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Zitat von Hölter
Was Egmont tut, freiwillig oder vermeintlich gezwungenermaßen, ist ein systematisch-vorauseilendes Eingreifen im Geiste einer Political Correctness, deren Interventionspotenzial man [...] gar nicht zu Ende denken mag, wenn der Damm einmal gebrochen ist.
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Das ist das Schöne am Dammbruch-Fehlschluss: Ich kann, in welchem Kontext auch immer, jeden Scheiß als mögliche Folge herbeiphantasieren. Moral bzw. Ethik ist nur eine Seite der Gleichung, Plausibilität die andere. Und gerade Letzere kommt in Hölters Polemik zu kurz.
Zitat:
Zitat von Hölter
Wie will man gewandelte Normen verhandeln, wenn niemand sich der Dokumente mehr sicher sein kann?
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Durch Verweise auf den englischen Originaltext und die darauffolgende Übersetzungsgeschichte. Im Minimum unterscheidbar durch die Nennung des/der neuen Übersetzer(s) in der betreffenden Edition. Wenn entsprechende Metadaten (z. B. im Rahmen des Publikationsprozesses) verfälscht werden, besteht selbstverständlich Handlungsbedarf.
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Zitat von Hölter
Streiten darf man über jede Sprechblase, aber reinweg inakzeptable Texte gibt es nach meiner Überzeugung bei Erika Fuchs nicht.
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Ich hätte hier im Rahmen der Transparenz den betreffenden englische Originaltext mit abgebildet, so dass der geneigte Leser sich ein eigenes Urteil darüber bilden kann ob die "definitive" Erika Fuchs (und ihre Editoren) hier ins Klo gegriffen hat bzw. haben.
Das Original auf das mer sich bezieht muss bei ordentlicher vergleichender qualitativer Textananalysis (z. B. Literaturanalysis) sowieso immer mitgenannt werden. Sollte das Mindeste sein, wenn mer sich nicht den Vorwurf pappiger Polemik gefallen lassen will—insbesondere dann, wenn mer in der Gazette den Philologenhengst
mit Prinzipien raushängen lässt.
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Zitat von Hölter
Es ist also keine Frage des Copyrights [...]
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Na ja, nicht nur. Aber da das Copyright, for better or worse, rechtsverbindlich(!) auch Fragen zur Handlungsmacht von lebenden* und toten Autoren verhandelt, gerade bei Modifikationen des Originaltexts, welche Übersetzungen
per se darstellen, ist die Elimination dieser Frage in gegebener Debatte im besten Falle kontraproduktiv, und im schlimmsten Falle unredlich.
* Siehe z. B. auch die
Star-Wars-Neuedtionen, George Lucas, und dessen Einstellung zur Preservation der Originale.