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Merkel dachte an Flucht aus der DDR
21.07.2013, 21:37 Uhr | dpa

Kanzlerin Angela Merkel hat in ihrer Zeit in der DDR erwogen, in den Westen zu gehen. "Ich habe durchaus des öfteren über eine Ausreise nachgedacht", sagte sie der "Welt am Sonntag".

Sie habe mit ihren Eltern darüber gesprochen, dass sie sich "der DDR nicht verpflichtet fühlte". Das Gefühl der Zugehörigkeit zur Familie und zu Freunden habe aber am Ende bei ihr immer überwogen.

Wichtig war die Staatsangehörigkeit

"Ich wollte sie nicht im Stich lassen und ich wollte auch selbst nicht allein sein", sagte die Kanzlerin. Ganz wichtig sei für sie aber das Wissen gewesen, "dass wir als DDR-Bürger die deutsche Staatsangehörigkeit in dem Sinne hatten, dass ich im Falle größter Not doch noch über einen Ausreiseantrag die DDR hätte verlassen und in Westdeutschland versuchen können, neu anzufangen".

Indes freut sich die Kanzlerin auf ihren Urlaub in den Bergen. Beim Wandern müsse sie sich "doch sehr auf den Weg konzentrieren. Da kann ich nicht so viel über Politik nachdenken", sagte Merkel in einer Videobotschaft. "Nach getaner Wanderung ist man dann auch gut erschöpft. Und insofern kommt man auch auf andere Gedanken."

Kanzlerin bedauert Zeitdruck

Schon in ihrer Jugendzeit in der DDR mochte Merkel Bergwanderungen - damals noch in den sozialistischen Nachbarländern Tschechoslowakei, Ungarn, Bulgarien, Rumänien und Polen. "Wir konnten uns im Allgemeinen, wenn man frei reisen wollte und keine Reise vorgebucht hatte, auch keine Hotelplätze leisten, sondern ich bin mit Zelt und Rucksack unterwegs gewesen."

Heute bedauert sie, dass sie auf ihren Dienstreisen so wenig Zeit für Besichtigungen hat. "Da müsste man hinterher noch mal privat hinfahren und sich alles ganz genau anschauen." Merkel verbringt ihren Urlaub auch in diesem Sommer in Südtirol.

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