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Zitat von david_bw
Um mal das boese Geruecht loszuwerden dass die Spiele ja sooo teuer geworden sind, damals hab ich mir auch NES und SNES spiele fuer 100-120Mark gekauft, dass sind heute auch um die 60Euro, also Preise sind schon ewig stabil.
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Das sind mal wahre Worte, genau so sehe ich das auch. Früher waren 100-120DM für ein neues Spiel aus dem Laden durchaus normal (sowohl Konsole, als auch PC; Gameboy und co. waren ungefähr die Hälfte). Die Spiele waren optisch und inhaltlich auch sehr unterschiedlich, es gab absolute Top-Titel und Spiele die man nach 2 mal Spielen nie mehr angefasst hat. Dafür haben wir damals, gefühlt, deutlich mehr getauscht und verkauft (früher gab's dafür viele kleinere Läden, heute ist Gamestop die einzige größere Kette, die das noch in großem Stile macht).
Schon seit Kindertagen war ich ein Nintendo-Fangirl und werde es in absehbarer Zukunft auch noch bleiben, deshalb lese ich hier regelmäßig mit (gibt ja durchaus noch andere Inhalte hier, als nur Warez) und mir kommt regelmäßig das große Kotzen, wenn irgendwelche 14 jährigen Kinder daherkommen und sagen "
die heutigen Spiele sind alle schlecht, zuviel Fokus auf Grafik, zuwenig Inhalt, früher war die Spiele alle besser".
Dieser Satz ist eine Lüge in den Gehirnen eurer Vorgängergeneration.
Ich spiele mit meinen Anfang dreißig immernoch, zwar deutlich weniger wegen Arbeit und co., aber eines ist sicher: Die Spiele früher waren nicht per se besser, wir verknüpfen sie bloß mit einer (hoffentlich) glücklichen (Kinder)zeit. Alle 3/4-Jahr packt mich der Nostalgia-Tripp und ich hole einer Meiner Kisten aus dem Keller hoch und spiele für ein paar Stunden auf den alten Konsolen. Und es gibt einige Titel die mich echt immernoch fesseln, aber bei vielen verliere ich relativ schnell die Lust:
Sim City für SNES z.B. super Titel, hab ich damals echt ewig gespielt, aber heute ist das echt nicht mehr zu gebrauchen (außer für den Nostalgiatrip), mit dem D-Pad nen Mauszeiger steuern und hässliche Blöcke in die Landschaft setzten, ne danke. Da ist mir Sim City 4 doch deutlich praktischer, komplexer und hübscher noch dazu.
Super Mario Bros. fürs NES, auch ein Spiel das ich früher ewig im Kreise der Freunde gespielt habe, nach einem Game Over ging der Controller an den nächsten weiter. Abspeichern war nicht, man musste das Spiel also in einem mal durchspielen, dazu hatte ich früher vielleicht mal Zeit, aber heute verliere ich vorher die Lust. Im Internet gibt es außerdem genug kostenlose Plattformer.
Auch das viel gelobte Zelda: ALTTP habe ich früher echt gerne gespielt und halte auch heute beim erneuten durchspielen lange durch. Aber auch hier merkt man recht schnell dass die Art und Weise, wie man Gegenstände ausrüsten/wechseln tut sehr umständlich ist, im Vergleich zu heutigen Spielen.
Es war also auch nicht alles besser und einige meiner Fehlkäufe bereue ich heute noch (weil ich eben echt lange drauf gespart habe bzw. andere Spiele die mir lieb waren eingetauscht habe). Einige von den Spielen, die ich damals weggetauscht habe, habe ich Jahre später als ich dann das erste eigene Geld verdient hatte wieder gekauft um sie zu den anderen Spielen zu legen (und z.T. erst Jahre später wieder zu spielen. Aber ich hatte einfach das Gefühl, dass ich es haben muss). Und genau das ist es, zumindest für mich, auch wo man festmachen kann was den genau den Wert eines Spiels ausmacht: Es muss nicht perfekt sein, aber es muss einem etwas bedeuten, ich habe oben einige Spiele kritisiert, aber ich habe sie noch alle in der Kiste liegen, bin stolz darauf und spiele sie trotz allem immer wieder an.
Ich glaube ein Problem, das es heute gibt ist die Schnelllebigkeit, auf der einen Seite muss alles schnell und pünktlich zur Deadline auf den Markt kommen. Auf der anderen Seite konsumiert der heutige Spieler/Kinder die Titel viel viel schneller. Früher haben wir Tage verschwendet, weil wir irgendwo nicht weiter gekommen sind und jeder hatte eine Idee und wollte mal probieren ob er es nicht schafft. Heute wird dann schnell im Internet gegooglet und dann ist ein Spiel das viel auf Rätseln basiert natürlich schnell durch und ist "viel zu kurz, mit zu wenig Inhalt".
Um jetzt langsam zum Ende meines ausschweifenden Beitrags zu kommen: Kauft Boxen, die ihr euch ins Regal stellen könnt, dann habt ihr auch beim Stromausfall was davon ;-) Und das ist vielleicht eine der wenigen Sachen, wo ich selbst sagen muss "früher war's anders", dass ganze DRM-Zeugs kotzt mich an, ich will nicht irgendwelche Konten erstellen müssen und mit dem Internet verbunden sein, nur um hoffen zu dürfen, dass der XY-Masterserver mir heute gnädig gestimmt ist, das ist die wahre Krankheit der heutigen Spiele.
P.S.: Kinder die lange auf einen Titel sparen müssen, haben vieeeel Zeit sich
vorher über diesen zu informieren ;-) (man muss nicht immer alles gleich zum Releasetag haben und selbst davor gibt's in den einschlägigen Magazinen und mittlerweile auch Internet-Portalen ausführliche Berichte dazu)
P.P.S.: Demos von DS-Spielen ist keine Neuerfindung des 3DS, die gab es auch auf dem DS schon.

[Heute so wie damals gab's die zwar nicht von jedem Spiel, aber von den wichtigsten ;-) ]