Nasa: Beim James-Webb-Teleskop gibt es eine Störung
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Nasa: Beim James-Webb-Teleskop gibt es eine Störung
Seit Monaten besteht eine weitreichende Störung am Weltraumteleskop James Webb. Doch erst jetzt kann die Nasa mehr dazu sagen.
Am 24. August 2023 hat die amerikanische Raumfahrtbehörde Nasa in einem Blogeintag über Probleme mit einem ihrer Instrumente des Weltraumteleskops James Webb (JWST) berichtet. Dabei handelt es sich um ein Problem bei einem der Beobachtungsmodi des Miri-Instrumentes (Mid-Infrared Instrument; Mittelinfrarot-Instrument). Beim betreffenden Modus der mittelauflösenden Spektroskopie (MRS; Medium-Resolution Spectroscopy) kann der Miri-Detektor weniger Lichtmenge registrieren.
Dabei ist das Problem bereits seit dem 21. April 2023 bekannt. Doch das wissenschaftliche Team der Nasa musste zunächst einige Tests durchführen, um mehr über das Problem herauszufinden. Eine erste Analyse des Bildgebungsmodus von Miri ergab jedoch keinen ähnlichen Effekt. Schließlich wurden zusätzliche Beobachtungen mit der Miri-Abbildung durchgeführt. Hier zeigte sich in Kombination mit früheren Daten, dass die neuen Kalibrierungen ein verringertes Signal für die Miri-Abbildung bei längeren Wellenlängen ergab.
Miri kann weiter operieren – andere Instrumente funktionieren einwandfrei
Es gibt aber auch gute Nachrichten: Diese Änderung hat keinen wesentlichen Einfluss auf die wissenschaftlichen Fähigkeiten von Miri, heißt es in dem Blogeintrag. Sie werde sich aber auf die für die Miri-Bildgebung erforderlichen Belichtungszeiten auswirken. Ein Risiko für das Instrument bestehe nicht. Zudem seien die Auswirkungen auf die Bildgebung geringer als die Auswirkungen bei MRS.
Eine weitere gute Nachricht ist, dass der dritte Beobachtungsmodus von Miri derzeit normal verläuft. Die niedrig auflösende Spektroskopie (Low-Resolution Spectroscopy) kann demnach ohne Einschränkungen weiter betrieben werden. Wie es mit der koronografischen Bildgebung (Coronographic Imaging), also dem vierten Modus des Instrumentes aussieht, ist derzeit unklar. Die Untersuchungen laufen noch.
Die Nasa betont, dass sich das Weltraumteleskop ansonsten in einem guten Zustand befinde und kein weiteres wissenschaftliches Instrument vom JWST beeinträchtigt sei. Zudem habe das Webb-Team einen Plan für die Langzeitüberwachung aufgestellt und untersucht mögliche Abhilfemaßnahmen.