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06.09.16, 10:09
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Legende
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Einkaufen per Knopfdruck: Verbraucherschützer kritisieren Amazons Dash-Button
Zitat:
Verbraucherschützer folgen Amazons Rechtsauffassung nicht. Sie halten den Einkaufsknopf Dash nicht für rechtskonform. Der Kauf darüber sei zu intransparent. Aber sie bemängeln auch andere Dinge am Dash-Knopf.
Amazon hat anlässlich der Ifa in Berlin den physischen Einkaufsknopf namens Dash in Deutschland auf den Markt gebracht. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen sieht erhebliche Probleme an dem Produkt. Vor allem wird die mangelnde Preis- und Bestelltransparenz bemängelt.
Amazon Dash - Trailer: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
Der Dash-Button dient dazu, Produkte wie Waschmittel, Tiernahrung oder Rasierklingen auf Knopfdruck nachzubestellen. Jeder Dash-Knopf ist auf ein festgelegtes Sortiment eines einzelnen Herstellers beschränkt. Der Kunde kann zwar festlegen, welches Produkt des Herstellers damit bestellt werden soll, aber es ist nicht möglich, damit ein Produkt eines Konkurrenten zu bestellen. Wer einen Knopf von Persil besitzt, kann darüber kein Ariel-Waschmittel kaufen und umgekehrt. Und wenn ein anderes Produkt damit bestellt werden soll, muss die Zuordnung des Knopfes neu vorgenommen werden.
Gesetze geben klare Linie vor
Anders als Amazon halten es die Verbraucherschützer für zwingend erforderlich, dass die Bestellung von Produkten über einen Knopf erfolgen muss, der mit der Beschriftung "zahlungspflichtig bestellen" versehen ist. Alternativ wäre auch ein vergleichbarer, aber ebenso eindeutiger Wortlaut möglich. Der Dash-Button ist hingegen gar nicht beschriftet. Hier hat sich Amazon dagegen entschieden, den Dash-Button mit einem passenden Wortlaut auf den Markt zu bringen.
Mit der Formulierung "zahlungspflichtig bestellen" will der Gesetzgeber Verbraucher davor bewahren, unbewusst Verträge im Internet zu schließen, denn ein Kauf stellt einen Vertragsabschluss dar. Nach Amazons Rechtsauffassung ist ein Druck auf den Dash-Button so eindeutig und klar, dass die Bezeichnung nicht notwendig ist, die von den hiesigen Gesetzen vorgeschrieben wird.
Preis wird vor dem Kauf nicht angezeigt
Diese Auffassung teilen die Verbraucherschützer nicht. Sie gehen davon aus, dass der Dash-Button nicht den gesetzlichen Regelungen entspricht. Sie bemängeln außerdem, dass weder der Gesamtpreis noch die Informationen zum Widerrufsrecht vor dem Kauf zu sehen sind. Denn bei Kaufverträgen sei der Preis ein zentrales Element - und er werde bei vielen Onlinehändlern teils im Stundentakt verändert, sagen die Verbraucherschützer.
Der Käufer würde nicht sehen, wenn das Produkt etwa bei einem Marketplace-Händler günstiger ist, sondern würde immer den höheren Preis bezahlen. Verbraucher laufen Gefahr, die Übersicht zu verlieren, wenn sie mehrere Dash-Buttons nutzen und damit verschiedene Produkte bestellen. Sie könnten demnach mehr Geld ausgeben, als sie eigentlich möchten.
Um einen Fehlkauf zu verhindern, sichert Amazon seinen Kunden nach der Betätigung des Dash-Buttons zwar zu, die betreffende Bestellung stornieren zu können. Allerdings gilt das nur für 30 Minuten, nachdem der Knopf betätigt wurde. Wenn der Knopf ohne Wissen des Käufers gedrückt wurde, kann es leicht passieren, dass der Kauf in dieser knappen Zeitspanne nicht bemerkt wird.
Rückgabemöglichkeit mit Risiko
Amazon verspricht außerdem, dass nach der Auslieferung der bestellte Artikel ohne Angabe von Gründen zurückgegeben werden darf. Allerdings dürften einige Amazon-Kunden befürchten, dass ihr Konto gesperrt wird, wenn sie das zu oft machen. Amazon hat bisher keine Kriterien dafür genannt, welche Bedingungen zu einer Kontensperrung führen. Damit werden Kunden verunsichert, weil sie nicht wissen, mit welchen Schritten sie eine Kontosperrung riskieren.
Kritisch sehen die Verbraucherschützer auch Amazons Dash Replenishment Service. Dabei wird die Dash-Funktion direkt in die Waschmaschine, den Drucker oder den Geschirrspüler eingebaut. Amazon bietet Geräteherstellern passende Schnittstellen an. Dabei kann eine Nachbestellautomatik aktiviert werden, so dass der Drucker selbsttätig neuen Toner bei Amazon bestellt oder die Waschmaschine neues Waschmittel anfordert - ebenfalls bei Amazon. Nach Auffassung der Verbraucherschützer muss für solch einen Kauf ein rechtsverbindlicher Vertrag geschlossen werden. Und dafür verlange der Gesetzgeber einen eindeutigen Kaufbutton, der hier fehle.
Amazon speichert WLAN-Kennwort
Damit der Dash-Button verwendet werden kann, muss er im heimischen WLAN eingebunden sein. Hierbei bietet Amazon seinen Kunden an, das WLAN-Kennwort auf ihren eigenen Servern zu speichern. Ansonsten muss für jeden einzelnen Dash-Knopf das WLAN-Kennwort auf dem Smartphone oder Tablet eingetippt werden. WPS beherrschen die Knöpfe nicht. Mit der Speicherung des WLAN-Kennworts will Amazon die Einrichtung der Dash-Knöpfe vereinfachen. Die Verbraucherschützer raten davon ab, solche vertraulichen Daten auf einem Server eines Unternehmens abzulegen. Der Kunde habe dann keinen Einfluss mehr auf die Verwendung der Daten.
Amazon verkauft den Dash-Button für 4,99 Euro pro Knopf. Bei der ersten Bestellung gibt es eine Gutschrift von 4,99 Euro. Der Käufer erhalte ihn praktisch kostenlos, so bewirbt ihn Amazon. Damit würden die Kunden unter Druck gesetzt, mit dem Dash-Button bei Amazon zu kaufen und Geld auszugeben, bemängeln die Verbraucherschützer.
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