[HappyMike34]

Kann mir mal einer erklären, was der Kick bei Automaten ist, dass man da so viel Geld verzockt und seine ganze Freizeit damit verbringt?

Bei spielen wie Poker oder Sportwetten kann ich es ja noch verstehen... da bildet man sich ein, gewiefter als die anderen zu sein und die dicke Kohle zu machen.
...oder bei Lotto, da hofft man einmal drauf richtig Glück zu haben und Kasse zu machen... oder bei Shootern das gibt einen den Kick zu "überleben" und besser zu sein als die Mitspieler/Gegner... oder Sex - naja da ist es wohl klar

Aber was ist mit Automaten? Da weiß man schon vorher, dass nur 60% von dem wieder rauskommt, was man investiert.... und selbst wenn man mal gewinnt, dann ist es "Kleingeld". Also ich kann das echt nicht verstehen, wie man da süchtig werden kann.

[UltimateCreature]

Zitat von HappyMike34

Kann mir mal einer erklären, was der Kick bei Automaten ist, dass man da so viel Geld verzockt und seine ganze Freizeit damit verbringt?

ich oute mich jetzt mal: ich war selber bis mitte 20 automatenzocker. der kick für mich war der, mich jeden tag mit anderen zockern zu treffen und die automaten "hochzuklatschen", bis sie musik gemacht haben. es war schon eine kranke art sportlichen wettstreits. das geld war zu diesem zeitpunkt schon eh absolut zweitrangig. es ging nur noch ums hochdrücken.

meine damalige freundin hat irgendwann in die schnauze voll gehabt und wollte sich von mir trennen, wenn ich nicht aufhöre. verständlich wenn man überlegt, dass ich es nicht geschafft habe, mit dem geld aus dem bankautomaten auf dem direkten weg nach hause zu gehen.

ich habe auch nicht lange überlegt, sondern ihr direkt meine bankkarte gegeben. so bin ich dann von der scheisse weg gekommen.

wichtig ist nur, dass du immer noch unterscheiden kannst und weisst, was in deinem leben WIRKLICH wichtig ist und was nicht. dann hast du die chance auf den absprung. ansonsten wirst du nach und nach alles verlieren, was du hast und was dir wichtig ist.

[Nomoran]

Zitat von UltimateCreature

ich oute mich jetzt mal: ich war selber bis mitte 20 automatenzocker. der kick für mich war der, mich jeden tag mit anderen zockern zu treffen und die automaten "hochzuklatschen", bis sie musik gemacht haben. es war schon eine kranke art sportlichen wettstreits. das geld war zu diesem zeitpunkt schon eh absolut zweitrangig. es ging nur noch ums hochdrücken.

meine damalige freundin hat irgendwann in die schnauze voll gehabt und wollte sich von mir trennen, wenn ich nicht aufhöre. verständlich wenn man überlegt, dass ich es nicht geschafft habe, mit dem geld aus dem bankautomaten auf dem direkten weg nach hause zu gehen.

Same here...

...nur ging die Geschichte bei mir etwas anders weiter.

Das fing schon in der Berufsschule an. Die anderen gingen in den Unterricht und ich ging in die Daddelhalle. Bei mir lag es wahrscheinlich an mehreren Faktoren wobei einer rausgestochen ist. Ich hab nicht die Ausbildung gemacht die ich für mich geplant hatte, hat mir demnach nicht viel Spaß gemacht. (Hab mich trotzdem durchgewuselt und bestanden.)

Ich habe von einem auf den anderen Tag aufgehört weil sich bei mir die Sucht verlagert hatte. (Oder hat sich nach dem Aufhören die Sucht verlagert? Weiß ich nicht mehr genau.) Das hat dann auch zum Verlust von ALLEM geführt, inklusive dem Verlust der Lust auf Leben... (Frau, Haus, 2 Autos, Motorad, SEHR gute Arbeit, fasst das Leben).

Heute kann ich für mich nur bedauern das ich damals nicht viel früher geschaltet hab und mal zu meinem Arzt gesagt hab "Mit mir stimmt was nicht" vielleicht hätte das mein ganzes weiteres Leben verändert/geändert und mir wäre viel erspart geblieben.

Zu deinen Bedenken mit der Selbsthilfegruppe kann ich nur sagen;

Nicht alle die dort sitzen haben Haus und Hof verspielt sondern sind genau wie DU! DIE SIND GENAU WIE DU!!!!

Nur die Krankheitsstadien sind unterschiedlich, nicht die Kranheit an sich!

Geh hinn, schau es dir an und wenn gerade DIE Gruppe nicht passt, schau die evtl. noch eine oder zwei andere an. Wenn Du dann immer noch der Meinung bist das es nicht's für Dich ist, gibt es noch andere Möglichkeiten.

Therapeut, Psychologe usw. (Ist ja nicht für ewig) ist nicht wie beim Alkohol oder Drogen, irgendwann denkst Du darüber "wie konnte ich nur so dumm sein, meine schöne Kohle", machst ja jetzt schon

my 2 cent's

[UltimateCreature]

@nomoran: klar, das kommt ja noch dazu. bei mir fing der ganze scheiss an, als ich 18 war. ich kenn das volle programm: bude weg, ausbildung weg, konto platt, schulden ...

als mich meine freundin dann jahre später verlassen wollte, hatte ich wahrscheinlich keine lust, schon wieder alles wegen dieser scheisse zu verlieren.

@supersoft:

habe ca. 12.000-14.000 Euro verspielt in den letzten 2 Jahren

Ja ich bin zum Teil in Schulden aber nicht zu hoch ca. 800 Euro, könnte ich binnen 2 Monaten locker ausgleichen würde ich nicht mehr in die Spielhölle gehen.

Ich denk langsam das ich Spielsüchtig bin

du bist spielsüchtig. du redest dir die sucht und die umstände selber klein. das ist aber normal. du musst die bremse ziehen, bevor es zu spät ist. dein ganzes leben geht sonst ratzfatz den bach runter.