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myGully |
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16.12.21, 19:14
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#36
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Newbie
Registriert seit: Apr 2016
Beiträge: 92
Bedankt: 94
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Zitat:
Zitat von karfingo
Ich bin seit über 30 Jahren trocken.
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bei mir sind es 11 und ich vermisse nichts...
Bubatz vermiss ich manchmal
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei Francisko Bernadota:
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16.12.21, 22:39
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#37
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Streuner
Registriert seit: Aug 2013
Beiträge: 11.095
Bedankt: 13.104
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F: Wer ist Bubatz, bitte?
A: Aha THChaltiger Cannabis, schreibt das Netz.
Ist das ein Slang?
Geändert von karfingo (16.12.21 um 22:42 Uhr)
Grund: Bubatz im Netz
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei karfingo:
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17.12.21, 06:24
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#38
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viel-leserin
Registriert seit: Sep 2008
Beiträge: 1.763
Bedankt: 4.684
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ich trinke ziemlich regelmäßig einmal im jahr ein achtel wein...in den letzten jahren sogar den alkoholfrei...
ich vertrage alkohol nicht sonderlich gut und mochte ihn auch noch nie wirklich gerne... egal in welcher form... abgesehen vom guten franzbranntwein für wehe füße :-)
__________________
„Spunk!“, sagte Pippi triumphierend. „Spunk?“, fragte Tommy. „Was bedeutet das?“ „Wenn ich das bloß wüsste“, sagte Pippi. „Das Einzige, was ich weiß, ist, dass es nicht Staubsauger bedeutet.“
Astrid Lindgren
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Die folgenden 3 Mitglieder haben sich bei elise bedankt:
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18.12.21, 12:33
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#39
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et kütt wie et kütt
Registriert seit: Apr 2017
Beiträge: 233
Bedankt: 1.043
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Zitat:
Zitat von franzbrannwei
Ein Weizenbier, oder eine Rieslingschorle (0,5L bei uns in der Pfalz)geht doch immer.
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Nein, geht eben nicht. Wenn man Probleme mit Alkohol hat, muss man eben gänzlich die Finger davon lassen. Ich kann nicht mal eben ein Bier trinken und danach ist schluss. Schön wäre es. Habe immer noch enorme Probleme mit Alkohol. Abwohl ich nur Bier trinke wird es immer wieder zuviel. Ich war bei der Suchtberatung, habe das meiner Psychiaterin erzählt und meiner Hausärztin. Hilfe: Keine ! Ins Krankenhaus will ich nicht, wäre für mich der Horror. Versuche es somit immer wieder auf eigene Faust, schaffe es aber einfach nicht.
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Die folgenden 3 Mitglieder haben sich bei Peterle_Hansen bedankt:
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18.12.21, 15:48
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#40
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viel-leserin
Registriert seit: Sep 2008
Beiträge: 1.763
Bedankt: 4.684
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@Peterle_Hansen
was hättest du denn erwartet, was die damen tun? welche art von hilfe hätte dir vorgeschwebt?
__________________
„Spunk!“, sagte Pippi triumphierend. „Spunk?“, fragte Tommy. „Was bedeutet das?“ „Wenn ich das bloß wüsste“, sagte Pippi. „Das Einzige, was ich weiß, ist, dass es nicht Staubsauger bedeutet.“
Astrid Lindgren
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18.12.21, 16:09
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#41
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et kütt wie et kütt
Registriert seit: Apr 2017
Beiträge: 233
Bedankt: 1.043
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Dass ich für die erste Woche ein Medikament bekommen hätte, Distra z.B. Aber damit rücken die leider nicht raus. Ich brauche ja keinen wirklichen Entzug, ich funktioniere ja am Tag, habe kein Zittern und keine Schweißausbrüche, aber das würde es mir schon leichter machen und nicht nach 1-2 Tagen wieder rückfällig werden.
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18.12.21, 21:46
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#42
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Streuner
Registriert seit: Aug 2013
Beiträge: 11.095
Bedankt: 13.104
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Medikamente stellen nur die Symptome ruhig = gesund sein. Pharmazeutische Medikamente gehen nie an die Ursache = gesund sein. Du brauchst eine innere Balance. Lerne programmieren - egal was; dabei lernst du geduldig zu sein. Geduld gibt dir deine Balance.
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19.12.21, 09:14
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#43
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et kütt wie et kütt
Registriert seit: Apr 2017
Beiträge: 233
Bedankt: 1.043
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Ja, die Symptome der Abstinenz der ersten wenigen Tage. Und dabei können Medikamente helfen, die man eben nur dann nimmt. Um dann abstinent zu bleiben, sind deine Tipps sicher nicht falsch.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei Peterle_Hansen:
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19.12.21, 16:16
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#44
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Newbie
Registriert seit: Apr 2016
Beiträge: 92
Bedankt: 94
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Peterle, leider ist deine Einstellung von Grund auf falsch.
Du schreibst, du hättest keinen Entzug möchtest aber Medikamente für die ersten Tage.
Das beißt sich. Du HAST Entzug.
Du hast leider immer noch den Traum, den Alkohol kontrollieren zu können so dass du irgendwann später wieder mal ein Bier genießen kannst. Davon musst du dich leider für den Rest deines Lebens verabschieden. Deine Synapsen werden sich NIE wieder erholen und jeder Schluck den den trinkst, sei es auch ein oder zehn Jahre später, bringt dein Gehirn wieder an den gleichen Punkt als du die Entscheidung getroffen hast, nicht mehr zu trinken. Es ist wie ein amputiertes Bein, es wächst einfach nicht mehr nach.
Wenn du wirklich vor hast den Alkohol auf eigene Faust los zu werden, was eine wirkliche Herkules-Aufgabe darstellt, da dir einfach ohne Psychotherapie die benötigten Werkzeuge zur Bewältigung fehlen, musst du nicht einfach nur den Alkohol weg lassen, sondern auch die Lücke die entsteht mit anderen Dingen füllen. Such dir neue Beschäftigungen, probiere auch Sachen welche du vorher nie versucht hast, sei offen für neues und verfalle nicht in alte Verhaltensweisen, welche dich unweigerlich dem Alkohol wieder näher bringen.
Hast du nur Freunde die Trinken brauchst du entweder einen neuen Freundeskreis oder es bestünde noch die wirklich seltene Möglichkeit, dass einige deiner Freunde verstehen um was es geht und dir nie einen Spruch drücken in Form von "Ach komm schon, EIN Bier wird doch nicht so schlimm sein....". Die musst du gleich aussondern, die werden dass nie raffen evtl. noch nicht mal wenn sie irgendwann selbst betroffen sind.
Vereine sind eine gute Möglichkeit, Sport im allgemeinen. Am besten in eine Gruppe, geht aber auch allein. Ich bin regelmäßig Schwimmen gegangen. Auch bei Scheißwetter oder wenn ich keine Lust hatte. Spielt keine Rolle, einfach machen.
Der Suchtdruck/Lustdruck wird dich mindestens 1 Jahr begleiten. Es wird aber immer leichter mit der Zeit und es kommt darauf an, wie gut die Veränderung deiner bisherigen Gewohnheiten funktioniert. Später kann man auch versuchen alte Gewohnheiten, welche einen eher verleitet haben wieder zu versuchen. Ich zum Beispiel habe immer vor dem PC gesoffen. Ich habe den erst mal komplett gestrichen und nur stundenweise zum wirklichen Arbeiten genutzt. Heute kann ich wieder, wie gewohnt davor sitzen und bekomme keinen Suchtdruck dabei, eher im Gegenteil.
Es ist ein langer Weg der Selbsterkenntnis, erkennen dass der Alkohol nie wieder Teil von einem sein wird und erkennen dass es kein Nachteil sondern für immer ein Vorteil sein wird. Ich bin jeden Tag dankbar, dass ich diesen Dreck nicht mehr trinken muss um mein Leben zu ertragen.
In diesem Sinne wünsche ich Dir alles Gute und viel Erfolg.
PS: Such einen Psychotherapeut oder eine Selbsthilfegruppe auf für die erste Zeit. Muss ja nicht für immer sein.
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Die folgenden 6 Mitglieder haben sich bei Francisko Bernadota bedankt:
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20.12.21, 08:36
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#45
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et kütt wie et kütt
Registriert seit: Apr 2017
Beiträge: 233
Bedankt: 1.043
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Danke für deine Ausführungen. All das ist mir bewußt, glaubs mir. Zuletzt hatte ich es mal geschafft, 7 Monate nichts zu trinken. Ich bin übrigens der einzige in meinem kleinen Freundeskreis, der zuviel bzw. überhaupt trinkt.
>Du hast leider immer noch den Traum, den Alkohol kontrollieren zu können so dass du irgendwann später wieder mal ein Bier genießen kannst.
Nein, keinesfalls. Das haben meine Ausführungen auch garnicht preisgegeben. Ganz im Gegenteil. Ich schrieb, dass ich eh nicht einfach mal ein Bier trinken kann.
So, muss zur Arbeit.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei Peterle_Hansen:
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21.12.21, 10:03
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#46
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Bewusstsein Wandel
Registriert seit: Jun 2017
Ort: Antarktis
Beiträge: 627
Bedankt: 423
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2 Tanten von mir waren Alkoholiker. Eine ist daran ( Leberzirrohse ) verstorben. Mein Bruder war / ist Drogenabhängig. Ich habe durch Drogen eine Psychose bekommen.
Ich habe 2 Freunde die Ex Alkis sind und 2 Arbeitskollegen sind es auch.
Ich trinke auch gerne Bier und warte bis Cannabis legalisiert wird. Zum Glück war ich nie Süchtig.
Ich habe tausendfach gesehen wie es schief gehen kann. Es ist eine fürchterliche Krankheit. Wenn ich nur die Leute von Bahnhof sehe, schreckt mich das schon ab.
Ich denke der Wille ist die Macht. Vielleicht ein Verbot für sich selbst. Hilfe suche und annehmen...Mit Rückschlägen rechnen....
Es ist eine teuflische Krankheit die einen sozial und körperlich und finanziell und psychisch kaputt macht.
Einsicht ist der erste Weg zur Besserung
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei PornoPups bedankt:
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21.12.21, 14:02
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#47
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Moderator
Registriert seit: Oct 2012
Beiträge: 6.151
Bedankt: 7.793
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Alkohol ist, mitunter, tückisch.
Zunächst setzt der Schwips, oder der Rausch sehr schnell ein.
Mit der Zeit kommt der Rausch immer später. Dafür setzen Enthemmung früher ein und Selbstkontrolle geht verloren. Darüber kann eine Familie zerbrechen. Oftmals kommt auch ein Burn Out.
Irgendwann kommt dann ein Punkt, an dem man nicht einfach aufhören kann zu trinken, muss einen Spiegel halten um zu funktionieren.
Wenn man dann aufhört, kann es lebensgefährlich werden. Man krampft.
Hier hilft dann nur noch eine stationäre Entgiftung und anschliessend idealerweise eine Langzeit Therapie.
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Die folgenden 3 Mitglieder haben sich bei Draalz bedankt:
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21.12.21, 16:13
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#48
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Streuner
Registriert seit: Aug 2013
Beiträge: 11.095
Bedankt: 13.104
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Wenn du zu den Programmierern (Designer, Soundbastler, Webgestalter etcpp.) gehörst: Computer und Alkohol geht gar nicht!
Sucht ist, wenn du täglich ein Quantum brauchst. Ich bin schlafsüchtig; täglich 8 Stunden mindestens.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei karfingo:
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21.12.21, 19:06
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#49
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et kütt wie et kütt
Registriert seit: Apr 2017
Beiträge: 233
Bedankt: 1.043
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Zitat:
Zitat von PornoPups
2 Tanten von mir waren Alkoholiker. Eine ist daran ( Leberzirrohse ) verstorben. Mein Bruder war / ist Drogenabhängig. Ich habe durch Drogen eine Psychose bekommen.
Ich habe 2 Freunde die Ex Alkis sind und 2 Arbeitskollegen sind es auch.
Ich trinke auch gerne Bier und warte bis Cannabis legalisiert wird. Zum Glück war ich nie Süchtig.
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Ich habe jahrelang gekifft, wie ein blöder. Das hat mir nachträglich viel versaut. Ich halte nicht viel von der Legalisierung von Cannabis, außer dass es entkriminalisiert wird. Das Zeug kann auch stark missbraucht werden. Dazu zählen dann Einbüßen des Kurzzeitgedächtnisses, Trägheit und Fixierung auf den Rausch. Es wird einem vieles egal. Kiffer sind nicht aggressiv, können aber das Lebensziel aus den Augen verlieren. Die Tochter einer guten Freundin hat unlängst erzählt, was die anderen Mitschüler so praktizieren. Die sind alle am Kiffen. Gut, wir wohnen hier in Aachen an der Grenze zu Holland, da ist es nicht schwer an das Zeug zu kommen. Aber wenn sich wohl so mancher am Abend 7-8 Joints reinhaut, dazu noch nicht geringe Mengen an Alkohol, dann wundert es mich nicht, wenn viele von denen abstürzen, ihren Abschluss nicht schaffen usw. Einer davon meinte wohl, er würde jetzt wohl doch von Vodka auf Bier umsteigen, das wäre besser für ihn. Wahnsinn! Als ich damals gekifft habe, war das etwas Außergewöhnliches. Heute gehört das bei den Teens zum normalen Leben. Das kann nicht gut gehen.
Habe 2006 aufgehört mit der dämlichen Kifferei.
Zitat:
Zitat von PornoPups
Ich habe tausendfach gesehen wie es schief gehen kann. Es ist eine fürchterliche Krankheit. Wenn ich nur die Leute von Bahnhof sehe, schreckt mich das schon ab.
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Da gebe ich dir recht. Dabei handelt es sich aber auch meistens um Hardcore Säufer, die mal an einem Tag nen Kasten Bier und 3 Pullen Schnaps verdrücken. Dazu zähle ich mich nicht. Ich trinke abends meine 4-5 Flaschen Bier. Bin aber seit Jahren oft schwer depressiv, es gibt kaum noch ein auf und ab. Und die regelmäßige Trinkerei verschlimmert es natürlich.
Zitat:
Zitat von Draalz
Alkohol ist, mitunter, tückisch.
Zunächst setzt der Schwips, oder der Rausch sehr schnell ein.
Mit der Zeit kommt der Rausch immer später. Dafür setzen Enthemmung früher ein und Selbstkontrolle geht verloren. Darüber kann eine Familie zerbrechen. Oftmals kommt auch ein Burn Out.
Irgendwann kommt dann ein Punkt, an dem man nicht einfach aufhören kann zu trinken, muss einen Spiegel halten um zu funktionieren.
Wenn man dann aufhört, kann es lebensgefährlich werden. Man krampft.
Hier hilft dann nur noch eine stationäre Entgiftung und anschliessend idealerweise eine Langzeit Therapie.
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Ja, da hast du wirklich recht. Ich persönlich trinke für mich alleine. Das ist einerseits schlimm, andererseits gefährde oder belaste ich niemanden sonst unmittelbar. Die Auswirkungen sind aber dieselben, was das eigene Leben betrifft. Auch gehöre ich nicht zu den Menschen, die durch den Rausch aggressiv werden. Ist für mich die abendliche Entspannung und könnte auch morgens niemals Alkohol zu mir nehmen. Aber letztendlich schade ich mir selbst, meiner Gesundheit und natürlich meinem sozialen Leben.
Zitat:
Zitat von karfingo
Wenn du zu den Programmierern (Designer, Soundbastler, Webgestalter etcpp.) gehörst: Computer und Alkohol geht gar nicht!
Sucht ist, wenn du täglich ein Quantum brauchst. Ich bin schlafsüchtig; täglich 8 Stunden mindestens.
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Nichts für ungut. Aber deine vermeintliche Schlafsucht (ich brauche auch meine 8 Stunden Schlaf, ob mit oder ohne Alk) hier zu erwähnen, klingt für mich so, als dass du dich ein wenig lustig über dieses Problem machen willst. Das ist doch kein wirkliches Problem, dass du dein Pensum an Schlaf brauchst. Naja…..
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei Peterle_Hansen bedankt:
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21.12.21, 21:43
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#50
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Streuner
Registriert seit: Aug 2013
Beiträge: 11.095
Bedankt: 13.104
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Zitat:
Zitat von Peterle_Hansen
klingt für mich so, als dass du dich ein wenig lustig über dieses Problem machen willst. Das ist doch kein wirkliches Problem, dass du dein Pensum an Schlaf brauchst. Naja…..
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Ne eye, bin 65, viele in meinem Alter schlafen nur 4 oder 5 Stunden. Dann sind sie hell wach.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei karfingo:
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22.12.21, 16:03
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#51
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Legende
Registriert seit: Aug 2011
Ort: in der Wildnis
Beiträge: 15.622
Bedankt: 34.762
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Alkoholiker wird man schleichend. Ich erlebe das zur Zeit bei meiner Freundin, und bin fassungs- und hilflos. Begonnen hat es vor ein paar Jahren mit einem Glas Wein, wenn wir im Sommer im Garten gesessen sind. Da ich statt dessen immer Kaffee getrunken habe, fiel mir lange nicht auf, wie aus einem, zuerst zwei, dann drei, und immer mehr Gläser an einem Abend wurden. Wenn meine Freundin lachend erzählte, das sie eine Flasche Wein an einem Abend alleine leert, fand ich es zwar nicht lustig, dachte mir aber auch noch nichts dabei.
Durch Corona haben wir jetzt das zweite Jahr nur Kontakt per Mail oder Telefon, obwohl wir in Sichtweite wohnen. Also habe ich nicht mitbekommen, wie viel sie inzwischen trinkt. Seit einem Monat ist meine Freundin jetzt wegen beruflischem Stress mit Burn Out im Krankenstand, und wie es aussieht, wird der noch länger dauern. Ihre Tochter (die meine Einkäufe erledigt) hat mir nun erzählt, dass es wohl ohne Alkohol nicht mehr geht. Das Weinregal im Keller muss immer gut gefüllt sein. Dummerweise nimmt meine Freundin jetzt Antidepressiva Tabletten und trinkt dazu ihren Wein.
Ich kann nur hier sitzen und ab und zu in Mails oder am Telefon mehr oder weniger zarte Andeutungen machen, die nicht helfen. Es ist diese Hilflosigkeit beim Miterleben, die mich wirklich traurig macht und frustriert.
Musste mir das jetzt mal von der Seele schreiben.
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Die folgenden 4 Mitglieder haben sich bei TinyTimm bedankt:
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22.12.21, 16:58
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#52
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Moderator
Registriert seit: Oct 2012
Beiträge: 6.151
Bedankt: 7.793
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Zitat:
Zitat von TinyTimm
Seit einem Monat ist meine Freundin jetzt wegen beruflischem Stress mit Burn Out im Krankenstand, und wie es aussieht, wird der noch länger dauern. Ihre Tochter (die meine Einkäufe erledigt) hat mir nun erzählt, dass es wohl ohne Alkohol nicht mehr geht. Das Weinregal im Keller muss immer gut gefüllt sein. Dummerweise nimmt meine Freundin jetzt Antidepressiva Tabletten und trinkt dazu ihren Wein.
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Wieder so ein Scheissarzt, dem es nur um Devisen geht. War bei meiner Ex Frau auch so. Ihr Hausarzt diagonistizierte Burn Out. Überweisung zu einem Psychologen, 2 Minuten gesprochen und Antidepressiva verschrieben bekommen.
Dabei führt man bei einem Burn Out zumeist und zunächst eine Entgiftung durch und therapiert dann auf beiden Baustellen.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei Draalz bedankt:
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22.12.21, 17:38
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#53
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Legende
Registriert seit: Aug 2011
Ort: in der Wildnis
Beiträge: 15.622
Bedankt: 34.762
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@Draalz - Meine Freundin ist in Therapie. Nur hat sie dort bisher mit keinem Wort erwähnt das sie trinkt. Sie ist wegen des beruflichen BurnOuts in Behandlung. Es ging wirklich in den letzten drei Jahren höllisch zu in ihrer Firma. Die Ärztin die die Antidepressiva verschrieben hat, kann also nix dafür, weil sie keine Ahnung vom Trinken hat.
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Die folgenden 3 Mitglieder haben sich bei TinyTimm bedankt:
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23.12.21, 06:11
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#54
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Bewusstsein Wandel
Registriert seit: Jun 2017
Ort: Antarktis
Beiträge: 627
Bedankt: 423
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Zitat:
Ich trinke abends meine 4-5 Flaschen Bier
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Das ist schon ein Rausch und steigert sich meistens. Irgendwann sind vielleicht die kurzen günstiger und gehen schneller. Wer regelmäßig Alkohol trinkt, und sei es nur 1 Flasche am Tag, hat bereits ein Alkoholproblem....Weil es tgl und regelmäßig ist...
Zitat:
Als ich damals gekifft habe, war das etwas Außergewöhnliches
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Es gab zu meiner Zeit auch nur wenige. Es wurden jedoch immer mehr...Problematisch wird es doch erst bei täglichen und regelmäßigen Konsum. Es gibt ja auch Quartalssäufer...Ich habe schon vor der Schule meinen ersten Joint geraucht. Total dumm.....
Geändert von PornoPups (23.12.21 um 06:20 Uhr)
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei PornoPups:
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23.12.21, 06:18
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#55
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Bewusstsein Wandel
Registriert seit: Jun 2017
Ort: Antarktis
Beiträge: 627
Bedankt: 423
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Zitat:
Ich kann nur hier sitzen und ab und zu in Mails oder am Telefon mehr oder weniger zarte Andeutungen machen, die nicht helfen
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Du kannst doch bestimmt Hilfe organisieren? Zum Therapeuten fahren....Entzug Klinik...Unterstützung anbieten....Aber nicht Co-Abhängig werden....Da gibt es auch welche..Das wissen viele gar nicht
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei PornoPups:
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23.12.21, 20:47
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#56
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Legende
Registriert seit: Aug 2011
Ort: in der Wildnis
Beiträge: 15.622
Bedankt: 34.762
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Zitat:
Zitat von PornoPups
Du kannst doch bestimmt Hilfe organisieren? Zum Therapeuten fahren....Entzug Klinik...Unterstützung anbieten....Aber nicht Co-Abhängig werden....Da gibt es auch welche..Das wissen viele gar nicht
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Meine Freundin hat regelmäßige Therapiesitzungen. Als Hilfe und Unterstützung hat sie ihren Mann und ihre erwachsene Tochter die mit im Haus lebt. Ihr Mann hat immer schon etwas zu viel Bier getrunken, was meine Freundin ziemlich aufregt. Vor drei Wochen haben sich die Zwei vorgenommen gemeinsam mit dem Trinken aufzuhören. Es hat genau drei Tage gehalten, dann hat er zum Bier und sie zum Wein gegriffen. Was soll ich da erreichen?
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei TinyTimm bedankt:
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23.12.21, 22:12
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#57
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Moderator
Registriert seit: Oct 2012
Beiträge: 6.151
Bedankt: 7.793
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Zitat:
Zitat von TinyTimm
Vor drei Wochen haben sich die Zwei vorgenommen gemeinsam mit dem Trinken aufzuhören. Es hat genau drei Tage gehalten, dann hat er zum Bier und sie zum Wein gegriffen. Was soll ich da erreichen?
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Du kannst da gar nichts erreichen. Wenn jemand vom Alkohol Abstand nehmen möchte, dann muss er es wollen und das richtig, sonst klappt es nicht.
Meine Ex Frau liess sich entgiften und hat 2 Jahre lang mit ihrem Sohn ein tolles Team gelebt. Zuvor war sie körperlich so desolat, dass sie quasi nichts mehr auf den Schirm bekam.
Dann verliebte sie sich in einen multitoxischen 'Partiegänger' und wurde rückfällig. Die beiden gingen zusammen in eine Entgiftung. Als sie wieder herauskamen, ging die Sauferei gleich wieder los. Man ist ja, nach so einer Entgiftung, körperlich wieder einigermaßen stabil.
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Die folgenden 3 Mitglieder haben sich bei Draalz bedankt:
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24.12.21, 15:21
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#58
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Anfänger
Registriert seit: Aug 2011
Beiträge: 3
Bedankt: 2
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Völlig unabhängig von dem Rauschmittel verlangt dein Körper nach und nach immer mehr davon um die gleiche Portion "glück" abzuholen.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei fabi2803 bedankt:
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24.12.21, 16:01
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#59
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Bewusstsein Wandel
Registriert seit: Jun 2017
Ort: Antarktis
Beiträge: 627
Bedankt: 423
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Zitat:
Zitat von TinyTimm
dann hat er zum Bier und sie zum Wein gegriffen. Was soll ich da erreichen?
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Nicht aufgeben....Hilfe suchen lassen...oder ganz crass... abstürzen lassen
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei PornoPups:
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24.12.21, 18:16
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#60
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Moderator
Registriert seit: Oct 2012
Beiträge: 6.151
Bedankt: 7.793
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Zitat:
Zitat von PornoPups
oder ganz crass... abstürzen lassen
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Tja, darauf dürfte es hinauslaufen.
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24.12.21, 19:37
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#61
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Bewusstsein Wandel
Registriert seit: Jun 2017
Ort: Antarktis
Beiträge: 627
Bedankt: 423
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Zitat:
Zitat von Draalz
Tja, darauf dürfte es hinauslaufen.
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Vielleicht hat die Person noch nicht genug gelitten...Manche brauchen Sado-Maso um sich zu verändern und Einsicht zu bekommen
Leider ist es zu Traurig geliebte Menschen hängen zulassen. Das ist ja eine potenziel tödliche Erkrankung.....Wenn erstmal Einsicht da, kann geholfen werden. Das ist meine Meinung
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei PornoPups:
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25.12.21, 06:45
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#62
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Moderator
Registriert seit: Oct 2012
Beiträge: 6.151
Bedankt: 7.793
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Zitat:
Zitat von PornoPups
Vielleicht hat die Person noch nicht genug gelitten
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Es ist nicht nur die Person selbst die darunter leidet. Es ist auch die Familie, falls vorhanden, Freunde und Kollegen. Diese decken zumeist die Abhängigkeit und werden mörderisch belastet, durch unvorhersehbares Verhalten.
Meine Ex Frau lag ca. 2 Monate nur noch im Bett. Damit wir ein halbwegs familiäres Miteinander, wenigstens kurzzeitig, haben konnten, trug ich den Esstisch ins Schlafzimmer und deckte dort den Tisch.
Für meinen Sohn tat mir das furchtbar leid.
Zitat:
Zitat von PornoPups
Leider ist es zu Traurig geliebte Menschen hängen zulassen. Das ist ja eine potenziel tödliche Erkrankung.....Wenn erstmal Einsicht da, kann geholfen werden. Das ist meine Meinung
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Um sich selbst zu schützen ist hängenlassen manchmal notwendig. Vor meiner Heirat wohnte ich mit meiner Ex Frau zusammen. Ihre Unberechenbarkeit und Aggressivität wurde zunehmend ein Problem für mich. Ich setzte mich also ab und fand eine Wohnung in einer entfernten Stadt.
Meine Ex Frau hat natürlich nichts falsch gemacht, dachte sie. Naja, wir näherten uns wieder etwas an, zogen auf ein Dorf und lebten 'relativ' glücklich zusammen.
Und jetzt die Anamnese meiner Ex Frau:
vor unserer Ehe
- erstmaliges Entgiften in einem Krankenhaus, nachdem sie gekrampft hatte
nach der ersten Trennung
- BurnOut mit Job Verlust
- Entgiftung
nach dem gemeinsamen Umzug auf ein Dorf
- Bauchspeicheldrüsen Entzündung akkut Behandlung im Krankenhaus. Die Schmerzen sind mörderisch
nach unserer Heirat
- Bauchspeicheldrüsen Entzündung chronisch. Immer wenn sie nichts trank, waren die Schmerzen weg. Sie warf bei Schmerzen immer eine 600er, oder 800er Iboprofen ein.
- Eines Tages diagnostizierte ihre Ärztin, dass es kaum möglich sei, dass sie noch auf den Beinen stünde. Ihr Blut hatte katastrophal wenig rote Blutkörperchen.
- Im Krankenhaus wurden dann über 10 Magengeschwüre entdeckt, die ursaächlich für das schlechte Blutbild waren und durch den Iboprofen Missbrauch verursacht wurden.
- Blutaustausch, zur Erhaltung ihrer Überlebensfähigkeit.
Kürzlich, lange nach unserer Scheidung, war sie wieder voll drauf.
- chronische Bauchspeicheldrüsen Entzündung.
Naja, wie gesagt, wenn jemand dem Alkohol verfallen ist und sich davon abwenden möchte, dann muss das explizit aus dem eigenen Willen geschehen. Alles andere wäre nur Verschwendung.
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25.12.21, 09:03
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#63
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viel-leserin
Registriert seit: Sep 2008
Beiträge: 1.763
Bedankt: 4.684
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es ist wie bei jeder sucht... ohne den willen und das wollen des süchtigen geht gar nix.
bis diejenigen wirklich wollen, muss es wohl manchmal wirklich so sein, dass sie ganz am boden ankommen, vielleicht sogar mit der nase im dreck liegen, ehe sie diesen willen aufbringen.
eine freundin von trinkt auch zu viel... aber noch sieht sie es selbst nicht ein - sie sagt, sie trinke nur während der pandemie, das sei alles nicht so schlimm... sie könne jederzeit aufhören. da kommt man momentan noch nicht an...leider.
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„Spunk!“, sagte Pippi triumphierend. „Spunk?“, fragte Tommy. „Was bedeutet das?“ „Wenn ich das bloß wüsste“, sagte Pippi. „Das Einzige, was ich weiß, ist, dass es nicht Staubsauger bedeutet.“
Astrid Lindgren
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei elise bedankt:
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25.12.21, 17:27
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#64
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et kütt wie et kütt
Registriert seit: Apr 2017
Beiträge: 233
Bedankt: 1.043
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Zitat:
Zitat von elise
[...]
eine freundin von trinkt auch zu viel... aber noch sieht sie es selbst nicht ein - sie sagt, sie trinke nur während der pandemie, das sei alles nicht so schlimm... sie könne jederzeit aufhören. da kommt man momentan noch nicht an...leider.
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Ich habe auch so eine Freudin. Die das völlig verdrängt. Die ist an ihre Wohnung gekettet. Ich bin vor 16 Monaten umgezogen und die hat es bis dato nicht geschafft, mich in meiner "neuen" Wohnung zu besuchen. Es gibt dafür keinen wirklichen Grund, er wurde nie angesprochen. Sie müsste jedoch mit dem Auto zu mir kommen und daran liegt es letztendlich: Dass sie bei mir nicht saufen kann. Ich trinke ja selbst abends, habe für alles Verständnis. Aber einen mal für ne Stunde zu besuchen sollte kein Hinderniss sein.
Zitat:
Zitat von PornoPups
Das ist schon ein Rausch und steigert sich meistens. Irgendwann sind vielleicht die kurzen günstiger und gehen schneller. Wer regelmäßig Alkohol trinkt, und sei es nur 1 Flasche am Tag, hat bereits ein Alkoholproblem....Weil es tgl und regelmäßig ist...
Es gab zu meiner Zeit auch nur wenige. Es wurden jedoch immer mehr...Problematisch wird es doch erst bei täglichen und regelmäßigen Konsum. Es gibt ja auch Quartalssäufer...Ich habe schon vor der Schule meinen ersten Joint geraucht. Total dumm.....
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Natürlich. Sobald sowas regelmäßig ist, wird es kritisch. Von Bier auf Kurze umzusteigen ist jedoch ein eher problematischer Vorschlag. Denn bei mir geht es ja auch um Geschmack. Bier schmeckt mir einfach zu gut. Würde ich auf Hartgas umsteigen, wäre das fatal. Ich habe jahrelang gekifft, auch mal morgens. Aber vor Schulbeginn nie, da ich damals noch zu jung war und die Kifferei noch kein Thema.
@TinyTimm: Verstehe ich nicht so ganz. Du hast eine Freundin, die zuviel trinkt. Ok. Aber ihr lebt oder wohnt in Sichtweite. Und habt durch Covid keinen persönlichen Kontakt mehr? Naja, wie auch immer. Aber sie scheint ihren Alkoholkonsum ja extrem gesteigert zu haben. Und das aus der "Ferne" zu kontrollieren ist natürlich schwer. Ein langjähriger Kumpel von mir lebt mit seiner Frau zusammen. Und da kommt es nicht unregelmäßig vor, dass die sich abends ab 18 Uhr nach Home-Office Schicht ihre 2 Flaschen Wein reindrückt. Er kann sie dann nicht selten ins Bett heben, weil die so voll ist. Er und ihre Schwester machen sich Sorgen, kommen an sie aber nicht ran oder versuchen ist nicht mal, weil sie alles abstreitet. Dabei spielt natürlich - im Gegensatz zu mir, der alleine wohnt - die Belastung von anderen Menschen eine Rolle. Dass deine Freundin sich im BurnOut oder gar in einer schweren Depression jetzt befindet ist nicht verwunderlich. Harte Nummer.
Zitat:
Zitat von TinyTimm
@Draalz - Meine Freundin ist in Therapie. Nur hat sie dort bisher mit keinem Wort erwähnt das sie trinkt. Sie ist wegen des beruflichen BurnOuts in Behandlung. Es ging wirklich in den letzten drei Jahren höllisch zu in ihrer Firma. Die Ärztin die die Antidepressiva verschrieben hat, kann also nix dafür, weil sie keine Ahnung vom Trinken hat.
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Wie geht das? Wenn man sich in Behandlung befindet, sollte man schon tabula rasa machen. Denn der Alk-Konsum ist womöglich der Hauptgrund, wieso sie sich eigentlich in Behandlung befindet. Und wenn sie wirklich so viel getrunken hat und ist in stationärer Behandlung, kann die Alkoholproblematik kaum noch verschwiegen werden. Denn es gibt dann gewisse Entzugssymptome. Die ein Süchtiger womöglich jedoch auf etwas Anderes schieben kann. Könnte ich mir vorstellen. Womöglich sollten die Ärzte dann mal die Meinungen unmittelbarer Personen in Betracht ziehen und diese anhören. Oder ?
Zitat:
Zitat von TinyTimm
Meine Freundin hat regelmäßige Therapiesitzungen. Als Hilfe und Unterstützung hat sie ihren Mann und ihre erwachsene Tochter die mit im Haus lebt. Ihr Mann hat immer schon etwas zu viel Bier getrunken, was meine Freundin ziemlich aufregt. Vor drei Wochen haben sich die Zwei vorgenommen gemeinsam mit dem Trinken aufzuhören. Es hat genau drei Tage gehalten, dann hat er zum Bier und sie zum Wein gegriffen. Was soll ich da erreichen?
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Wenn deine Freundin einen Mann hat, der selbst säuft, ist diese Konstellation sehr schlecht.
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Zitat von fabi2803
Völlig unabhängig von dem Rauschmittel verlangt dein Körper nach und nach immer mehr davon um die gleiche Portion "glück" abzuholen.
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Natürlich.
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27.12.21, 10:09
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#65
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Newbie
Registriert seit: Apr 2010
Beiträge: 57
Bedankt: 131
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Zitat von Peterle_Hansen
Sobald sowas regelmäßig ist, wird es kritisch.
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Aber naja, es gibt doch schon einen Graubereich. Wenn ich jetzt jeden Tag eine Flasche Bier trinke oder mich 1x die Woche mit den Kumpels treffe und mir dann 10 kleine Bier reinschraube, dann ist das sehr regelmäßig und ich sehe das dennoch als recht problemlos an.
Nur: Wer macht das schon? Letztendlich wird es dann doch immer mehr oder öfter oder beides.
Ich hänge quasi seit gut 30 Jahren an der Flasche. Dummerweise bin ich ein absolut gut funktionierender Alkoholiker. Ich kenne das Limit genau, um am nächsten Tag einsatzbereit zu sein, aber nur grundlegend. Ich habe einen halbwegs gut bezahlten Job, die ärztlichen Checkups sind ok, ich habe eine gut funktionierende Partnerschaft, ich treibe regelmäßig Sport, habe Normalgewicht. Da sagen sich Bekannte, Verwandte und Ärzte und viele mehr: Was will der eigentlich?
Was außer meiner Freundin - die leider auch gerne einen trinkt - aber keiner sieht, dass sind die vielen Dinge, die der regelmäßig und zu hohe Konsum so mit sich bringt: Schlechte Konzentrationsfähigkeit, Tagesmüdigkeit, deutlich verringerte sportliche Trainingserfolge, schlechte Fettverteilung, Probleme mit gastritisähnlichen Beschwerden, deutlich verschlechterte Schlafqualität usw. Alles das verschwindet, wenn ich mal wieder einen neuen Anlauf des Verzichts durchziehe und das auch 2-3 Wochen geschafft habe, wie momentan.
Dumm ist, dass der Alkohol in der Zeit des Konsums, also wenn ich einen sitzen habe, quasi ausschließlich positive Auswirkungen auf mich hat. Das ärgert mich sehr, ist aber so. Ich werde ein charmanter und witziger Plauderer, der sich mit allen gut versteht, die Zeit vergeht wie im Flug. Ich werde weder ausfallend noch aggressiv oder sowas. Es ist jetzt nicht so, dass ich nüchtern ein unausstehlicher Stoffel wäre oder dann ausfallend und aggressiv, man merkt den Unterschied aber schon deutlich.
Für mich wäre es erstrebenswert wirklich nur noch zu Anlässen und moderat zu trinken. Diesen Traum habe ich allerdings schon lange aufgegeben. Es geht halt nur "an" oder "aus" und daher muss die Lösung "aus" lauten, da mir "an" nicht gefällt.
Aller Erfahrung nach geht das mit der derzeitigen Trockenphase ein paar Wochen bis einige Monate so weiter und dann kommt der "Rückfall". Ich denke mir aber: Besser 3-4 Monate im Jahr trocken als immer durch. Vielleicht klappt es ja irgendwann mal dauerhaft.
Ich war bisher in zwei Selbsthilfegruppen, in der einen nur kurz, fand ich nicht wirklich passend. Allerdings wesentlich besser als bei den AA, da bin ich nach einer halben Stunde weggerannt.
kurze Ergänzung: Wenn ich trinke, dann rede ich hier von etwa 3-4 Flaschen Bier (1,5-2,0l) täglich oder halt div. Getränke, die in der Summe eine ähnliche Menge Alkohol ergeben. Ich verzichte auf Hochprozentiges und halte es meist wie Westernhagen: "Ich trinke nur Bier wegen meim Magen".
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Die folgenden 4 Mitglieder haben sich bei alterfuchs bedankt:
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27.12.21, 15:18
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#66
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Atheist
Registriert seit: Sep 2010
Beiträge: 1.054
Bedankt: 668
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Ein schöner Text, nett und unterhaltsam geschrieben.
Leider wird anscheinend die Mehrzahl der Leute unter Alkohol aggressiv und verletzend, andere gar völlig cholerisch und paranoid. Ich hatte ausschließlich damit zu tun, und es ist sehr anstrengend mit solchen Personen zurecht zu kommen.
Ich gehe so weit, aus heutiger Sicht würde ich eine Zusammenarbeit rundheraus ablehnen, und notfalls meinen Job riskieren, indem ich meinem Chef vorwürfe, er würde bewusst mit Suchtkranken - die sich nicht unter Kontrolle haben - die restliche Abteilung unterjochen.
Denn er hat davon nichts mitgekriegt.
Das war keine schöne Zeit...
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Wünsche einen angenehmen Tag und danke für's Lesen!
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei Rasiererkönig bedankt:
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27.12.21, 17:37
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#67
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Moderator
Registriert seit: Oct 2012
Beiträge: 6.151
Bedankt: 7.793
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Zitat:
Zitat von Rasiererkönig
Leider wird anscheinend die Mehrzahl der Leute unter Alkohol aggressiv und verletzend, andere gar völlig cholerisch und paranoid. Ich hatte ausschließlich damit zu tun, und es ist sehr anstrengend mit solchen Personen zurecht zu kommen.
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Naja, ich kenne Leute, die können sich die Birne mit Bier weghauen und man hat Spass mit ihnen. Sobald sie jedoch etwas hochprozenitiges zu sich nehmen werden sie unberechenbar.
Ich denke, da sollte man durchaus auf die gesellschaftliche Korrespondenz differenzieren.
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Die folgenden 3 Mitglieder haben sich bei Draalz bedankt:
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27.12.21, 19:00
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#68
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Ist öfter hier
Registriert seit: Aug 2020
Beiträge: 216
Bedankt: 314
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Ich kann zum Thema nichts beitragen. Ich habe keine Probleme mit Alkohol. Allerdings ist es mein Anliegen, jedem hier in diesem Thread meine Hochachtung auszusprechen, dass ihr bemüht seid, das in den Griff zu bekommen und auch durchzuhalten und das meine ich verdammt ernst. Ich ziehe meinen Hut vor euch!!!!
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Die folgenden 7 Mitglieder haben sich bei Taldron bedankt:
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27.12.21, 19:56
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#69
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et kütt wie et kütt
Registriert seit: Apr 2017
Beiträge: 233
Bedankt: 1.043
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@alterfuchs: Du sprichst mir aus der Seele. Fast genauso geht es mir auch. Vor allem was du über die Folgen des täglichen Konsums berichtest . Ja, so ist es tatsächlich. Schlechter Schlaf, mangelnde Konzentration, Trägheit und Depression - vor allem bei mir, weil ich mich ohnehin mit schweren depressiven Phansen rumschlage. Gestern habe ich z.B. nichts getrunken, habe fast 9 Stunden durchgeschlafen und konnte heute tatsächlich mal diverse Dinge in Angriff nehmen. Ob die nun wichtig sind oder nicht, aber ich konnte es machen. Ich trinke gerade mein viertes Bier und es hat jetzt in diesem Moment tatsächlich positive Auswirkungen - sonst würde ich es ja auch nicht machen. Bin in Plauder- oder Schreiblaune. Ich werde null aggressiv, aber es bringt mich einfach aus der Reserve. Ich lebe alleine, ich muss mich anderen gegenüber nicht rechtfertigen; und da ich nicht aggressiv werde, ob nun alleine oder mal unter anderen, schade ich niemandem außer mir selbst. Ich weiss nicht ob du das kennst, dass man abends unter Alk Dinge erzählt, die einem am nächsten Morgen nicht unbedingt leid tun, aber dass es einem ein wenig unangenehm ist, was man so erzählt hat. So wird es mir womöglich morgen wieder ergehen, wenn ich lese, was ich hier gerade so erzähle. Wenn man nicht gerade ein Sozio- oder Psychopath ist, dann kommt bei dem Rausch einfach nur ein ehrlicher Mensch bei raus, der sonst nur gehemmt ist, etwas zu erzählen. So sehe ich das. Und dieses "an" oder "aus" entspricht auch meiner Lage. Entweder ganz oder garnicht. Ich kann - wie ich bereits geschildert habe - nicht mal eben ein Bier trinken und gut ist. Nein, ich brauche meinen Pegel. Und das kann dann auch mal mehr werden. Aber meine 5-6 Flaschen Weizenbier benötige ich dann schon, es gibt da keinen Halt. Gesundheitlich bin ich ok, ich lasse mich regelmässig durchchecken. Aber bei mir sind es vor allem die psychischen Auswirkungen meines Konsums.
Wünsche Dir alles Gute, womöglich mache ich mir auch viel zu viele Gedanken über meinen Alkohol-Konsum. Ich muss es aber einfach mal in den Griff bekommen und damit aufhören. Es kann für mich nicht so weitergehen.
Zitat:
Zitat von Taldron
Ich kann zum Thema nichts beitragen. Ich habe keine Probleme mit Alkohol. Allerdings ist es mein Anliegen, jedem hier in diesem Thread meine Hochachtung auszusprechen, dass ihr bemüht seid, das in den Griff zu bekommen und auch durchzuhalten und das meine ich verdammt ernst. Ich ziehe meinen Hut vor euch!!!!
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Danke. Ich bin zum Glück nicht so weit, dass mein Alkoholkonsum mein gesamtes Leben bestimmt, aber es ist schwer problematisch. Gut, dass du damit kein Problem hast.
Zitat:
Zitat von Rasiererkönig
Ein schöner Text, nett und unterhaltsam geschrieben.
Leider wird anscheinend die Mehrzahl der Leute unter Alkohol aggressiv und verletzend, andere gar völlig cholerisch und paranoid. Ich hatte ausschließlich damit zu tun, und es ist sehr anstrengend mit solchen Personen zurecht zu kommen.
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Ich arbeite ehrenamtlich in einem Sozialkaufhaus. Dort werden Personen genommen, die u.a. Sozialstunden ableisten dürfen. Einer davon ist der Chris, der echt in Ordnung ist. Der ist halb so alt wie ich. Aber der ist da, eben WEIL er unter Alkoholeinfluss sogar Polizisten angegriffen hat und dadurch in diese Bredouille gekommen ist. Ist ein lieber, recht eloquenter und nicht dummer Typ, aber unter dem Einfluss von Alk dreht der wohl durch.
Hochrechnen kann man das, wenn ein Familienvater Alkoholiker ist und die Familie darunter leiden muss, mit Schlägen und unberechenbarem Verhalten. Schon schlimm.
Geändert von Peterle_Hansen (27.12.21 um 20:08 Uhr)
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei Peterle_Hansen:
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27.12.21, 21:47
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#70
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Newbie
Registriert seit: Apr 2016
Beiträge: 92
Bedankt: 94
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Zitat:
Zitat von alterfuchs
Dummerweise bin ich ein absolut gut funktionierender Alkoholiker.
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Wirklich gut geschriebener und absolut reflektierter Text.
Ich kenne wirklich kaum einen, ich würde jetzt mal sagen, relativ unproblematischen Gewohnheitstrinker, der sich seiner Sucht so bewusst ist wie du es hier beschreibst. Meist ist das nicht der Fall und diese Leute streiten jegliche Abhängigkeit ab. Ich denke, dass es für "diese" Art Alkoholiker wirklich besonders schwer ist das Trinken zu lassen, da die Auswirkungen alle irgendwie, wenn auch nicht gut, handelbar sind.
Großen Respekt, dass du es für dich wirklich gut erkannt hast. Für mich waren die sozialen und körperlichen Auswirkungen so gravierend, dass mir quasi keine andere Wahl mehr geblieben ist, außer vielleicht der Tod. Evtl. ist ja ein guter Psychotherapeut für dich eine Hilfe.
Viel wurde hier über Hilfe bei scheinbar hilfsresistenten Personen geschrieben. Helfen geht immer nur bis zu einem bestimmten Punkt und sollte dort auch enden, da es ab einem bestimmten Punkt nur die Sucht weiter unterstützt.
Beispiel?
Kann sich der Suchtkranke immer wieder auf Hilfe von bestimmten Personen verlassen, wird er das möglicherweise ausnutzen um seine Sucht weiter fort zu führen, bewusst oder auch unbewusst.
Manchmal sollte man den Suchtkranken nicht weiter unterstützen und seine eigenen Grenzen erforschen lassen. Das nennt man "Hilfe durch Nicht- Hilfe". Ich musste damals erst absolut mit dem Rücken zur Wand stehen, bevor es in irgend einer Weise "geklickt" hat und der Schalter sich umlegte.
Natürlich sollte man dabei immer im Auge behalten, ob der Suchtkranke sich oder andere mit seinem Verhalten gefährdet. Dann könnte man sogar eine härtere Gangart fahren und den Kranken einweisen lassen. Natürlich nur bei lebensbedrohender Gefährdung und nicht bei Kinkerlitzchen.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei Francisko Bernadota bedankt:
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