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[Wirtschaft] Ratingagentur S&P - US Justiz prüft Regelverstöße

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Ungelesen 27.07.12, 21:42   #1
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Standard Ratingagentur S&P - US Justiz prüft Regelverstöße

Zitat:
S&P bestätigt Untersuchungen

Ratingagenturen wie Standard & Poor’s (S&P), Moody’s und Fitch sind bei der Vergabe positiver Noten nicht besonders großzügig - im Gegenteil. Seit dem Höhepunkt der Finanzkrise mit dem Kollaps der US-Investmentbank Lehman Brothers im September 2008 hagelt es negative Bewertungen auf Staaten und den - vorwiegend europäischen - Finanzsektor.


Nun könnten gerade zu optimistische Bonitätsnoten der Nummer eins unter den Ratingagenturen zum Verhängnis werden. Laut einem Bericht der Bloomberg „Business Week“ befasst sich nach der US-Börsenaufsicht SEC auch das Justizministerium in Washington mit der Frage, ob S&P bei Bewertungen gegen Vorschriften verstoßen haben könnte. Dabei gehe es um strukturierte Finanzprodukte, mitunter komplizierte Kombinationen von Aktien, Anleihen, Optionen etc.

Windige Investments zu gut bewertet

Der Vorstandschef des S&P-Mutterkonzerns McGraw-Hill, Harold „Terry“ McGraw III, bestätigte laut Bloomberg in einer Telefonkonferenz zivilrechtliche Untersuchungen. Das Unternehmen befinde sich in Gesprächen sowohl mit dem Ministerium als auch der SEC und hätte „seinen Standpunkt in der Sache dargelegt“. Weitere Details nannte McGraw-Hill nicht.

Die SEC hatte bereits im September vergangenen Jahres S&P in einer sogenannten Wells Notice (einer Art schriftlichen „Vorwarnung“ der SEC, Anm.) darüber informiert, dass sie rechtliche Schritte gegen die Ratingagentur erwägt. Dabei ging es um die Bewertung eines Hypothekenpapiers namens „Delphinus CDO 2007-1“. S&P hatte das Papier als sehr gut bewertet, doch in der Finanzkrise brach der Wert ein.

Debatte über Mitschuld an der großen Blase

Kritik, dass sie dabei geholfen hätten, die Immobilienblase in den USA, die ab 2007 zu platzen begann, aufzublasen, hatten sich die drei Topratingagenturen x-fach gefallen lassen müssen. Auch der US-Kongress und die Financial Crisis Inquiry Commission (FCIC) hatte bei der Aufarbeitung der Finanzkrise ihre Rolle massiv kritisiert. Die Agenturen hätten die Warnzeichen auf dem Immobilienmarkt nicht erkannt, so der Vorwurf. Anleger verloren Milliarden mit windigen Hypothekenpapieren, mit Lehman Brothers ging am 15. September 2008 eine Wall-Street-Bank pleite. Die Insolvenz war ein Schock für die internationale Finanzwelt. Worauf sich die Untersuchungen des US-Justizministeriums nun genau beziehen, ist bisher nicht bekannt.

Geithner über Verlust des „Triple A“ verärgert

Im vergangenen September hatte die SEC den wichtigsten Ratingagenturen vorgeworfen, in Kernfragen ihres Geschäfts zu versagen. Ihnen gelinge es teils nicht, methodische Vorgaben einzuhalten bzw. Interessenskonflikte zu vermeiden, lautete damals die Kritik in einem Untersuchungsbericht zu den zehn führenden Unternehmen auf dem Sektor.

Die Vorwürfe hatten allerdings auch etwas vom Beigeschmack einer Retourkutsche, da S&P vor fast genau einem Jahr die Bonität der USA von der Bestnote „AAA“ („Triple A“) auf „AA+“ gestutzt hatte - erstmals seit der Gründung der Ratingagentur im Jahr 1941. US-Finanzminister Timothy Geithner bezeichnete die Herabstufung damals als „schreckliche Fehleinschätzung“ und warf S&P einen „verblüffenden Mangel an Kenntnissen in grundlegender US-Haushaltsmathematik“ vor.

Ratingagentur für Krise verantwortlich

Staaten als „neue Sündenböcke“

Die international angesehene Schweizer Wirtschaftsuniversität HSG St. Gallen geht in einer Studie mit den Ratingagenturen hart ins Gericht. Die darin verarbeiteten Analysen der vergangenen elf Jahre legen die Forschungsannahme nahe, dass viele Herabstufungen europäischer Staaten aus Willkür passiert sind.


In einer früheren Studie hatten die Schweizer Wissenschaftler bereits darauf hingewiesen, dass sich schlechte Ratings von selbst erfüllen könnten - und das auch, wenn sie ungerechtfertigt sind. Die nun veröffentlichte Studie geht der Rolle von Kredit-Ratingagenturen in der aktuellen Staatsschuldenkrise auf den Grund. Die Forscher legen dar, dass Moody’s und Co. die europäische Schuldenkrise nicht nur als maßgeblicher Faktor „begleitet“ hätten.

Denn die Untersuchung schildert darüber hinaus, dass die Ratingagenturen explizit für die europäische Schuldenkrise verantwortlich sind. Nicht nachvollziehbare Herabstufungen europäischer Länder seien eine zentrale Ursache und Triebfeder der europäischen Schuldenkrise.

Ursache und Triebfeder für Krise

Seit der Einführung des Euro beobachten die Autoren volkswirtschaftliche Daten wie Staatsverschuldung, Inflation und Rendite bei Staatsanleihen aus 25 OECD-Ländern. Die von Manfred Gärtner und Björn Griesbach verfasste Studie wertet Daten im Zeitraum 2009 bis 2011 aus. Dabei wurden nun diese Daten mit den Entscheidungen der Ratingagenturen verglichen - das Ergebnis: Die massiven Herabstufungen verschiedener Länder seit 2008 gehen mit den getätigten Entscheidungen nicht einher. Bei der Bewertung dieser Entscheidungen hätte man vor dem Beginn der Wirtschaftskrise völlig andere Maßstäbe gesetzt, sagt Studienautor Gärtner.

Geänderte Verhaltensmuster

Gärtner nennt mit Irland auch ein konkretes Beispiel: „Aufgrund der früheren Ratings hätte Irland nur um eine halbe Stufe herabgestuft werden dürfen. Tatsächlich ist es um sieben Stufen herabgestuft worden. Bei anderen Ländern ist das ganz ähnlich oder noch ausgeprägter. Hier geht es nicht nur um kleine Fehler, sondern um ganz massive Differenzen zwischen dem, was die Ratingagenturen tun und was ihr früheres Verhaltensmuster selber vorgegeben hätte.“

Spanien zum Beispiel hätte um eine halbe Klasse herabgestuft werden müssen, verlor aber drei Klassen. Bei Portugal war der Verlust einer halbe Klasse gerechtfertigt, befanden die Autoren - tatsächlich wurde aber acht Klassen herabgestuft. Selbst Griechenlands Rating hätte sich aufgrund objektiver Wirtschaftsindikatoren in dieser Zeit nur geringfügig verschlechtern dürfen. Tatsächlich sackte es aber um zwölf Klassen ab, von A auf CCC.

„Fehleinschätzungen“ mit schweren Folgen

Länder, die mit „A“ oder schlechter bewertet sind, sind proportional ausgeprägter gefährdet. Bereits geringste negative Zins- oder Ratingsignale, auch wenn diese unbegründet sind, können solche Länder den Erkenntnissen der Studie zufolge in den Insolvenzstrudel stoßen. Aber auch Länder mit Spitzenratings können nicht völlig sicher sein - auch hier reichen bereits kleine Unschärfen in der Bewertung der Kriterien.

Staaten als „neue Sündenböcke“

Die Schweizer Wissenschaftler sehen Ratingagenturen auch vor der zentralen Entscheidung, nach der schließlich Staaten gegenüber den Finanzmärkten das Nachsehen hatten. "Ratingagenturen sind ein Teil der Finanzindustrie. Und sie sind natürlich erschrocken, als sich die Welt auf der Höhe der Finanzkrise einig war, dass man die Finanzmärkte zurückstutzen muss.

Und das sei gegen ihre Interessen, „denn sie verdienen dort ihre Brötchen“, so Gärtner. Der Wissenschaftler spricht im Zusammenhang mit Staaten von „neuen Sündenböcken“. Die Finanzmärkte seien aus der Schusslinie, „das Problem sind jetzt die angeblich über ihre Verhältnisse lebenden Staaten“, sagt Gärtner.

Das gehe in Richtung Rufschädigung für Staaten, die noch dazu sehr teuer sei, sagt Gärtner. „Privat können wir auch nicht Meinungen in die Welt setzen, ohne für die Konsequenzen geradezustehen. Und die Ratingagenturen sagen genau das: Das sind nur Meinungen und der Markt muss wissen, was er daraus macht.“

Mehrere „Gleichgewichte“

Die Studie besagt außerdem, dass es auf dem Markt der Staatsanleihen mehrere Gleichgewichte gibt. Das erste, gute Gleichgewicht, geht mit tiefen Zinsen und guten Ratings einher. Im schlechten Gleichgewicht können die Zinsen nicht mehr bezahlt werden. Dazwischen liegt eine Schwelle - gerät ein Land darüber, setzt der Sog in Richtung Insolvenzgefahr ein. Hat ein solcher einmal eingesetzt, ist ein Herauskommen praktisch unmöglich.
Quelle:
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