Punkteszooth mag den Abfluss Flavour! | 31426 Respekt Punkteszooth mag den Abfluss Flavour! | 31426 Respekt Punkteszooth mag den Abfluss Flavour! | 31426 Respekt Punkteszooth mag den Abfluss Flavour! | 31426 Respekt Punkteszooth mag den Abfluss Flavour! | 31426 Respekt Punkte
Standard

Zitat:
und was gibst du der gesellschaft zurück, die deine fehler und schwächen finanziert haben? dir war sicherlich auch nicht bewußt, dass drogen süchtig machen können, als du sie das erstemal konsumiert hast. DU triffst entscheidungen, also mußt DU die konsequenzen tragen. wer hier die schuld in irgendwelchen umständen sucht belügt sich selbst, sonst müßte ja jeder, der ne schlimme kindheit hatte, junkie werden. sämtliche kinder, die in kriegsgebieten aufgewachsen sind müßten junkies werden. diese hirnlose gequatsche bezüglich der einzelnen umstände kann ich nicht mehr hören, nur beschissene ausflüchte um von der eigenen schwäche abzulenken. wenn du schon ehrlich sein willst, dann steh dazu und sag deutlich, du warst selbst schuld, basta....
Zitat:
Zitat von igor s. Beitrag anzeigen
du meinst also, man zahlt als ex-junkie genug zurück, wenn man ein normales leben führt so wie mio andere auch? sozialstaat, ja, aber ich würde es gerecht finden, dass ex-junkies zumindest einen teil der kosten für jeden erfolglosen entzugsversuch tragen sollten, wenn sie es geschafft haben und auch einen job durch die hilfe der anderen sozialversicherten gefunden haben. krank, schön und gut, aber sucht ist eine krankheit, die sich der süchtige selbst aussucht, krebs kann jeden unverschuldet treffen....
Wenn wir schon auf Hardcore-Materialist machen, dann mal eine Abrechnung: Was gibst du überhaupt an die Gesellschaft ab, lieber Igor ? Geistig (davon hab ich allein hier schon genug gelesen) und materiell. Was sind das überhaupt für seltendämliche Vergleiche, die du hier ziehst ? Weißt du, das ist hier ein Warez Board. Dir ist klar, dass "wir" hier wirtschaftliche Schäden in Millionenhöhe verursachen ? Sogesehen kosten "wir" "die Gesellschaft" auch sehr viel. Ach, wird das jetzt zu abstrakt für den kleinen Igor ? Nur weil man es nicht so einfach herleiten kann, wie "Einzahlen - Auszahlen" bei Steuern und soziale Abgaben, dass es selbst dein langsames Denkorgan begreift, heißt es noch lange nicht, dass es nicht faktisch das selbe ist. Nicht falsch verstehen, das ist keine Moralpredigt. Es ist nur ein Hinweis auf die Doppelmoral, die hier von "igor s." zu lesen ist.

Aber völlig unabhängig von dem Einzahlen-und-Zurückzahlen-Gesülze: Viele "Ex-Junkies" gehören zu den Besten in dem, was sie tun. Überrascht, hm ?
Besagter Mensch von dem ich oben sprach beispielsweise, wischt mit einem "igor s." geistig und finanziell locker den Fußboden auf. Der hat in jeder Hinsicht schon 1000x mehr zurückgezahlt als ein igor s. je einzahlen wird, und ja es ist ein <stigma>"Ex-Junkie"</stigma>. Und ich habe vor es ihm gleichzutun. Da bin ich als Akademiker auf dem besten Weg dahin - kannst du das von dir etwa auch behaupten, großer igor s. ? Ich kann dir auf Anhieb zehn sogenannte "Ex-Junkies" nennen, die bereits dieses Ziel erreicht haben. Sie sind jetzt angesehene Wissenschaftler und erfolgreiche Kaufleute.

Wer bist du, dass du allen ernstes glaubst, "der Gesellschaft" unterm Strich mehr gegeben zu haben, als ich ? Dass du auch noch die Dreistigkeit hast, mich direkt anzusprechen ? WER bist du, frag ich dich ? Was qualifiziert dich für eine solche Frage ?
Na los, BILDungsbürger Igor, du hast mit dem Schwanzvergleich angefangen, jetzt musst du auch die Hose runterlassen.

Zitat:
vielles ist und bleibt eine frage der persönlichen einstellungen.
... Ideologie hat in der Medizin nichts verloren. Dass es in der Realität nicht immer so einfach ist, wie man es dahersagt, ist ein anderes Blatt Papier.

Ich bin übrigens auch der persönlichen Meinung, dass die meisten, die süchtig werden, es hätten verhindern können. Und, dass fast jeder (Ausnahme Doppeldiagnosen wie etwa Sucht/Psychose oder Sucht/Persönlichkeitsstörung) es wieder unter Kontrolle bringen kann, wenn er will. Aber trotzdem halte ich mich selbst nicht für qualifiziert genug in diesem Thema zu urteilen. Schon gar nicht mit so verallgemeinernden Phrasen wie "Schuld" oder "nicht Schuld".

Und in allen Fällen erfordert die Sucht einen lebenslangen Kampf gegen sich selbst. Man tritt hier eine Tür auf. Niemand "war" süchtig, man bleibt es sein Leben lang.
Und Sucht ist weit mehr, als das zwanghafte Konsumieren von Substanzen. Es ist ein komplexes Thema, was soziale, psychologische und medizinische Aspekte vereint.

Es wird ja gerade in gewissen Kreisen immer gern auf die polemisierende Tränendrüse gedrückt, also mach ich das auch mal: Was ist mit dem unschuldigen Baby, was schon im Mutterleib vom H abhängig wurde ? Es kann ein ganz "normales" Leben führen, vielleicht bis zu dem Tag, an dem es aus irgendeinem Grund Opioide einnehmen muss. Und das ist mit Sicherheit kein Einzelfall.
szooth ist offline   Mit Zitat antworten
Ungelesen 12.12.10, 12:45   #6
Pschyrembel
Erfahrener Newbie
 
Registriert seit: Sep 2010
Beiträge: 116
Bedankt: 51
Pschyrembel ist noch neu hier! | 0 Respekt Punkte
Standard

Zitat:
Zitat von szooth Beitrag anzeigen

... Ideologie hat in der Medizin nichts verloren. Dass es in der Realität nicht immer so einfach ist, wie man es dahersagt, ist ein anderes Blatt Papier.

traumtänzer. glaub mir... gerade die medizin ist von allen wissenschaften die am wenigsten geradlinige. ideologie bestimmt ganz wesentlich die medizin. nur über ethik, moral, normen, werte usw. einer gesellschaft können bestimmte entscheidungen überhaupt erst getroffen werden. von forschung mal ganz abgesehen.

Zitat:
Zitat von szooth Beitrag anzeigen
Was ist mit dem unschuldigen Baby, was schon im Mutterleib vom H abhängig wurde ? Es kann ein ganz "normales" Leben führen, vielleicht bis zu dem Tag, an dem es aus irgendeinem Grund Opioide einnehmen muss. Und das ist mit Sicherheit kein Einzelfall.
dieses beispiel versteh ich nicht. glaubst du das der mensch der als baby im mutterleib opiatabhängig war als erwachsener nach einmaliger opiatgabe eine sucht entwickelt. so funktioniert das aber nicht mit der opiatabhängigkeit.
dieses "für immer trocken bleiben" liegt nur an der psychischen komponente einer sucht. diese können babys noch nicht entwickeln. die körperlich komponente wird durch rezeptor-regulation bestimmt. und dannach ist man nach überstandener sucht genauso suchgefährdet wie jmd. der nie süchtig war. vorrausgesetzt der körperlich entzug war 100% erfolgreich, wovon man nach jahren ohne opiate ausgehen muss/kann.


im übrigen ist der begriff sucht vielleicht doch nicht so glücklich gewählt weil er zu viele möglichkeiten offen lässt und zu missverständnissen führt. besser vielleicht "substanzgebundenes Abhängigkeitssyndrom". damit schließe ich mal die ganzen Psychosyndrome aus. mir gehts halt wirklich nur um süchte die substanzgebunden sind.
Pschyrembel ist offline   Mit Zitat antworten
Ungelesen 12.12.10, 15:33   #7
szooth
Subversives Element
 
Registriert seit: Aug 2010
Beiträge: 433
Bedankt: 645
szooth mag den Abfluss Flavour! | 31426 Respekt Punkteszooth mag den Abfluss Flavour! | 31426 Respekt Punkteszooth mag den Abfluss Flavour! | 31426 Respekt Punkteszooth mag den Abfluss Flavour! | 31426 Respekt Punkteszooth mag den Abfluss Flavour! | 31426 Respekt Punkteszooth mag den Abfluss Flavour! | 31426 Respekt Punkteszooth mag den Abfluss Flavour! | 31426 Respekt Punkteszooth mag den Abfluss Flavour! | 31426 Respekt Punkteszooth mag den Abfluss Flavour! | 31426 Respekt Punkteszooth mag den Abfluss Flavour! | 31426 Respekt Punkteszooth mag den Abfluss Flavour! | 31426 Respekt Punkte
Standard

@Psychrembel: Ja, so ist das bei normativen Systemen immer; aber auf der anderen Seite bindet sich ja gerade die Medizin selbst an eine besonders starke Ethik, wenn es um das Wohl des Patienten und das Lindern von Schmerzen geht. Und da ist die Frage nach dem Umgang mit einem Suchtkranken mit inbegriffen. (Hier hat es in den letzten ~30 Jahren ganz erstaunliche Entwicklungen gegeben übrigens) In der praktischen Medizin ist dann auch kein Platz mehr für solche Fragen nach "Schuld".

Man ist ja von der Vorstellung "körperlicher Entzug rum - Sucht vorbei" schon lange abgerückt
Speziell auf Opioide bezogen, hat sich aber zudem als wenigs erfolgversprechend erwiesen, die Komponenten immer strikt zu trennen.

* Es gibt sehr regelmäßig dokumentierte Fälle von ehemals Abhängigen, die in Notfällen mit Opioiden behandelt wurden. Dennoch sind bereits Entzugserscheinungen nachweisbar und beobachtbar (z.b. Mydriasis, Tränenfluss), wie auch von den Patienten selbst berichtet, obwohl die Behandlungsdauer und -dosis diese allein nie verursachen könnte. In manchen Fällen bekamen die Patienten das selbst noch nichtmal mit.

* Es gibt auch mittlerweile eine ausgewertete Studie, die Hinweise auf permanent gestörte Hyporegulation von my-Rezeptoren bei einmaliger "körperlicher Abhängigkeit" liefert. Ich schaue nachher mal, wo ich das gefunden hab, muss so 2008 rum gewesen sein.

Aber abgesehen davon: Ich wollte sowieso nur ein Beispiel finden, wo die Frage nicht ganz so einfach zu beantworten ist. Und abgesehen davon, ist das Wort "Schuld" sehr hart und unwiderruflich.
Man hat ja zum Beispiel im Strafrecht ganz bewusst Grenzen gezogen, altersmäßig und im Einzelfall auch über diesen Grenzen hinausgehend entschieden. Nicht anders wäre es bei der Sucht. Allerdings wäre ein "Gericht zur Feststellung der Schuld an der Sucht" unnötig. Denn es steht dem Patienten dennoch die gleiche Behandlung zu.

Was ist also mit Leuten, die immer fetter werden, weil sie falsch essen und keinen Sport treiben. Sie bekommen dann einen Herzinfarkt oder was weiß ich. Das ist sicher auch nicht billig, wer ist also Schuld daran ? Viellleicht hat man denjenigen sogar eindringlich gewarnt ?
Was, wenn derjenige dann mit seinem Bypass weiter frisst, raucht usw. und einen zweiten Herzinfarkt kriegt ? Ist er dann immernoch nicht schuld ? Ganz egal ob er es ist oder nicht, es ist unmenschlich ihm die Behandlung zu verweigern. Selbiges gilt auch für Süchtige.

@igor: Was ist mit den Schäden die du schon verursacht hast ? Wenn ich von Dummheit spreche, ist das keine Beleidigung, sondern eine Feststellung. Vielleicht hat deine Dummheit der Gesellschaft schon mehr Schaden zugefügt, als ICH je wieder gutmachen kann. Zum Beispiel mit so unreflektierten und destruktiven Äußerungen, wie du sie in diesem und schon vielen anderen Threads getroffen hast. Jetzt mal außen vorgelassen, wie schon weiter oben erwähnt, wirtschaftlichen Schaden durch Filesharing. Und dann redest du von "nie auf der tasche gelegen", von Schwächen ausgleichen ? Hallo Doppelmoral, gesetzestreuer Bürger !

Ich hab dich mit der Nase in den Kackhaufen gestoßen und du riechst es immer noch nicht, was ? Das muss ich mir wohl selbst zum Vorwurf machen...
Du bist allem Anschein nach nicht nur dumm, sondern hast auch noch ein Empathiemangel, wenn du nicht feststellen kannst, wer hier mit polemischen Äußerungen begonnen hat.
Na ja, jetzt bist du auf meiner Ignoreliste. Dann arbeite mal weiter in deinem Handwerk und sei stolz auf dein kleines Leben mit deinem beschränkten Horizont. Mit ganz viel Glück reichts ja sogar für ein eigenes Haus, irgendwann. Und auf dem Weg dahin, wischen "nutzlose Theoretiker" wie ich mit dir den Fußboden auf. Eine amüsante Vorstellung...
szooth ist offline   Mit Zitat antworten
Ungelesen 12.12.10, 16:48   #8
Pschyrembel
Erfahrener Newbie
 
Registriert seit: Sep 2010
Beiträge: 116
Bedankt: 51
Pschyrembel ist noch neu hier! | 0 Respekt Punkte
Standard

Zitat:
Zitat von szooth Beitrag anzeigen
@Psychrembel: Ja, so ist das bei normativen Systemen immer; aber auf der anderen Seite bindet sich ja gerade die Medizin selbst an eine besonders starke Ethik, wenn es um das Wohl des Patienten und das Lindern von Schmerzen geht. Und da ist die Frage nach dem Umgang mit einem Suchtkranken mit inbegriffen. (Hier hat es in den letzten ~30 Jahren ganz erstaunliche Entwicklungen gegeben übrigens) In der praktischen Medizin ist dann auch kein Platz mehr für solche Fragen nach "Schuld".
genau das sag ich doch auch die ganze zeit. die frage der schuld hat für mich ja keine konsequenzen wenn es um die behandlung von süchten oder auch anderen krankheiten oder verletzungen geht. zumindest aus sicht der behandler. aus sicht des behandelten sehe ich die frage aber nicht als so unwichtig an. meiner meinung nach muss man sich seine eigene schuld... sofern sie natürlich vorhanden ist, auch eingestehen. denn nur dann hat man eine ausreichend gute heilungschance.

Zitat:
Zitat von szooth Beitrag anzeigen
Man ist ja von der Vorstellung "körperlicher Entzug rum - Sucht vorbei" schon lange abgerückt
Speziell auf Opioide bezogen, hat sich aber zudem als wenigs erfolgversprechend erwiesen, die Komponenten immer strikt zu trennen.
meine aussage bezog sich nur auf die babys im mutterleib. bei der die psychische komponente wohl nicht so beeinträchtigend ist ansonsten würde ich dir da schon recht geben.

Zitat:
Zitat von szooth Beitrag anzeigen
* Es gibt sehr regelmäßig dokumentierte Fälle von ehemals Abhängigen, die in Notfällen mit Opioiden behandelt wurden. Dennoch sind bereits Entzugserscheinungen nachweisbar und beobachtbar (z.b. Mydriasis, Tränenfluss)...
ich kenne diese fälle. man geht wohl davon aus das die rezeptordownregulation nicht vollständig vollzogen ist und quasi nur inaktive rezeptoren wieder aktiviert werden. in einem solchen fall ist die körperliche komponente halt nicht wirklich abgeschlossen.


Zitat:
Zitat von szooth Beitrag anzeigen
* Es gibt auch mittlerweile eine ausgewertete Studie, die Hinweise auf permanent gestörte Hyporegulation von my-Rezeptoren bei einmaliger "körperlicher Abhängigkeit" liefert. Ich schaue nachher mal, wo ich das gefunden hab, muss so 2008 rum gewesen sein.
WÄRE ICH SEHR DRAN INTERESSIERT!!! ALSO WENN DU DAS WAS HAST WUERDE ICH DAS GERNE LESEN WOLLEN!! danke im vorraus.

Zitat:
Zitat von szooth Beitrag anzeigen
Was ist also mit Leuten, die immer fetter werden, weil sie falsch essen und keinen Sport treiben. Sie bekommen dann einen Herzinfarkt oder was weiß ich. Das ist sicher auch nicht billig, wer ist also Schuld daran ? Viellleicht hat man denjenigen sogar eindringlich gewarnt ?
Was, wenn derjenige dann mit seinem Bypass weiter frisst, raucht usw. und einen zweiten Herzinfarkt kriegt ? Ist er dann immernoch nicht schuld ? Ganz egal ob er es ist oder nicht, es ist unmenschlich ihm die Behandlung zu verweigern. Selbiges gilt auch für Süchtige.
wie gesagt. ich teile deine meinung. die frage der schuld sollte keine konsequenzen für eine behandlung haben. siehe oben


achso... juicyBeats: die entwicklung der Opioidrezeptoren im mutterleib würde ich auch gerne mal nachlesen. kannst du mir da auch was besorgen?? oder wo hast du das her= wäre echt nett. danke
Pschyrembel ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort


Forumregeln
Du kannst keine neue Themen eröffnen
Du kannst keine Antworten verfassen
Du kannst keine Anhänge posten
Du kannst nicht deine Beiträge editieren

BB code is An
Smileys sind An.
[IMG] Code ist An.
HTML-Code ist Aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 06:49 Uhr.


Sitemap

().