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KI-Boom: Kleiner Inselstaat verdient Millionen mit .ai-Domains

Der kleine britische Inselstaat Anguilla verwaltet die Top-Level-Domain .ai. Die damit erzielten Einnahmen stiegen zuletzt massiv.



Der KI-Boom der vergangenen Monate hat auf die Einnahmen des in der östlichen Karibik befindlichen britischen Inselterritoriums Anguilla offenbar positive Auswirkungen. Wie Ars Technica berichtet, kann der Inselstaat mit 15.753 Einwohnern durch den Verkauf seiner .ai-Domains in diesem Jahr bis zu 30 Millionen US-Dollar einnehmen, was rund 10 Prozent seines im Jahr 2021 erreichten Bruttoinlandsprodukts (BIP) entspricht.

Nachfrage nach .ai-Domains steigt massiv

Bisher sei Anguillas Wirtschaft vornehmlich vom Tourismus abhängig gewesen, was den Inselstaat in der Coronapandemie vor Herausforderungen gestellt habe. Das weltweit wachsende Interesse an künstlicher Intelligenz führe jedoch inzwischen zu zusätzlichen Einnahmen, da sich die Top-Level-Domain .ai für KI-Projekte von Technologieunternehmen als attraktiv erwiesen habe.

Domain-Registrare zahlen Anguilla demnach derzeit 140 US-Dollar für die zweijährige Registrierung einer Domain, wobei die Preise aufgrund der hohen Nachfrage weiter steigen sollen. Während der Inselstaat im Jahr 2021 lediglich 7,4 Millionen US-Dollar mit .ai-Domainregistrierungen eingenommen habe, sei das Interesse an diesen Domains seit der Veröffentlichung von ChatGPT durch OpenAI massiv angestiegen, sodass in diesem Jahr voraussichtlich viermal so hohe Einnahmen zu erwarten seien.

Der für Anguillas Top-Level-Domain zuständige Verwalter habe Bloomberg erklärt, dass sich die Anzahl neu registrierter .ai-Domains im vergangenen Jahr praktisch verdoppelt habe.

Glück den Staaten mit der richtigen TLD

Staaten verwalten weltweit seit Jahrzehnten ihre eigenen länderspezifischen Top-Level-Domains (ccTLD), die üblicherweise verwendet werden, um darüber von verschiedenen Anbietern Webseiten bereitstellen zu lassen, die die lokalen Einwohner adressieren. In Deutschland ist beispielsweise die .de-Domain gebräuchlich, daneben gibt es beispielsweise .it für Italien, .us für die USA oder .uk für das Vereinigte Königreich.

Im Laufe der Zeit erwiesen sich einige dieser ccTLDs auch als nützlich, wenn die jeweilige Abkürzung mit weiteren Dingen assoziiert wird. Davon profitierte in der Vergangenheit der Inselstaat Tuvalu mit seiner häufig mit TV-Angeboten in Verbindung gebrachten .tv-Domain – ebenso wie das Britische Territorium im Indischen Ozean, dessen .io-TLD vor allem in der Techbranche beliebt ist und als Abkürzung für Input/Output interpretiert wird. Der Hype rund um Artificial Intelligence verleiht nun Anguillas .ai-Domain eine Menge Aufmerksamkeit.

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