[BLACKY74]

Die Berliner Reisenden wollten an der Rialto-Brücke in Venedig picknicken - der frisch gebrühte Kaffee durfte da nicht fehlen.
(Foto: picture alliance/dpa)

Wer am Strand in Triest ein Nickerchen in der eigenen Hängematte macht, muss mit saftigen Strafen rechnen. Von einem österreichischen Touristen kassiert die italienische Polizei dafür 300 Euro Bußgeld. Noch teurer wird es für zwei Berliner Urlauber. Sie kochten sich auf der Rialto-Brücke in Venedig einen Kaffee.

Die einen machen es sich mit einem Kaffeekocher an der Rialto-Brücke in Venedig gemütlich. Ein anderer baumelt unerlaubt in einer Hängematte in Triest. Wer sich in Italien als Tourist "daneben" benimmt, muss mit saftigen Strafen rechnen. Das haben nun zwei Deutsche und ein österreichischer Tourist erfahren.

Die beiden Berliner Reisenden - ausgerüstet mit Rucksack, Kaffeetassen und Löffeln - ließen sich zu einem Picknick an Venedigs berühmtester Brücke nieder. Doch der Imbiss am Canal Grande kostete sie fast 1000 Euro. Ein Zeuge hatte die Backpacker mit ihrem kleinen Kaffeekocher beobachtet und die Polizei alarmiert, wie die Stadt mitteilte. Die Ordnungshüter stellten die 32 und 35 Jahre alten Deutschen sogleich zur Rede.

Die beiden mussten aber nicht nur Strafe zahlen - 650 Euro der Mann und 300 Euro die Frau: Sie wurden sogar aufgefordert, die norditalienische Stadt zu verlassen. "Venedig muss respektiert werden. Und diese Schlechterzogenen, die denken, sie können in die Stadt kommen und machen, was sie wollen, müssen kapieren, dass sie (...) gestellt, bestraft und verbannt werden", erklärte Bürgermeister Luigi Brugnaro. Auf Twitter schob er hinterher: "Weg mit den Flegeln und den Mir-ist-alles-egal-Leuten."

Venedig geht - wie übrigens auch die Stadt Florenz - seit Längerem strikt gegen Touristen vor, die sich daneben benehmen oder an historischen Plätzen trotz Verbots picknicken. So will die Stadtregierung die Unesco-Welterbe-Stadt besser vor dem Massentourismus schützen.

Verkleideter aus Trevi-Brunnen gefischt

Auch andernorts in Italien kann das Urlaubsvergnügen schnell teuer werden. In Triest wurde ein Tourist, der in einer Hängematte geschlafen hatte, zu 300 Euro Strafe verdonnert. Der Österreicher habe seine Matte zwischen zwei Bäumen an einem beliebten Stadtstrand in Triest aufgespannt, teilte die Polizei mit. Weil das ein Verstoß gegen die Grünflächenregelung war, wurde der 52-Jährige zur Kasse gebeten.

Online brach ein Sturm der Entrüstung los: "Absurde Strafe" oder "Gebt ihm sofort das Geld zurück", hieß es in Kommentaren. Es sollte sogar einen Aufruf zum Protest namens "Freie Hängematten" geben. In Rom hingegen ärgert sich die Stadt vor allem über Brunnenplanscher. Immer wieder springen Menschen in die historischen Becken der Stadt. Ein besonders gefragtes Ziel: der Trevi-Brunnen (weltberühmt etwa aus dem Federico-Fellini-Film "La Dolce Vita"). Dort musste nun ein Mann 500 Euro Strafe zahlen. Das Delikt: Er war als römischer Senator verkleidet im Wasser aufgegriffen worden.

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[Teconas]

Da stellt sich mir die Frage, sind das wirklich Regeln gegen die verstoßen wurden? Wenn man picknickt wo es nicht erlaubt ist, ist es ein ganz normaler Gesetzesverstoß. Wenn aber einfach "schlechtes Benehmen" zu einer Strafe führt, dann sehe ich da eine Menge Gefahr für Willkür. "Erregung öffentliches Ärgernisses" ist ja auch schon eine recht schwammige Angelegenheit.

[lilprof]

Mir fallen unter der Rubrik "Schlechtes Benehmen" ne Menge Beispiele für Fehlverhalten ein, vom öffentlichen Urinieren über wilde Abfallentsorgung, betrunkenes Umhertorkeln bis nächtlichem Herumlärmen oder Respektlosigkeiten gegenüber Vollzugsbeamten.
Die in dem Artikel dargestellten Beispiele sind albern!

Wenn sich jemand für ne zeitlang in ne Hängematte legt oder auch nen Kaffee in ner Ecke kocht, wo er keinen stört und die er nicht vermüllt hinterlässt ist das ok - da würde auch hierzulande keiner Anstoß nehmen.

Wenn man schon stärker reglementieren will, dann bitte mit ausdrücklicher Ankündigung und einer Übergangszeit (- vielleicht ist das ja der Fall gewesen??)

[GoalBoal]

Nicht ohne Grund sagte Obelix, "Die spinnen, die Römer" (Rom -> Italien)

Jetzt mal ernsthaft.

Das hat doch nichts mehr mit Gutes und Schlechtes Benehmen gemein.
Das ist schikanieren des Touristen.

Naja, wie soll bitte anders Venedig an Geld kommen, (Bespiee: Blitzgeräte für Ruderboote, Falsch parken, etc.)

[Avantasia]

Zitat von Teconas

Da stellt sich mir die Frage, sind das wirklich Regeln gegen die verstoßen wurden? Wenn man picknickt wo es nicht erlaubt ist, ist es ein ganz normaler Gesetzesverstoß.

Kennst du die Gesetze in Italien so genau?

In Rom wird es richtig teuer, wenn man in Brunnen steigt.
Auf der Spanischen Treppe isst u.s.w.

In USA wenn man mal ne Kippe fallen lässt oder oben ohne am Strand liegt.

In Ägypten kann es sogar bis zur Todesstrafe gehen, wenn man mit Drogen erwischt wird,
die sie einem an jeder Ecke andrehen wollen.

Im Grenzgebiet Polen-Russland (Gebiet Kaliningrad) ist die„grüne Grenze“ an verschiedenen Stellen nur durch weit auseinander liegende Grenzsteine markiert. Wer die Grenze von Polen aus (auch nur für wenige Meter) illegal überschreitet, muss mit der Festnahme durch die russische Grenzpolizei und mehrjähriger Haftstrafe rechnen. Gleiches gilt für die litauisch-russische Grenze (Kurischen Nehrung). Auf der ca. 4 km langen Grenze gibt es nach wie vor keinen (durchgehenden) Zaun im Bereich der Dünen.

In den Vereinigen Emiraten ist Fotografieren/Filmen von folgenden Einrichtungen strafbar: militärische Anlagen, Häfen, Flughäfen, Herrscherpaläste, öffentliche Gebäude, Industrieanlagen, Erdöl-/Erdgasanlagen.

Jeder Tourist sollte sich vorher Informieren, was er darf und was nicht.

[MotherFocker]

Gutes Benehmen ist wichtig!
Aber auch der gute Umgang mit Gästen.

Und Italien war schon immer bekannt für seine Touristenabzockerei. Nicht wegen den unverschämten Strandhändlern (Räuber) oder die miese Tour bei Liegstuhl & Co.

Wer, wie ich, schonmal über den Brenner musste und Ganzjahresreifen drauf hatte, der darf kräftig zahlen, oder gleich mal sein PKW zur Sicherung der Strafe "hinterlegen"... Drakonische STrafen für il tedesco in absolut allen Verkehrsangelegenheiten, während LUigi & Co la dolce vitra auf der autostrada feiern.

Alles erlebt. Das gibt und gäbe es bei uns nicht.

[AmateurClips4U]

Bereits seit 2012 ist es in einigen Städten Italiens verboten, vor Sehenswürdigkeiten zu essen bzw. ein Picknick abzuhalten. Die Strafen wurden seitdem stetig erhöht !

[Bluejeans4]

andere länder andere sitten, die hat man zu respektieren, z.b. wen es auch um die sauberkeit der strassen geht wie in venedig.

[GoalBoal]

Zitat von Avantasia

In den Vereinigen Emiraten ist Fotografieren/Filmen von folgenden Einrichtungen strafbar: militärische Anlagen, Häfen, Flughäfen, Herrscherpaläste, öffentliche Gebäude, Industrieanlagen, Erdöl-/Erdgasanlagen.

Nicht nur in Arabien........

[Caplan]

Mir sind diese jaemmerlichen Klagen befremdlich.
Wenn einer eine Reise tut, so konnte er sich schon immer vorher informieren, was man besser laesst oder man sieht von der Reise, wenn man sich, wie gewohnt, ausser Stande sieht, das einzuhalten.
Im Prinzip will auch jeder, als Gastgeber, gewisse andersartige Gepflogenheiten seiner Gaeste nicht ausschliesslich hinnehmen.

[user4mygully]

Wenn sich mal eine handvoll Touristen oder sagen wir 1% an einem Tag, in einer normalen Stadt von 50.000 Einwohnern daneben benimmt, ist das vielleicht ärgerlich, aber naja... Venedig mit ihren 54.000 Einwohnern haben pro Tag im Schnitt 70.000 Touristen, im Jahr ca. 30.000.000 Touristen, dann können selbst diese 1% pro Tag zur Plage werden.
(Zahlen: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ])
Das sollte man vielleicht auch bedenken.

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Zitat von MotherFocker

Gutes Benehmen ist wichtig!
Aber auch der gute Umgang mit Gästen.

Und Italien war schon immer bekannt für seine Touristenabzockerei. Nicht wegen den unverschämten Strandhändlern (Räuber) oder die miese Tour bei Liegstuhl & Co.

Wer, wie ich, schonmal über den Brenner musste und Ganzjahresreifen drauf hatte, der darf kräftig zahlen, oder gleich mal sein PKW zur Sicherung der Strafe "hinterlegen"... Drakonische STrafen für il tedesco in absolut allen Verkehrsangelegenheiten, während LUigi & Co la dolce vitra auf der autostrada feiern.

Alles erlebt. Das gibt und gäbe es bei uns nicht.

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...
In den Sommermonaten (16. Mai bis 14. Oktober) darf nach einer Verordnung des italienischen Transportministeriums mit Winter- oder Ganzjahresreifen dagegen nur dann gefahren werden, wenn diese einen Geschwindigkeitsindex aufweisen, der mindestens dem in der Zulassungsbescheinigung Teil I festgesetzten Geschwindigkeitsindex entspricht.

Oder hier [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] nachzulesen, falls Erklärungsbedarf besteht.

Das größte Problem für den Laien ist, diese Informationen auf dem Reifen zu finden und zu interpretieren....

Beispiel:
Eingetragener Geschwindigkeitsindex H (210 km/h). Zwischen 16. Mai und 15. Oktober muss der Reifen (egal, ob Sommer- Ganzjahres- Winterreifen) mindestens "H" entsprechen. Kompliziert, ist aber so.
Übrigens bezahlt ein italienischer Staatsbürger genauso viel.
Es gibt übrigens auch die Variante: die deutschen Gäste werden bei Kontrollen durchgewunken, um sie ja nicht zu verärgern und bei "uns" Einheimischen wird abkassiert, da kann man ja zulangen.

[MotherFocker]

meinst DU ich könnte nicht lesen ?


Das Problem ist [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

nun ja.

[user4mygully]

Vielschichtiger als:...

Wer, wie ich, schonmal über den Brenner musste und Ganzjahresreifen drauf hatte, der darf kräftig zahlen...

ja durchaus, es ist vielschichtiger und nicht reduzierbar auf "Ganzjahresreifen=Strafe".

Ich glaube sehr wohl, dass du lesen kannst. Vielleicht hättest du deinen verlinkten Artikel vor der Fahrt über den Brenner lesen sollen, um die Strafe zu vermeiden.
Oder zumindest die folgenden zwei Punkte aus deinem verlinkten Artikel:

• Faustregel: Vom 15. Oktober bis 15. April mit Winterreifen nach Italien
• Vorsicht mit Winterreifen im Sommer
  Zwischen dem 15. Mai und 14. Oktober dürfen Sie nur Winterreifen verwenden, deren zugelassene Höchstgeschwindigkeit mindestens der Ihres Autos entspricht.

Die Ausnahmeregelung (Unterschreitung des Geschwindigkeitsindex), wie in Deutschland, gilt in Italien so nicht (mehr).

Geschwindigkeitsindex von Winterreifen

Im Prinzip gelten auch für Winterreifen die Geschwindigkeitsindex-Klassen wie für Sommerreifen. Jedoch gibt es hier eine Sonderregelung. Der Geschwindigkeitsindex kann nämlich unterschritten werden. Allerdings muss dafür sichergestellt sein, dass

• die zulässige Höchstgeschwindigkeit vom Reifen gut sichtbar für den Fahrzeugführer am Armaturenbrett angebracht ist und dass

• eben diese Höchstgeschwindigkeit nicht überschritten wird.

Die Ausnahmeregelung für Winterreifen ist in der Straßenverkehrs-Zulassungsordnung (StVZO) Paragraph 36 geregelt. Sie gilt natürlich nicht für Sommerreifen, ...
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Übrigens in Deutschland und Italien gilt eine Mindestprofiltiefe bei Winterreifen von 1,6 mm. In Österreich müssen es mindestens 4 mm sein. Nicht dass du bei deiner nächsten Fahrt über dem Brenner auf der österreichischen Seite Probleme bekommst.