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Ungelesen 11.11.11, 19:07   #1
Dakash
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Zitat:
Zitat von SpülerderWinde Beitrag anzeigen
Wenn du oben aufmerksam gelesen hättest dann wüsstest du, man kann eh nichts "beweisen", man kann nur widerlegen.
Genau das sehe ich anders. Du kannst eben nichts widerlegen, solange du nicht Tatsachen hast, die fürs Gegenteil sprechen (also Beweise). Widerlegen ist nichts anderes als der Umkehrschluss zu einem Beweis.
Du kannst eben nicht widerlegen, dass es ein Gott gibt, genauso kannst du nicht widerlegen, dass die Evolutionstheorie richtig ist. Du kannst lediglich eins von beiden beweisen und dann im Umkehrschluss das andere "widerlegen".

Zitat:
Zitat von SpülerderWinde Beitrag anzeigen
Jede noch so grundlegende Wissenschaftliche Gesetzmäßigkeit, wie z.B. ein Apfel fällt vom Baum nach unten wegen Schwerkraft kann theoretisch widerlegt werden.
In dem Fall wenn ein Apfel irgendwann einmal vom Baum in den Himmel fällt.
Genau das meine ich ja:
Wenn ein Apfel in den Himmel fällt, dann hast du den Beweis, dass es keine Schwerkraft gibt. Im Umkehrschluss heißt das, dass diese Gesetzmäßigkeit der Schwerkraft falsch ist. Du stellst etwas fest und DAMIT widerlegst du etwas. Verstehst du, wie ich das meine? Erst kommt die Feststellung (Apfel fällt nach oben = Beweis) und danach widerlegst du das andere (Apfel müsste danach nach unten fallen, da er das nicht tut, kann das nicht stimmen = Umkehrschluss).
Du denkst quasi zu weit und überspringst ein Punkt. Das ist wie, wenn du den Rechweg bei 1*3*4= 12 überspringst, weil der Rechenweg logisch ist. Aber ohne den Rechenweg geht die Lösung nicht, selbst wenn sie so logisch und klar ist, dass du den Rechenweg nicht brauchst.

Zitat:
Zitat von SpülerderWinde Beitrag anzeigen


Es gibt nicht diese "Entscheidung" ich glaube an Wissenschaft oder an Religion, das sind NICHT zwei gleichwertige Seiten einer Medaillie, sondern zwei ganz unterschiedliche Themen, die grundlegend verschieden aufgebaut sind.
Das sehe ich ähnlich. Genau deswegen halte ich es auch für eine endlose Diskussion. Nur (leider oder zum Glück, dass muss jeder selbst entscheiden) ist es nun mal so, dass der Mensch gerne Andere davon überzeugen möchte, dass seine Meinung die Richtige ist, weil er so fest daran glaubt, dass es ihn einfach unmöglich ist, in betracht zu ziehen, dass seine Meinung nun mal eben auch falsch sein KÖNNTE.
Und aus diesem Grund wird es den Vergleich immer wieder geben, auch wenn er (wie du sagst) unterschiedliche Themen umfasst. Einfach, weil die Grundschlußfolgerung immer auf das Gegenteil hinausläuft.
Dakash ist offline   Mit Zitat antworten
Ungelesen 13.11.11, 04:49   #2
SpülerderWinde
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Hey Dakash,



ich finde es gut, dass du dir über sowas Gedanken machst, denn das ist nicht selbstverständlich.
Dennoch gibt es ein paar Fehler in deiner Argumentation.

Zitat:
Zitat von Dakash Beitrag anzeigen
Du kannst eben nichts widerlegen, solange du nicht Tatsachen hast, die fürs Gegenteil sprechen (also Beweise).
Nein.
1. Man kann Dinge nicht "beweisen"

Bsp

Ein Feuerzeug.
Annahme: Immer wenn ich es anmache, dann brennt es.
Wenn du ein Feuerzeug im Kiosk kaufst, dann probierst du deine Annahme 100 mal durch und wahrscheinlich wird es auch jedes mal brennen, wenn du es angemacht hast.
Wenn du jetzt aber im stürmischen Regen draussen stehst und es anmachen willst, brennt es auf einmal nicht.

Fazit
Egal wie oft du eine Annahme erfolgreich durchprobierst, es kann immer die Situation kommen, dass sie nicht zutrifft, d.h. es gibt kein 100% gesichertes Wissen.


2. Wenn etwas nicht stimmt, muss das "Gegenteil", also die Alternative nicht richtig sein.

Bsp

Feuerzeug
Ich mache es an, aber es brennt plötzlich nicht, daraus kann ich aber nicht schließen, dass, wenn es mal nicht angeht, heißt es nicht, dass es nie brennt, wenn ich es anmache.

Fazit
Es gibt praktisch nie nur zwei Seiten, also entweder ist es x oder es ist y.
Auch ist der einzige Erkenntnisgewinn, den ich aus einer Widerlegung einer "Regel" ziehen kann, dass diese Regel in genau dieser Situation hier und jetzt nicht gilt, nicht aber automatisch, dass eine andere Regel bewiesen ist.



Zitat:
Widerlegen ist nichts anderes als der Umkehrschluss zu einem Beweis.

Nein, ist es leider nicht.

Bsp
Feuerzeug im Sturm oben.
Annahme war ja, dass ein Feuerzeug brennt, wenn ich es anmache.
Wenn es nicht angeht, liegt es beim Lesen jetzt nahe, dass es am starken Wind liegt.
Das wird dadurch, dass das Feuerzeug nicht brennt, obwohl ich es anmache aber in keinster Weise bewiesen.
Z.B. könnte in dem Falle auch eher stimmen, dass das Benzin alle ist, und das Feuerzeug mit Benzin in diesen widrigen Wetterumständen brennen würde.


Fazit
Eine Widerlegung erfolgt nicht über das "Beweisen" einer Alternativannahme, sondern durch das Herstellen einer Situation in der die ursprüngliche Grundannahme nicht gilt.
Widerlegen ist etwas anderes und nicht das Gegenteil von Beweisen.




Zitat:
Du kannst eben nicht widerlegen, dass es ein Gott gibt, genauso kannst du nicht widerlegen, dass die Evolutionstheorie richtig ist. Du kannst lediglich eins von beiden beweisen und dann im Umkehrschluss das andere "widerlegen".
Ja, ich (und auch sonst niemand) kann widerlegen, dass es einen Gott gibt.
Nichtmals die Möglichkeit davon ist denkbar, selbst wenn ein alter Mann am Himmel erschiene und rief "Es gibt keinen Gott" wäre dies kein Widerlegen, da es genau so gut ein Trick eines Teufels oder der Test eine Gottes sein könnte.
Jedoch kann ich natürlich theoretisch die Evolutionstheorie widerlegen.
Ein denkbares Beispiel wäre z.B. ein Versuch mit Lebewesen über eine lange Reihe von Generationen unter sich konstant verändernden Umwelbedingungen zu beobachten.
Falls sich nun nach genügend langer Zeit keine selektionsbedingte Anpassung ergibt, dann ist die Evolutionstheorie widerlegt.
Beispiele in denen Evolution vom Menschen beobachtet, ja sogar gesteuert wurde, gibt es zu Hauf, nimm doch nur einmal die Entwicklung unterschiedlicher Hunderassen durch Zuchtwahl.
Hier wirkt der Mensch als Selektionsfaktor und bewirkt so eine deutlich sichtbare Veränderung von Arten.
Beispiele, welche die Evolutionstheorie widerlegen, sind mir nicht bekannt, aber ich lasse mich immer gern eines besseren belehren.


Aus dem Grund sind Glaube und Wissenschaft KEINE zwei Seiten der selben Medaille, sondern zwei grundverschiedene Dinge und ich muss mich auch nicht zwischen beiden entscheiden.


Hier wird es kritisch, wenn der Glaube der Wissenschaft widerspricht, z.B. dass der fundamental christliche behauptet, alle Lebewesen seien von Gott erschaffen und unveränderlich seit dem auf der Erde.
Hier schaue ich mir dann ein Beispiel an, welches dies widerlegt, wie z.B. die jedem bekannten Hunderassen und vertraue dann lieber auf die Theorie, die dieses erklärt, was in dem Fall die Evolutionstheorie ist.



Zitat:
Genau das meine ich ja:
Wenn ein Apfel in den Himmel fällt, dann hast du den Beweis, dass es keine Schwerkraft gibt. Im Umkehrschluss heißt das, dass diese Gesetzmäßigkeit der Schwerkraft falsch ist. Du stellst etwas fest und DAMIT widerlegst du etwas. Verstehst du, wie ich das meine? Erst kommt die Feststellung (Apfel fällt nach oben = Beweis) und danach widerlegst du das andere (Apfel müsste danach nach unten fallen, da er das nicht tut, kann das nicht stimmen = Umkehrschluss).
Wenn der Apfel nach oben fällt, dann stelle ich fest, dass der Apfel nicht immer nach unten fällt, nicht mehr und auch nicht weniger.

Bsp
Ich fliege mit einem Flugzeug schneller als Fallgeschwindigkeit auf den Erdboden zu.
Meinem Sitznachbar, dem Apfelbaum, fällt gerade ein Apfel ab und dieser fällt nach oben.
Damit beweise ich nicht, dass es keine Schwerkraft gibt, sondern nur, dass die Regeln, die ich bisher in Bezug auf Schwerkraft kenne hier in dieser Situation nicht gelten und ich daher mein Bild von Schwerkraft (also die verschiedenen Regeln, die ich zu Schwerkraft kenne) ändern muss.
Das ich jedoch schon irgendwie einen Grundgedanken über Schwerkraft hatte und die Widerlegung nicht direkt mein ganzes Bild über Schwerkraft auf den Kopf gestellt hat, wird mir spätestens dann klar, wenn ich auf den Boden klatsche.


Fazit:
Wenn du nichts über Schwerkraft weißt, dann wird es dich auch nicht wundern, dass der Apfel nach oben fällt.
Vor der Feststellung kommt die Annahme, denn du muss deine Beobachtung ja irgendwo einordnen.
Daher ist die Reihenfolge

Annahme --> Prüfen in der Realität -->

1. Annahme bewährt sich --> nächste Prüfung in anderer Situation --> usw.

2. Annahme falsch --> neue Annahme wird erdacht, welche die bestehende und alle schon überprüften Situationen besser erklärt/voraussagt/beschreibt --> weitere Prüfung --> usw.


Zitat:
Du denkst quasi zu weit und überspringst ein Punkt. Das ist wie, wenn du den Rechweg bei 1*3*4= 12 überspringst, weil der Rechenweg logisch ist. Aber ohne den Rechenweg geht die Lösung nicht, selbst wenn sie so logisch und klar ist, dass du den Rechenweg nicht brauchst.
Nein, wie oben erläutert vergisst du, dass eine Beobachtung oder Prüfung der Realität immer einen Grund hat, woher wüsstest du sonst überhaupt was du beobachten oder prüfen solltest.
Beim Feuerzeug machst du es an, weil du davon ausgehst, dass es dann auch brennt, beim Apfel hast du in deinem ganzen Leben nur gesehen wie ein Apfel nach unten fällt und gehst daher davon aus, dass dies auch hier wieder der Fall sein wird.

Selbst bei deinem Rechenbeispiel übergehst du Annahmen, z.b. die des Zahlensystems, ob du die Aufgabe z.B. im Oktalsystem oder Dezimalsystem gestellt hast.



Zwei Dinge sind für mich entscheidend, wenn diese beiden zutreffen habe ich gar kein Problem mit Religion, sondern kann sogar die vielen sozialen Taten dieser mit Respekt würdigen.

1. Solange man jedem Menschen die freie Wahl lässt, sich für einen Glauben zu entscheiden oder nicht, und damit meine ich auch einem beeinflussbaren Kind nicht von Grund auf einen Glauben einzutrichtern.

2. Solange man keinem Menschen durch die Ausübung von Religion Leid zu fügt.
Darunter fallen sowohl Attentate, Kriege, als aus Diskrimminierung von z.B. Homosexuellen oder Nicht Gläubigen.


Wir alle glauben so viel in unserem Leben, ob es Liebe, Ehre, Monogamie, Machtstreben oder was weiß ich ist, solange es niemandem schadet, whatever works.



Weder nimmt jeder Christ die Bibel wörtlich und gibt allen seinen Reichtum an die Armen, noch betet jeder Muslim 5 mal am Tag.
Wenn sich niemand Muslim nennen und fühlen dürfte, der nicht eben so oft am Tag betet, dann sähe es für alle anderen Religionen auch schlecht aus, ich würde das nicht ganz so ernst nehmen.
Und selbst wenn jemand 5 mal am Tag betet, solange er das aus freien Stück tut, soll er doch, mich störts nicht, ich tippe ja auch freiwillig um kurz vor 5 nen Beitrag ins mygully Forum, obwohl ich morgen einiges zu tun hab.
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