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myGully |
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16.09.14, 09:44
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#1
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Legende
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Bedankt: 34.781
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Erfolg bei Landtagswahlen im Osten-AfD setzt auf demokratieferne Wähler
Zitat:
Der Erfolg der AfD bei den Landtagswahlen sei erwartbar gewesen, meint der Demokratieforscher Samuel Salzborn. Die Partei setze vor allem auf demokratieferne Wähler. Salzborn betont im Gespräch mit tagesschau.de zudem die Vorzüge einer Wahlpflicht.
tagesschau.de: War der Aufstieg der AfD abzusehen?
Samuel Salzborn: Es war zu erwarten, dass bei der Europawahl oder bei Landtagswahlen in östlichen Bundesländern eine Partei erfolgreich sein kann, die vor allem eine demokratieferne Klientel bedient. Ob der Aufstieg der AfD allerdings weitergeht, ist derzeit nicht absehbar.
tagesschau.de: Was verstehen Sie unter einer demokratiefernen Klientel?
Salzborn: Die AfD behauptet, wir hätten ein großes Demokratiedefizit. Das halte ich für eine sehr verkürzte Sicht der Dinge. Es handelt sich vielmehr um ein doppeltes Problem, denn es gibt auch sehr viele Bürgerinnen und Bürger, die nicht partizipieren wollen, die sich schlichtweg weigern, die demokratischen Angebote zu nutzen. Eine Partei wie die AfD, die auf solche Ressentiments setzt, kann punktuell solche Wähler mobilisieren. Wähler, die vor allem meckern statt sich aktiv und kontinuierlich zu beteiligen. Wähler, die sich beklagen, dass nicht alles genauso läuft, wie sie es sich vorstellen. Wähler, die einfach bestimmen wollen statt zu partizipieren.
tagesschau.de: Woran machen Sie dieses Politikverständnis denn bei der AfD fest?
Salzborn: Viele Forderungen in der dünnen Programmatik der AfD sind kaum realistisch umzusetzen. Wirtschaftspolitisch widersprechen sich AfD-Forderungen auch, das ist ein heilloses Chaos zwischen unterschiedlichen Wirtschaftsschulen. Aber in so einem Gemischtwarenladen findet fast jeder seine Position wieder. Und mit dem Thema Euro hat die Partei ein aktuelles Problem gefunden, für das sie ein ganz handfestes Lösungsmuster anbietet - auch wenn es politischer und ökonomischer Unsinn ist.
"Politikangebote überprüfen"
tagesschau.de: Ist es nicht zu einfach zu sagen, die Leute wollen sich nicht einbringen? Sind die Angebote der Parteien vielleicht zu unattraktiv?
Salzborn: Deswegen habe ich gesagt, es sei ein doppeltes Problem. Natürlich müssen sich die anderen Parteien auch die Frage stellen, inwieweit ihre Politikangebote nicht funktionieren. Allerdings sind Parteien nicht gut beraten, wenn sie immer mehr auf tagesaktuelle Effekthascherei zielen. Vielmehr ist die Frage: Wie können die vorhandenen Möglichkeiten zur Partizipation und Einflussnahme, die reichlich vorhanden sind, attraktiver gestaltet werden? Zudem muss deutlich gemacht werden, dass Politik nicht bedeutet: "Ich setzte jetzt mein subjektives Eigeninteresse sofort und unmittelbar durch!"
tagesschau.de: Die AfD bietet sich als Partei des gesunden Menschenverstands an, die durchaus das Gemeinwohl im Sinne habe.
Salzborn: Der Begriff des Gemeinwohls ist entscheidend. Gemeinwohl kann das sein, was am Ende von langen demokratischen Auseinandersetzungen herauskommt. Oder die andere Variante ist, dass jemand einfach festsetzt, was Gemeinwohl sei - und daran sollen sich alle orientieren. Die AfD folgt eindeutig dem zweiten Modell. Die Forderungen der AfD sind für große Teile der Gesellschaft sozial und ökonomisch nicht sinnvoll. Die AfD stellt sich aber hin und behauptet, ein allgemeines Interesse zu vertreten. Das suggeriert, die eigene Position sei allgemeingültig und richtig. Das ist sie aber keineswegs, es handelt sich um die Position einer Minderheit.
tagesschau.de: In Sachsen, Thüringen und Brandenburg sind sehr viele Bürger nicht zur Wahl gegangen. Was wollen sie damit ausdrücken und was bewirkt das Nichtwählen?
Salzborn: Es gibt zwei Möglichkeiten, das Nichtwählen zu deuten: Die eine Variante ist, es sei ein Protest. Ich neige aber zu der zweiten Variante: Das Nichtwählen kann Ausdruck einer *******n Passivität sein, wonach es den Bürgerinnen und Bürgern zunehmend egal ist, was passiert, weil man im Großen und Ganzen zufrieden ist. Denn wenn man nicht wählt, ist man nicht willens, irgendetwas zu verändern. Das Nichtwählen ist ein sehr politischer Akt, denn wer nicht wählt, unterstützt letztendlich die Mehrheitsverhältnisse.
"Wahlpflicht kann Bürger aktivieren"
tagesschau.de: Durch die schwache Wahlbeteiligung wurde bereits über eine Wahlpflicht debattiert. Wie bewerten Sie ein solches Instrument?
Salzborn: Eine Grundskepsis gegen eine Wahlpflicht in einer Demokratie liegt auf der Hand. Auf der anderen Seite zeigen Erfahrungen aus politischen Systemen mit Wahlpflicht, dass die Menschen sich wieder Gedanken über ihre eigenen Interessen machen. Denn wenn ich alle vier oder fünf Jahre entscheiden muss, wen ich wähle, muss ich mir auch überlegen, was eigentlich meine Interessen sind und welche Partei dafür steht. Auf den faulen Standpunkt des Nichtwählens kann ich mich dann nicht mehr zurückziehen.
tagesschau.de: Welche Milieus würde man denn damit erreichen und welche Folgen hätte eine Wahlpflicht für die Parteien?
Salzborn: Mit der Wahlpflicht könnte man sozial schwache und bildungsferne Schichten stärker einbinden und aktivieren. Auch die Parteien müssten dann viel stärker überlegen, wie man diese Menschen erreichen kann. Eine Wahlpflicht könnte eine viel größere soziale Ausgeglichenheit bei Wahlen ermöglichen.
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Sind AfD Wähler tatsächlich fern der Demokratie?
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei TinyTimm bedankt:
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16.09.14, 10:28
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#2
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Pauschalclub Fan
Registriert seit: Nov 2010
Beiträge: 39
Bedankt: 293
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Ich denke mal sie werden nicht wieder so einfach verschwinden und die Parteien und Medien müssen sich mit der AFD auseinandersetzen. Das dumme Gelaber Nervt So langsam von wegen rechts blinken und rechts abbiegen denn mit solchen Sprüchen werden sie noch populärer weil die Leute das dumme Gelaber von CDU, SPD, CSU usw. satt haben.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei schnuckikucki:
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16.09.14, 10:32
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#3
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erudite
Registriert seit: Sep 2008
Beiträge: 3.561
Bedankt: 21.690
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Die Leute, die nicht wählen gehen, sind also mit allem zufrieden? Wohl eher nicht, würde ich sagen. Aber sie sehen, dass egal was sie wählen, alles gleich bleibt bzw. sich so oder so verschlechtert.
Wählste CDU, isses schwarz.
Wählste SPD, isses wie bei CDU nur rot.
Wählste FDP, isses wie bei CDU nur gelb und noch mehr Lobby.
Wählste Grüne, isses wie bei CDU nur grün.
Das sind die Parteien, welche die große Sendezeit bekommen bei ARD, ZDF etc. Die anderen Parteien - da kann man froh sein, wenn mal was auf den kleineren Kanälen oder Privaten als Wahlwerbespot kommt.
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Die folgenden 3 Mitglieder haben sich bei Destiny bedankt:
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16.09.14, 10:47
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#4
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Erfahrener Newbie
Registriert seit: Aug 2011
Beiträge: 94
Bedankt: 121
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Obwohl ich der AfD politisch und als Volkswirt erst recht wirtschaftspolitisch fern bin, mag ich solche Interviews wie das oben zitierte nicht. Die Fragen sind das eine, sie zielen darauf ab, dass dem Befragten Gelegenheit geboten wird, in die gewünschte politische Richtung (hier: AfD runtermachen) zu argumentieren. Die Antworten sind das andere. Und die sind bei Herrn Salzborn äußerst platt. Die Formulierungen sind allgemein gehalten, oberflächlich. Keinerlei Hintergründe, keinerlei Belege. Die AfD spricht "demokratieferne Wähler" an, weil nicht nur einstige Wähler der etablierten Parteien, sondern auch solche Menschen ins Wahllokal lockt, die sonst nicht zur Wählen gehen? Ist es "demokratiefern" oder "-feindlich", wenn die "falschen" Leute wählen gehen? Das ist ein Demokratieverständnis, das sehr bedenklich ist. Wer zur Wahl geht, der partizipiert an der Demokratie - egal, welche Partei die Person wählt. Was mir besonders gut gefällt, sind Vorschläge, wie die "richtige" Partei/ die "richtigen" Parteien einen höheren Stimmenanteil erhalten sollen - Wahlpflicht. Geht es nicht freiwillig, dann müssen Gesetz und Zwang her. Das war in Deutschland schon immer die Lösung.
Ich glaube, nicht die Wahlprogramme der etablierten Parteien, die sich wegen der beinahe normalverteilten Wählerstruktur in Deutschland angleichen, sondern die Sprüche der Politiker und der Presse lassen die Menschen nachdenken. Wer Werbung macht, hat Werbung nötig. Manche fragen nach den Hintergründen, warum ist die AfD schlecht? Weil sie schlecht ist, ist keine befriedigende Antwort. Weil sie rechts ist? Deswegen ist die Partei noch lange nicht schlecht, das wissen die meisten, nur die Medien und die Politiker wollen das nicht wahrhaben. Aber es sind die - vermeintlich einfachen - Antworten. Durchschaubar, falsch und nicht zielführend. Genau das aber macht die AfD interessant: Da ist eine Partei, die Unruhe in das volksferne und -feindliche Getriebe bringt, das sich Parlament nennt. Ohne einen Aufschrei in Form von der Wahl solcher Parteien wie der AfD kann ein Parlament offenbar nicht mehr Volksvertretung sein. Oder es ist nur noch der zynische Abklatsch einer Volksvertretung. Das heißt im "Treten des Volks" sind manche Parteien wie die Grünen (Veggie-Day, ein vermurkstes EE-Gesetz) ganz groß.
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Die folgenden 4 Mitglieder haben sich bei fetterhund bedankt:
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16.09.14, 10:59
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#5
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Chuck Norris
Registriert seit: Sep 2009
Beiträge: 3.738
Bedankt: 5.859
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Protestwähler, wenn sie glauben ihre Partei würde keine Probleme lösen. Es geht nur darum "denen da oben" einen Denkzettel zu verpassen. Wo waren diese Leute bisher? Einerseits wurden viele an den Rand gedrückt und sehen in Wahlen keine Möglichkeit an ihrer Situation was zu ändern. Andererseits sind sie doch nie wirklich an demokratischer Partizipation interessiert. Zwei Seiten einer Medaille: Wenn ich mich nicht bemerkbar mache, dann entscheiden andere.
Zitat:
Aber in so einem Gemischtwarenladen findet fast jeder seine Position wieder.
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Typisches Piraten Problem. Was ich mittlerweile zur AfD lese zieht mir fast die Schuhe aus. Die AfD steht für alles was man persönlich toll findet. Das ist auch die größte Crux der AfD. Die AfD ist bestimmt nicht für Basisdemokratie oder Zuwanderungsbegrenzung angetreten. Sie ist die Partei rechts der Union wie sie sich diverse Kreise seit Jahrzehnten wünschen, und die vor allem den Markt bedienen. Das "der Markt" kein Zugpferd bei Wahlen ist, ist doch klar. Also muss man das ganze populistische Spektrum aus der rechten Ecke bedienen. Klappt in anderen Ländern wunderbar und eine Politik für die Wähler wird so auch vermieden.
Das Ziel ist die USA: Joe Sixpack fährt tausend Meilen um gegen eine Gesundheitsreform zu demonstrieren die verhindert, dass er bei jedem Arztbesuch Schulden machen muss.
Zitat:
Salzborn: Es gibt zwei Möglichkeiten, das Nichtwählen zu deuten: Die eine Variante ist, es sei ein Protest. Ich neige aber zu der zweiten Variante: Das Nichtwählen kann Ausdruck einer *******n Passivität sein, wonach es den Bürgerinnen und Bürgern zunehmend egal ist, was passiert, weil man im Großen und Ganzen zufrieden ist. Denn wenn man nicht wählt, ist man nicht willens, irgendetwas zu verändern. Das Nichtwählen ist ein sehr politischer Akt, denn wer nicht wählt, unterstützt letztendlich die Mehrheitsverhältnisse.
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Und an dieser Stelle (so sehr der Mann auch mit dem "Gemischtwarenladen" recht hat), erkennt man, dass er ein Mietmaul ist. Wer behauptet, dass die Wahlbeteiligung gerade in ärmeren Gegenden seit Jahren einbricht weil es den Menschen so fulminant besser geht ist entweder ein Idiot oder ein Mietmaul. Ersteres kann man wohl ausschließen.
Das Nichtwählen einzig und allein als eine bewusste Entscheidung die Mehrheitsverhältnisse zu stützen ist nicht mal als gewagte Theorie zu bezeichnen. Es entbehrt jeder Grundlage. Gleich darauf begründet er aber die Wahlpflicht mit dem Verweis auf eben jene Schichten, die wohl aus den genannten Gründen der Wahl fern blieben. Ja also was nun?
Was noch hinzu kommt: Die AfD wurde nicht nur indirekt von Parteien gezüchtet. Die Springer Presse vor allem im Wechselspiel mit der Union haben doch die Stimmung angeheizt und Atmosphäre massiv vergiftet. Noch besser ist das Gegenmittel: Man müsse ja jetzt die Probleme ansprechen, die die AfD angeblich sieht. Das hat man vor 80 Jahren auch versucht und es hatte gegenteiligen Effekt. Der Punkt ist doch eher welche "Themen" wurden denn von wem gesetzt? Da waren die Parteien doch wohl mehr als passiv, aber die Medien umso aktiver. Was die AfD wirklich gefährlich macht, wird nicht diskutiert, weil die Parteien das schon lange selbst machen.
@Destiny
Abgesehen von der FDP muss man aber mal fairerweise sagen: Wer hat die Mehrheit und wer kann Mehrheiten bilden? Mich interessiert schon was bei der Union so abgeht, denn die haben in den meisten Parlamenten die Mehrheit. Entsprechend sieht es mit der Sendezeit aus.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei Nana12:
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16.09.14, 11:04
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#6
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erudite
Registriert seit: Sep 2008
Beiträge: 3.561
Bedankt: 21.690
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@ Fetterhund: Da hast du etwas angesprochen: Die falschen Leute gehen wählen. Wer sind denn die falschen Leute? Welche nicht die Big 4 wählen? Wieso werden diese als falsch bezeichnet und wegen höheren Stimmanteil: Es gab auch schon Vorschläge, dass aus den "Unterschichten" Teilen von Städten etc die Stimmen nur noch die Hälfte zählen sollen. Eine vernünftige Begründung gab es keine. Da wurde aber auch gefaselt von "die wählen ja eh nur falsch etc."
Find jetzt keinen Link dazu, da es schon ein paar Jahre her ist. Bei der AfD wurde wohl auch mal überlegt, das Wahlrecht den Arbeitslosen abzuerkennen. Ist aber schon eine Weile her. Weiß nicht, ob das noch immer bei denen im Programm aktuell ist:
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@Nana12: Ist schon klar, aber dass die anderen Parteien gar keine Sendezeit bekommen bzw. deren Sendezeit noch runtergekürzt wird? Das kanns doch auch nicht sein. Das ist keine Demokratie. Gerade auf den ÖR Sendern sollte man jeder Partei Sendezeit gewähren - vor allem auch vor den Wahlen.
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16.09.14, 12:57
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#7
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Banned
Registriert seit: Aug 2010
Beiträge: 1.177
Bedankt: 1.376
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Ich habs ja in einem anderen Forum schon angekündigt. Nach den Ergebnissen bei den Landtagswahlen wird jetzt eine riesen Kampange gestartet um die AfD schlecht zu machen. Mit allen mitteln...
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16.09.14, 13:40
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#8
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Erfahrener Newbie
Registriert seit: Nov 2012
Beiträge: 159
Bedankt: 110
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wobei ich bezweifele das es der AFD nützt den Arbeitslosen das Wahlrecht zu Entziehen. Es wird ja Gemunkelt das aus diesem Bereich die meisten Nichtwähler kommen. Wenn diese dann wegfallen rechnen sich die Prozente ganz anders und sie fallen auf den POPO.
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16.09.14, 14:05
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#9
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Insane Noob
Registriert seit: Aug 2010
Beiträge: 2.254
Bedankt: 5.482
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Zitat:
Zitat von Destiny
@Nana12: Ist schon klar, aber dass die anderen Parteien gar keine Sendezeit bekommen bzw. deren Sendezeit noch runtergekürzt wird? Das kanns doch auch nicht sein. Das ist keine Demokratie. Gerade auf den ÖR Sendern sollte man jeder Partei Sendezeit gewähren - vor allem auch vor den Wahlen.
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Gibst du das Recht auch der NPD?
Edit: Versteh mich nicht falsch, ich geb Dir recht. Aber diese ganze Diskusion erinnert mich an "andere Diskusionen".
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16.09.14, 14:56
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#10
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erudite
Registriert seit: Sep 2008
Beiträge: 3.561
Bedankt: 21.690
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Zitat:
Zitat von Shao-Kahn
Gibst du das Recht auch der NPD?
Edit: Versteh mich nicht falsch, ich geb Dir recht. Aber diese ganze Diskusion erinnert mich an "andere Diskusionen".
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Welche andere Diskussion?
Aber ja, auch die NPD soll ihre Sendezeit bekommen. Das sage ich jetzt nicht, weil ich mit der NPD sympatisiere. Ganz im Gegenteil. Aber sie ist eine legale Partei, die gewählt werden kann.
Sie ist nicht verboten und sollte daher dasselbe Recht auf Sendezeit haben wie alle anderen Parteien und damit mein ich auch MLPD, Linke, Piratenpartei, AfD, Rentnerpartei, Tierschutzpartei, Bierzeltpartei und die ganzen anderen kleinen Parteien, die auf dem Wahlzettelchen stehen.
Wie gesagt, ich bin ein Gegner der NPD, aber es ist besser, sie bekommt legal im TV Sendezeit - wo auch eine gewisse Kontrolle drüber ist, als wenn sie illegal heimlich Schulhof CDs an unsere Kinder verteilen als Beispiel.
Aber hier geht es ja um die AfD und schon allein die Anschuldigung, dass diese nur von demokratiefernen Wählern gewählt wird und am besten noch gleich von der bildungsfernen bösen Unterschicht, obwohl klar ist, dass viele CDU, SPD und Linke Wähler diese Partei gewählt haben, ist mE eine demokratiefeindliche gefährliche Sache.
Dass die AfD von SPD und CDU/CSU ignoriert wird bzw. schlechtgeredet wird, war klar. War bei den Piraten nicht anders, obwohl diese sich selbst ins Fast-Aus geschossen haben mit dem ganzen internen hin und her.
Dass viele vielleicht auch aus Protest gewählt bzw. nicht gewählt haben, dürfte klar sein. Aber da ist IMO Nicht wählen gehen der falsche Weg, weil die Stimmen prozentual auf die großen Parteien angerechnet werden. Da sollte man lieber kleine Parteien wählen, als den großen Parteien die Stimme zu schenken weil diese ja nicht ungültig ist.
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16.09.14, 18:25
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#11
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Echter Freak
Registriert seit: Jun 2010
Beiträge: 2.209
Bedankt: 3.949
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Damit mal klar ist worüber hier geredet wird - die wahren Ergebnisse der Wahlen:
Zitat:
Bei der Landtagswahl in Thüringen wählten ...
... 47,3 Prozent aller Wahlberechtigten keine Partei.
... 17,4 Prozent aller Wahlberechtigten die CDU.
... 14,6 Prozent aller Wahlberechtigten die Linke.
... 6,4 Prozent aller Wahlberechtigten die SPD.
... 5,5 Prozent aller Wahlberechtigten die AfD.
... 2,9 Prozent aller Wahlberechtigten die Grünen.
... 1,3 Prozent aller Wahlberechtigten die FDP.
Eine schwarz-rote Koalition käme auf 23,8 Prozent aller möglichen Stimmen. Die mögliche rot-rot-grüne Variante läge bei 23,9 Prozent. Die Mehrheit ist demnach ein Resultat aus dem Ergebnis nicht mal eines Viertels der Wahlberechtigten.
Bei der Landtagswahl in Brandenburg wählten ...
... 52,1 Prozent aller Wahlberechtigten keine Partei.
... 15,0 Prozent aller Wahlberechtigten die SPD.
... 10,8 Prozent aller Wahlberechtigten die CDU.
... 8,7 Prozent aller Wahlberechtigten die Linke.
... 5,7 Prozent aller Wahlberechtigten die AfD.
... 2,9 Prozent aller Wahlberechtigten die Grünen.
... 1,3 Prozent aller Wahlberechtigten die Freien Wähler.
... 0,7 Prozent aller Wahlberechtigten die FDP.
Die amtierende Koalition könnte ihre Arbeit auf Grundlage von 23,7 Prozent weiterführen. 2009 besaß diese Koalition aus SPD und Linke noch einen Rückhalt von 39,6 Prozent aller Wahlberechtigten. Obwohl die CDU unbereinigt zulegte, wählten sie 80.000 Menschen weniger als 2009. In absoluten Zahlen, gemessen an allen Wahlberechtigten, hat sie über zwei Prozentpunkte verloren. 14.400 Menschen oder 0,7 Prozent aller Wahlberechtigten wählten die FDP. Das entspricht in etwa der Summe aller Verwandten und Freunde von FDP-Mitgliedern.
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Wie kann man da noch von ERFOLG sprechen?
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"Wir müssen friedenstüchtig werden"
(Boris Pistolius, dt. Philosoph)
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16.09.14, 18:29
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#12
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Banned
Registriert seit: Aug 2010
Beiträge: 1.177
Bedankt: 1.376
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Erfolg ist wenn man genug faullenzer im Parlament hat.
eigentlich sollte jede Wahl bei der weniger als 51% wählen waren per se ungültig sein. Find ich...
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16.09.14, 18:59
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#13
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Chuck Norris
Registriert seit: Sep 2009
Beiträge: 3.738
Bedankt: 5.859
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Zitat:
Zitat von Destiny
Aber hier geht es ja um die AfD und schon allein die Anschuldigung, dass diese nur von demokratiefernen Wählern gewählt wird und am besten noch gleich von der bildungsfernen bösen Unterschicht, obwohl klar ist, dass viele CDU, SPD und Linke Wähler diese Partei gewählt haben, ist mE eine demokratiefeindliche gefährliche Sache.
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Die Demokratiefeindlichkeit fing an, als die etablierten Parteien die Sprüche klopften für die man die AfD zurecht kritisiert. Griechenlandkrise und die Kommentare zur CSU oder unvergessen die Spezialdemokraten Sarrazin und Buschkowski. In den letzten Jahren gab es eine ganze Reihe von populistischen Worthülsen von den etablierten Parteien, lange bevor jemand von der AfD sprach. Es gibt dazu Studien die die Zustimmung zu Diktatur und Repression gegenüber Randgruppen immer mehr auf den Vormarsch sehen.
Die AfD spielt in diesem Fall den Radikalisierer. Jetzt beraten die Parteien nämlich genau darüber wie man der AfD begegnen kann und da tönt es schon, man müsse nur die Themen wo die AfD Punkten konnte wieder abjagen. Was bedeutet das konkret? Das die etablierten Parteien nach rechts wandern, und die Stimmung noch mehr anheizen. Über die Sozioökonomischen Gründe dieser Entwicklungen will man nicht reden, weil man sie selbst mitgetragen hat und bei Nachfragen mit Händen und Füßen verteidigt (Agenda 2010).
Zitat:
Zitat von nolte
Wie kann man da noch von ERFOLG sprechen? 
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Das kannst du dem Interview Text entnehmen. Wie bei Sachsen, wo ein CDU Wahlforscher das Ergebnis interpretiert hat, ist die Antwort doch klar: Den Menschen geht es einfach nur zu gut. Ganz besonders den Ärmsten weil die am wenigsten Wählen gehen. Das wiederum bedeutet das HartzIV Regelsatz gekürzt werden muss damit die wieder wählen gehen.
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16.09.14, 19:20
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#14
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erudite
Registriert seit: Sep 2008
Beiträge: 3.561
Bedankt: 21.690
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Ach und dann sollen diese plötzlich wählen gehen? Wo man doch gar nicht will, dass dieses Klientel wählen geht, weil die doch sowieso alle "falsch" wählen?
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17.09.14, 09:40
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#15
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Insane Noob
Registriert seit: Aug 2010
Beiträge: 2.254
Bedankt: 5.482
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Zitat:
Zitat von Destiny
Welche andere Diskussion?
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Nicht Diskussion sondern Diskussionen. Damit meinte ich, dass jedes Mal, wenn die NPD oder eine Andere Partei als der Mainstream - z.B. die Piraten - einen Wahlerfolg, egal welcher Größe, feiert, wird in allen Medien diskutiert. Das war auf keine bestimmte Sache bezogen.
Zitat:
Zitat von Destiny
Aber ja, auch die NPD soll ihre Sendezeit bekommen. Das sage ich jetzt nicht, weil ich mit der NPD sympatisiere. Ganz im Gegenteil. Aber sie ist eine legale Partei, die gewählt werden kann.
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War vielleich falsch formuliert meine Frage. Wollte Dir auch nix unterstellen. Aber sehe das ganz genau so. Die NPD ist eine legale Partei und muss auch in der Öffentlichkeit als solche behandelt werden. Was ein Jedermann privat mach ist seine Sache. Ich wollte hier auch kein anderes Thema anschneiden.
Zitat:
Zitat von Destiny
[...] Bierzeltpartei [...]
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Hat jedes Jahr im Februar genug Sendezeit auf allen ÖR Sendern und RTL
Warum sind solche Themen immer mit Gehirnkribbeln verbunden.
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17.09.14, 09:54
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#16
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Chuck Norris
Registriert seit: Sep 2009
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Bedankt: 5.859
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@Destiny
Das war nicht ganz ernst gemeint, aber so ergeben die absurden Vorstellungen vom Wahlverhalten "den Leuten gehts einfach nur zu gut" einen noch absurderen aber schlüssigen Sinn. Die Wahrheit ist, dass man für fünf Jahre eine Legitimation erhalten hat und der Rest ist zweitrangig.
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17.09.14, 11:12
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#17
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Legende
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"Es ist nicht die AfD, so wie sie sich Michaela Merz vorgestellt hat. Deshalb hat sie jetzt Konsequenzen gezogen. Die Funktionärin will zum 1. Oktober aus der Partei austreten.
Das hat Merz in einem offenen Brief in ihrem Blog angekündigt."
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei TinyTimm:
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17.09.14, 12:18
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#18
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erudite
Registriert seit: Sep 2008
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Bedankt: 21.690
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Nana: Ist mir schon klar. Aber jetzt irgendeinen Grund zu suchen, warum die Leute Partei B wählen und nicht Partei A... und vor allem so etwas absurdes: Die wählen Partei B nur, weil sie demokratiefern sind, weil sie bildungsfern sind, weil sie dumm sind... Anstatt mal zu überlegen. Liegt es vielleicht an uns?
TinyTimm: Fängt bei denen jetzt genau dasselbe Theater an wie damals bei den Piraten? Das geht doch nicht gut so etwas.
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17.09.14, 13:04
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#19
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Chuck Norris
Registriert seit: Sep 2009
Beiträge: 3.738
Bedankt: 5.859
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Zitat:
Zitat von Destiny
Liegt es vielleicht an uns?
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An wen denn sonst? Seit Jahren füllen die "Themen" der AfD die Medien. Allein die meistgelesene "Zeitung" Deutschlands ist Taufpate der AfD. Das die Fressfeinde jetzt Angst um ihren Fleischtrog haben ist klar. Aber man kann diese Entwicklung deswegen nicht einfach mit Gleichgültigkeit wie "Demokratie is halt so" abtun.
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18.09.14, 09:29
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#20
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erudite
Registriert seit: Sep 2008
Beiträge: 3.561
Bedankt: 21.690
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Hab ich ja auch nicht, aber viele leider da. Was man regelmäßig an der mauen Wahlbeteiligung sieht. Die großen Parteien unterscheiden sich nur noch beim Namen und ein paar unwichtigen Kleinigkeiten. Die SPD könnte man z.B. gut mit der CDU/CSU fusionieren lassen. Die unterscheiden sich in gar nichts mehr.
Sie werden jetzt alle sicher mitverfolgen, wie es mit der AfD weitergeht und hoffen, dass die sich intern genauso zerfleischen wie die Piraten. Dann kann man sagen: Wir haben es ja gewusst und deshalb diese Partei ignoriert. Rücktritte innerhalb der Partei gab es ja schon genug bisher.
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18.09.14, 23:39
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#21
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Doomsayer
Registriert seit: Aug 2009
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Bedankt: 1.493
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Meiner Meinung nach braucht Deutschland eine Partei, die rechts der CDU angesiedelt ist. Aber diese Partei muss solide sein, vernünftig, mit den richtigen Ansätzen, Grundgedanken und Ideen hantieren. Das nächste Rechts nach der AfD ist schon NPD, und die zu wählen wäre absolut kaputt.
Ob die AfD dieser Position gerecht werden kann, ohne deutlich ins vollkommen Beknackte abzurutschen, wird sich zeigen. Wenn die ähnlich wie die Piraten nur eine Luftnummer sind, wäre es jedenfalls eine weitere vertane Chance, die etablierten Parteien zu vernünftiger Politik anzuspornen.
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Die zwei eisernen Regeln des Erfolgs: 1. Verrate niemals alles, was Du weißt.
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