Das erste, was mir auffällt, ist die Unprofessionalität des Zugführers. Er soll ja nicht als Kneipenbekanntschaft seine Meinung sagen, sondern die Kunden seiner Firma informieren. Auch Aussagen wie "Wählt mehr SPD!" oder "Bald kommen wir nach Frankfurt, eine der häßlichen Städte im häßlichen Hessen. Mein Schwager hat hier Klempner gelernt." wären deplaziert.
Der Inhalt des unprofessionellen Botschaft zeugt m.E. von einem schrägen Geschichtsverständnis, das aber durchaus noch mehr Leute als der Zugführer haben: dass es ein unschuldiges deutsches Volk gegeben habe, das ahnungs- und hilflos gewesen sei. Eventuelles Fehlverhalten, wenn denn eins eingeräumt wird, sei einer anderen Entität ("Nazis", "Hitler") zuzuschreiben, als sei die vom Himmel gefallen oder von Außerirdischen betrieben worden. Wenn in Frankfurt nur "Unschuldige" bombardiert worden seien, ist das ein Ausblenden der damals in Frankfurt von Frankfurtern gelebten Unrechtsstrukturen und Untaten und Kriegsanstrengungen.
Dass es auch Unschuldige In Frankfurt gegeben hat, ist klar, man denke an neugeborene Babies und demente Alte - die können nun echt nix dafür.
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