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myGully |
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28.02.17, 11:47
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#1
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Legende
Registriert seit: Aug 2011
Ort: in der Wildnis
Beiträge: 15.359
Bedankt: 34.773
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Sterbehilfe für Vatikan Teil von „Wegwerfkultur“
Zitat:
Der Vatikan hat die Beihilfe zur Selbsttötung eines schwer kranken italienischen Musikers in der Schweiz kritisiert. In seiner Heimat war dem Mann die Sterbehilfe versagt worden.
„Niemand ist ein Abfallprodukt; wir müssen uns gegenseitig helfen, das zu verstehen“, sagte Kurienerzbischof Vincenzo Paglia der italienischen Tageszeitung „Corriere della Sera“ (Montag-Ausgabe). Der Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben äußerte sich zu dem begleiteten Suizid für den nach einem Unfall blinden und gelähmten Italiener „DJ Fabo“ in der Schweiz.
Der nach einem Autounfall im Jahr 2014 querschnittsgelähmte und blinde DJ, Fabiano Antoniani, wurde am Sonntag von einigen Sterbehilfe-Aktivisten in die Schweiz begleitet, wo er die tödliche Dosis des rezeptpflichtigen Natriumpentobarbital einnahm.
Er sei gezwungen gewesen, sich im Ausland von einer „unendlichen und unerträglichen Tortur zu befreien“, zitieren italienische Medien den 40-jährigen Fabiano Antoniani. „Ich möchte einen Tod ohne Schmerzen wählen können“, so der Mailänder in einem Appell, den er im Jänner an Staatschef Sergio Mattarella richtete. Darin rief er den Präsidenten auf, Druck auf das Parlament für die Billigung eines Sterbehilfe-Gesetzes auszuüben.
Ringen um neue Regelungen
Er lebe in „einer Nacht ohne Ende“ und in einer „Hölle der Schmerzen“, er wolle seinem Leid ein Ende setzen, schrieb Antoniani. Die Regierung in Rom hatte ihrem Landsmann aufgrund der Gesetzeslage einen attestierten Suizid untersagt. Das Land ringt derzeit um Regelungen zu einem sogenannten Biotestament und zu Euthanasie. Gesetzentwürfe dazu kamen bisher nicht voran.
Vatikan spricht von „Wegwerfkultur“
Wer solch „dramatische Fälle“ per Gesetz regeln wolle, riskiere die Schaffung einer „Wegwerfkultur“, die auch Papst Franziskus immer wieder kritisiere, sagte Erzbischof Paglia. Dies werde durch eine „hyperindividualisierte Gesellschaft“ gefördert, in der alles möglich scheine. Gleichzeitig wachse auch eine „giftige Kultur der Einsamkeit“. „Wir dürfen nicht vergessen, dass das Leben eines jeden von uns mit dem der anderen verbunden ist.“
In der Schweiz legal
In der Schweiz ist es legal, anderen Menschen Mittel zum Suizid zur Verfügung zu stellen und sie zu begleiten, sofern der Helfer nicht persönlich vom Tod des Patienten profitiert. 2011 entschied die Schweizer Regierung, der Bundesrat, auf eine gesetzliche Regelung organisierter Suizidhilfe zu verzichten. Zuletzt wird immer wieder der Ruf laut, auf den Anstieg von Sterbehilfefällen und die zunehmende Begründung mit Lebensmüdigkeit als Motiv zu reagieren. Der Gesetzgeber dürfe sich nicht vor seiner Verantwortung drücken.
Die katholische Kirche verurteilt assistierten Suizid nach wie vor scharf. Allerdings wird auch innerhalb der Kirche teils kontrovers diskutiert. Der katholische Theologe Hans Küng, der an der Parkinson-Krankheit leidet, kündigte an, eine Sterbehilfeorganisation in der Schweiz in Anspruch zu nehmen, wenn es sein Zustand erfordere.
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Quelle: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
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28.02.17, 16:57
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#2
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WarRock Idiot
Registriert seit: Sep 2011
Beiträge: 2.386
Bedankt: 3.956
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Könnte ne interessante Diskussion hier entstehen.
Also fange ich mal an.
Mit welchem Recht mischt sich diese Katholische Sekte da ein?
Nehme ich mal die Geschichte in die Hand hat genau diese Sekte wohl gegen jede Ihrer 10 Gebote tausende mal verstoßen.
Ich selber bin an Krebs erkrankt.
Die Medizin kann bis heute das nicht heilen.
Ich bin in einem noch recht guten Status abgesehen von Kotzerei durch Medikamente usw.
Aber wenn ich in einen Status falle wie meine Mutter die dadurch gestorben ist wünsche ich mir das ich nicht erst in dieses kleine Alpenland fahren reisen muss um solch ein Qualvolles Ende zu vermeiden.
Wir reden hier nicht über spontane Entscheidungen die zum Teil auch viele Unschuldige wie wenn man sich vor nen Zug wirft mit rein zieht um das klar zu stellen.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei Kneter33 bedankt:
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01.03.17, 10:13
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#3
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Profi
Registriert seit: Jun 2010
Beiträge: 1.419
Bedankt: 1.860
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Sterbehilfe in besonderen Situationen wie schwere Krankheit ist für mich eine Frage der Würde. Man möchte nicht dahin siechen und auch nicht nur noch leiden. Da ist ein Abgang, der überlegt, mit Verabschiedung, begleitet wird die, in meinen Augen, die humanere Lösung.
Es ist auch eine Frage, sich selbst mit Respekt zu behandeln! Das hat mit wegwerfen nichts zu tun!
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei betaalpha bedankt:
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01.03.17, 11:11
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#4
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Chuck Norris sein Vater
Registriert seit: Apr 2009
Beiträge: 5.023
Bedankt: 12.654
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Moin,
@Kneter33 Die Kirche äußert (sofern eine Institution überhaupt so etwas haben kann) ihre Meinung. So wie Du auch. Der kann man folgen oder eben nicht. Einen Grund die Kirche als Sekte zu beschimpfen sehe ich da nicht. Wenn aber das Recht seine Meinung zu äußern nur denen zusteht die sich sonst tadellos verhalten ...
Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie.
BTT: Ich gehöre mir. Und ich allein will entscheiden was mit mir geschieht und was nicht. Wenn Franziskus das anders sieht, damit wird er leben müssen.
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Wenn Kik den Preis pro Shirt um einen Euro erhöht um seinen Mitarbeitern ein besseres Gehalt zu zahlen, dann finden wir das alle gut.
Und dann gehen wir zu Takko einkaufen ...
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei Melvin van Horne bedankt:
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01.03.17, 14:18
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#5
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Suppen Moderator
Registriert seit: Jan 2010
Beiträge: 7.072
Bedankt: 8.261
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Zitat:
Zitat von Melvin van Horne
Moin,
@Kneter33 Die Kirche äußert (sofern eine Institution überhaupt so etwas haben kann) ihre Meinung. So wie Du auch. Der kann man folgen oder eben nicht.
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Nun ist aber die Meinung der Kirche ein wenig "wichtiger" für das Weltgeschehen als die Meinung von Kneter. Also nichts für ungut Kneter^^
Von daher ist so eine Meinung eben nciht nur eine "normale" Meinung, sondern schon ein gewisser Richtwert für sehr viele Menschen. Nach wie vor haben die Kirchen und Religionen weltweit ******* Macht über di ePolitik und alles andere. Und wenn die das eben ablehnen, verzögert es eine allgemeine Anerkennung o.ä. schon erheblich.
Ich selbst spreche mich klar für eine qualifizierte Sterbehilfe aus. Wer das möchte, sowohl die entsprechende Spritze setzen, als auch die Spritze empfangen, soll die Möglichkeit haben. Unabhängig vom sozialen Status, der Herkunft oder was auch immer.
Das Beispiel Schweiz zeigt aber auch, das es eben nicht so ist. Denn auch bei Dignitas kostet es je nach Person mal eben 10000€. Und das Geld hat man auch nicht mal so nebenbei.
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Urlaubsmodus
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei Thorasan:
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01.03.17, 14:55
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#6
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Chuck Norris sein Vater
Registriert seit: Apr 2009
Beiträge: 5.023
Bedankt: 12.654
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Moin
Zitat:
Zitat von Thorasan
Nun ist aber die Meinung der Kirche ein wenig "wichtiger" für das Weltgeschehen als die Meinung von Kneter. Also nichts für ungut Kneter^^
Von daher ist so eine Meinung eben nciht nur eine "normale" Meinung, sondern schon ein gewisser Richtwert für sehr viele Menschen.
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Das muss jeder mit sich ausmachen. Ich bin religiös. Und das bedeutet für mich noch lange nicht, das für mich die Meinung der Kirche unbedingt wichtiger sein muss als zum Beispiel Kneters. Viele Probleme die aus der Religion entstehen, entstehen doch dadurch, dass manche ihren Glauben als Ersatz für eigenes Denken sehen. Der Papst hat´s gesagt, dann muss das ja stimmen.
Wer gegen die Sterbehilfe ist, der ist dagegen. Wenn man ihn (oder sie) aber nach dem Warum fragt und als Antwort "Weil der Papst es gesagt hat!" bekommt, dann sollte der gefragte seine Haltung zu Gott und Kirche überdenken.
Dann sollte er sich mal fragen warum ihm sein Gott die Fähigkeit zum selber Denken gegeben hat. Wenn er noch mehr Nachplapperer gebraucht hätte gäbe es weniger Menschen und mehr Papageien.
Abgesehen davon, für mich ist der Papst ja nicht zuständig. Danke Martin!
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Und dann gehen wir zu Takko einkaufen ...
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei Melvin van Horne bedankt:
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01.03.17, 17:26
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#7
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Anwesend
Registriert seit: Jan 2010
Beiträge: 662
Bedankt: 308
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Die Kirche hat natürlich die Pflicht, ihre eigene Position darzulegen. Auch wenn ich von den Katholen sonst wenig halte, Prinzipientreue ist wichtig und gut.
Die Tötung von Menschen wird kommerzialisiert, das ist das Problem gegen das die Kirche hier angeht. Was kommt als nächstes, Rentner ab 70 dürfen "freiwillig" die Gesellschaft von Kosten befreien?
Schwiegermutter ist auch ohne teure Begleitung nach Holland, oder in die Schweiz, "plötzlich und unerwartet" im Krankenhaus verstorben. Für einen selber, solange man noch klar ist, gibt es dank der modernen Chemie einige Mittelchen, ohne sich beim Kauf strafbar zu machen, oder Rezepte zu fälschen.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei dieterthehaack bedankt:
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01.03.17, 18:16
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#8
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WarRock Idiot
Registriert seit: Sep 2011
Beiträge: 2.386
Bedankt: 3.956
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Melvin für mich persönlich ist die Katholische Kirche eine Sekte.
Warum oder weshalb ich das meine wäre nen anderen Thread wert.
Das ist kein einfaches Thema hier.
Und ich hoffe das die Mods hier nen Auge drauf haben so das sich hier keine Trolle sammeln werden!
Ich mach mir selber nix vor da ich zu 100% weiß das ich in den nächsten Jahren wohl genau in die Situation kommen werde mich zu entscheiden für so eine Option.
Wer diesen Weg gehen will soll das auch machen "dürfen".
Das ist eben halt nicht einfach nen Klick auf ner Webseite.
Deshalb bin ich froh das es so was in dem kleinen Alpenland gibt.
Durch diese kack Krankheit bin ich nen quasi Dauergast für gewisse Zeiten pro Jahr im Krankenhaus.
Und ich habe viele viele (bewusst doppelt geschrieben) Menschen dadurch kennen gelernt.
Und auch sehr schmerzhaft den Verlust miterlebt wie sehr viele inzwischen von uns gegangen sind.
Nochmals es geht hier nicht über spontane Entscheidungen!
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01.03.17, 20:04
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#9
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Unruhegeist
Registriert seit: Sep 2008
Beiträge: 4.129
Bedankt: 5.840
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Zitat:
Zitat von dieterthehaack
...
Die Tötung von Menschen wird kommerzialisiert, das ist das Problem gegen das die Kirche hier angeht. Was kommt als nächstes, Rentner ab 70 dürfen "freiwillig" die Gesellschaft von Kosten befreien? ...
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Ich glaube, der Hauptgrund ist, ähnlich wie bei der Einstellung zu Abtreibung, die Bejahung des Lebens. Die Deutsche Bischofskonferenz hat immer betont, dass sich das auch im Christentum dem Menschen zukommende Recht auf Selbstbestimmung nicht auf das eigene Leben beziehen kann. "Die Verfügung über die Existenz als solche ist dem Menschen entzogen."
Hier wird - gerade in der katholischen Kirche - keine Meinung geäußert, sondern ein Dogma verkündet.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei lilprof bedankt:
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01.03.17, 20:16
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#10
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Legende
Registriert seit: Aug 2011
Ort: in der Wildnis
Beiträge: 15.359
Bedankt: 34.773
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Zitat:
Zitat von lilprof
ähnlich wie bei der Einstellung zu Abtreibung, die Bejahung des Lebens.
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Was ich bei der Abtreibung noch nachvollziehen kann, entzieht sich mir im Angesicht eines unausweichlichen, unwürdigen und schmerzhaften Todes völlig.
Da viele Menschen erst im Angesichts des Todes zu einer Art Glauben finden, bringt die Kirche sie damit in einen unnötigen Gewissenskonflikt.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei TinyTimm:
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01.03.17, 20:38
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#11
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WarRock Idiot
Registriert seit: Sep 2011
Beiträge: 2.386
Bedankt: 3.956
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Wir finden es heute als Human an Haustiere die an Krankheiten sterben werden einzuschläfern.
Der Spezies Mensch verwehren wir das!
Irgendwie Krank oder nicht?
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei Kneter33:
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02.03.17, 07:22
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#12
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Unruhegeist
Registriert seit: Sep 2008
Beiträge: 4.129
Bedankt: 5.840
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Zitat:
Zitat von TinyTimm
Da viele Menschen erst im Angesichts des Todes zu einer Art Glauben finden, bringt die Kirche sie damit in einen unnötigen Gewissenskonflikt.
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Es macht mich auch nachdenklich, dass die Kirche in diesem Zusammenhang häufig das Wort "Würde" verwendet - z.B. fordert sie das "Sterben in Würde" oder etwa "Gott hat den Menschen als sein Abbild geschaffen und ihm eine unantastbare Würde verliehen."
Wer den Tot bei nahen Verwandten oder guten Freunden hautnah miterlebt hat (bzw. den beschwerlichen Weg dorthin) tut sich schwer mit dem Begriff "Würde".
Dumm ist in diesem Zusammenhang auch, dass sowohl in Kirche als auch Politik nur Menschen über diese Frage entscheiden, die bestenfalls mittelbare Erfahrungen damit gemacht haben. Das ist etwa so, als würden Eltern die Geschicke der Schulpolitik lenken (schlechtes Beispiel - da käme vielleicht sogar Klügeres raus).
Die Frage nach Rechtmäßigkeit von Sterbehilfe oder Freitot ist in meinen Augen nur grundsätzlich zu regeln. Wer will denn entscheiden, wann Schmerzen, Beeinträchtigungen und Leiden groß genug ist? Welchen Stellenwert nimmt seelischer Schmerz im Vergleich zu körperlichem ein?
Kann eigentlich immer nur der Betroffene entscheiden ....
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei lilprof bedankt:
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02.03.17, 12:50
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#13
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Legende
Registriert seit: Aug 2011
Ort: in der Wildnis
Beiträge: 15.359
Bedankt: 34.773
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Zitat:
Zitat von Kneter33
Wir finden es heute als Human an Haustiere die an Krankheiten sterben werden einzuschläfern.
Der Spezies Mensch verwehren wir das!
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Wer je ein Tier einschläfern lassen musste wird nachvollziehen können, wie schwer diese Entscheidung fällt. Und ist der Befund auch noch so eindeutig, man quält sich anschließend mit der (unsinnigen) Überlegung, ob es nicht doch zu früh war.
Tiere können nicht reden. Wir können im schlimmsten Fall das wir mit der endgültigen Entscheidung zu lange zuwarten aber erleben, das sie sich zum Sterben zurückziehen wollen.
Im Falle des Menschen ist eine Kommunikation möglich, und durch die Begleitung von Ärzten sollte auch klar werden, wann der Punkt erreicht ist, das ein Warten auf den natürlichen Tod unzumutbar wird.
Leider läuft in unserer Gesellschaft nichts nach rein menschlichem Maßstab ab, man sieht ja jetzt schon, das es sich in der Schweiz nur relativ gut situierte Menschen leisten können, und das macht die Sache mit der Sterbehilfe heikel.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei TinyTimm bedankt:
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02.03.17, 16:23
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#14
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Anfänger
Registriert seit: Mar 2015
Beiträge: 25
Bedankt: 12
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Sterbehilfe für Vatikan Teil von „Wegwerfkultur“
Interessanter Vergleich.
Stimmt irgendwie. Ähnlich wie bei Abtreibung:
Anstatt vor einer Handlung mal für 5 Cent nachzudenken, was danach passiert tun viele einfach mal ohne zu überlegen.
Rumvögeln ohne Kondom - "Komisch, ich bin schwanger und weiß nicht wieso, naja, dann treib ich halt mal eben ab."
oder mit 11 anfangen zu rauchen und dann hinterher jammern, wenn der Lungenkrebs mit 40 ausbricht und schnell in der Schweiz einen Termin ausmachen um die Konsequenzen nicht tragen zu müssen.
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02.03.17, 18:56
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#15
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Banned
Registriert seit: Aug 2011
Beiträge: 129
Bedankt: 128
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Mehrheit entscheidet
Bei manchen Dingen entscheidet die Mehrheit.
Wenn sich die Mehrheit umbringen lässt, dann wird der Druck auf diejenigen, die gerne ihren Lebensabend genießen würden, größer.
Ich würde ja liebend gerne alle sich selbst umbringen lassen, die das gerne wollen. Weil damit aber auch ich selbst damit rechnen muss, im alter die "preiswertere" Lösung nahegelegt zu bekommen, muss ich aber leider für das Leben aller kämpfen, wenn ich mein eigenes behalten will.
Schon der reine Egoismus und Überlebenstrieb nötigt einen dazu, gegen Sterbehilfe zu sein. Wie viel mehr muss man dann als Katholik für das Leben kämpfen?
Bob
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02.03.17, 19:14
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#16
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Anwesend
Registriert seit: Jan 2010
Beiträge: 662
Bedankt: 308
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Da gibt es endlich ein Urteil, das hoffentlich die künftige Basis bildet:
Zitat:
[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
Gericht: Passive Sterbehilfe muss in Außnahmefällen möglich sein
Das Bundesverwaltungsgericht hat entschieden, dass es in Deutschland in Extremfällen einen Zugang zu einer tödlichen Dosis Betäubungsmittel für einen Suizid geben kann. Schwerkranke Menschen hätten gemäß Grundgesetz das Recht zu entscheiden, wie und wann sie aus dem Leben scheiden wollen. Geklagt hatte ein Mann für seine inzwischen verstorbene Ehefrau. Seit einem Unfall war sie komplett gelähmt und musste beatmet werden. Ihren Zustand empfand die Frau als unerträglich und beging schließlich in der Schweiz mit Hilfe eines Sterbehilfevereins Suizid
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei dieterthehaack bedankt:
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03.03.17, 07:26
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#17
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Animejunkie
Registriert seit: Aug 2009
Beiträge: 176
Bedankt: 92
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Ich kann echt nicht verstehen wie manche leute in bestimmten Fällen gegen Sterbehilfe sein können...
Ich für meinen teil würde nicht wollen dass jemand, der im Grunde nur noch auf seinen Tod wartet und extremste schmerzen erleidet, nicht das recht bekommt zu entscheiden ob er nun den Kampf beenden will und frieden finden will.
Wär ich an einer unheilbaren und tödlichen Krankheit erkrankt wie z.B. Krebs im Endstadium, dann würde ich den Tod wählen wenn ich merken würde dass es nicht mehr geht. Ich würde meiner Familie den Anblick und den psychischen stress nicht antun wollen wenn diese mir zuschauen müssten wie ich immer mehr seelisch und körperlich abbaue und ich würde wollen dass sie mich so in Erinnerung behalten wie ich mein ganzes leben über gewesen bin und nicht über die letzten Monate meines Lebens.
Lieber in Würde sterben als über Jahre unter extremsten Qualen dahinsiechen.
__________________
(。◕‿‿◕。)
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03.03.17, 07:41
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#18
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Fischfreund
Registriert seit: Mar 2010
Beiträge: 434
Bedankt: 647
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Zitat:
Zitat von FrazXaver
Schon der reine Egoismus und Überlebenstrieb nötigt einen dazu, gegen Sterbehilfe zu sein. Wie viel mehr muss man dann als Katholik für das Leben kämpfen?
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Sorry, aber einen größeren Mist als diese Argumente habe ich noch nicht gelesen.
Um seinen Lebensabend genießen zu können bedarf es sicherlich vieler Dinge, aber ganz sicher nicht Menschen, welche mit sich selbst Frieden geschlossen haben und ihr Leid, oder was auch immer, beenden möchten. Und schon überhaupt keine altertümlich Religion mit ebenso altertümlichen Antworten auf Fragen antwortet, die eigentlich an ganz andere gerichtet waren.
Zitat:
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Zitat von lIikeBigButts
Rumvögeln ohne Kondom - "Komisch, ich bin schwanger und weiß nicht wieso, naja, dann treib ich halt mal eben ab."
oder mit 11 anfangen zu rauchen und dann hinterher jammern, wenn der Lungenkrebs mit 40 ausbricht und schnell in der Schweiz einen Termin ausmachen um die Konsequenzen nicht tragen zu müssen.
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Welche Konsequenz könnte größer sein als der Tod?
Zitat:
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Zitat von TinyTimm
Wer je ein Tier einschläfern lassen musste wird nachvollziehen können, wie schwer diese Entscheidung fällt. Und ist der Befund auch noch so eindeutig, man quält sich anschließend mit der (unsinnigen) Überlegung, ob es nicht doch zu früh war.
Tiere können nicht reden. Wir können im schlimmsten Fall das wir mit der endgültigen Entscheidung zu lange zuwarten aber erleben, das sie sich zum Sterben zurückziehen wollen.
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Dieses Gefühl kenne ich leider, wenn auch nur vom Hund einer Bekannten. Die Frau konnte einfach nicht los lassen und quälte (in meinen Augen) das Tier von Arzt zu Arzt, von Heilpraktiker zu Heilpraktiker. So lange, bis das Tier daran starb, dass es fast seine eigenen Eingeweide verdaute... Sicher kein schöner Tod. DAS wünsche ich keinem Tier, und keinem Menschen. Menschen müssen dies selbst entschieden können.
__________________
Die Zukunft war früher auch besser!
Karl Valentin {1882-1948}
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03.03.17, 19:27
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#19
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Banned
Registriert seit: Aug 2011
Beiträge: 129
Bedankt: 128
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Salamitaktik?
.... führt zu :
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04.03.17, 09:58
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#20
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Unruhegeist
Registriert seit: Sep 2008
Beiträge: 4.129
Bedankt: 5.840
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Zitat:
Zitat von cyraxx
Lieber in Würde sterben als über Jahre unter extremsten Qualen dahinsiechen.
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Ich denke, mit dem Begriff "Würde" kommt man in diesem Zusammenhang nicht weiter, dafür ist er zu unterschiedlich besetzt. Die katholische Kirche versteht ihn als etwas Unantastbares, was dem Menschen verliehen wurde und das ihm keiner nehmen kann, auch er selbst nicht.
Dieser Gedanke findet sich ja in etwa auch im Artikel 1 unseres Grundgesetzes wieder. Könnte man nachweisen, dass wir beim Sterben unsere Würde verlören, dann wäre das ein gutes Argument für eine klare politische Entscheidung für die Möglichkeit der Sterbehilfe.
Ich glaube, die Gefahr eines Würdeverlustes besteht nicht so sehr durch Schmerzen und Siechtum - da lässt sich mit der modernen Medizin viel auffangen. Das spielt sich viel mehr im Kopf ab: Angst vor dem was kommt, Einsamkeit, Anderen-zur-Last-fallen müssen, usw.
Je mehr Zeit und Engagement in die Sterbebegleitung und die palliativmedizinische Betreuung investiert werden müssen, desto geringer ist die Gefahr eines Würdeverlustes.
Ein entscheidenderes und nachvollziehbareres Argument ist für mich das Selbstbestimmungsrecht des Individuums. Ein oft zu hörender Satz in diesem Zusammenhang: Uns hat keiner gefragt, ob und wann wir in diese Welt kommen wollen - wir wollen wenigstens selbst entscheiden, wann und wie wir sie verlassen.
Simpel und wahr!
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