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Solarmodule: Meyer Burger baut in den USA statt in Sachsen-Anhalt

Der Schweizer Hersteller von Solarzellen baut seine Produktion in Deutschland nicht aus.



Colorado statt Sachsen-Anhalt: Der Schweizer Solarzellenhersteller Meyer Burger wird eine Fabrik in den USA bauen. Das geht auf Kosten des geplanten Ausbaus des Werks in Bitterfeld-Wolfen.

Das Unternehmen wird in Colorado Springs im US-Bundesstaat Colorado ein Werk für Hochleistungs-Solarzellen errichten. Das werde zu Anfang eine Kapazität von zwei Gigawatt Solarzellen im Jahr haben, kündigte Meyer Burger an. Die komplette Produktion ist für das Solarmodulwerk der Schweizer in Goodyear im US-Bundesstaat Arizona reserviert.

Die Fabrik in Colorado Springs soll im vierten Quartal kommenden Jahres die Produktion aufnehmen. Um einen schnellen Start der Produktion zu ermöglichen, hat Meyer Burger als Standort eine ehemalige Halbleiterfabrik ausgesucht. Zudem sollen Produktionsmaschinen, "die ursprünglich für die bereits angekündigte Erweiterung der Solarzellenfabrik am Standort Thalheim in Bitterfeld-Wolfen, Deutschland, vorgesehen waren", in die USA umgeleitet werden.

Das einzige Solarzellwerk in Europa

Meyer Burger produziert in Bitterfeld-Wolfen Solarzellen, aus denen später Module gebaut werden. Das Unternehmen ist der einzige Hersteller für Solarzellen in Europa. Geplant war, die Kapazität in Sachsen-Anhalt auszubauen, von aktuell gut 1 Gigawatt auf 3,4 Gigawatt bis Ende 2024 und sogar bis 2027 auf rund 15 Gigawatt.

Allerdings hatte das Unternehmen diese Investition an Unterstützungen geknüpft. Meyer-Burger-Chef Gunter Erfurt hatte von Deutschland und der Europäischen Union mehr Unterstützung für seine Branche gefordert. "Wenn nichts getan wird, um die europäischen Modulhersteller zu schützen, wird auch niemand hier investieren", sagte er im Juni auf der Messe Intersolar in München.

In einem Brief an Finanzminister Christian Lindner (FDP) hatte Erfurt nach einem Bericht des ZDF damit gedroht, die "Projekte für weitere Solarfertigung in Deutschland zunächst abzubrechen und diese Projekte stattdessen in die USA zu verlagern". Grund seien die Bedingungen, die Unternehmen in den USA geboten würden.

Nach eigenen Angaben erhält Meyer Burger von der Stadt Colorado Springs und dem Bundesstaat Colorado knapp 90 Millionen US-Dollar, hauptsächlich in Form von Steuergutschriften, direkter Unterstützung sowie vergünstigten Strom- und Wassertarifen. Bis Ende 2032 rechnet das Unternehmen im Rahmen des Inflation Reduction Act mit Steuergutschriften von bis zu 1,4 Milliarden US-Dollar.

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