[BLACKY74]

Zwölf Millionen Cyber-Attacken registriert de Telekom täglich.
imago/ZUMA Press

Die allermeisten Cyber-Attacken werden automatisch abgewehrt, in etwa 100 Fällen am Tag müssen Mitarbeiter der Telekom selbst aktiv werden. Der Chef der Cybersicherheit des Unternehmens fordert härtere Gesetze. Damit ist er nicht allein.

Nach dem massenhaften Datenklau, bei dem ein 20-Jähriger aus Hessen Daten von rund 1000 Politikern und Prominenten veröffentlicht haben soll, fordert die Telekom härtere Strafen für Hacker. "Viele Gerichte behandeln den digitalen Einbruch immer noch wie ein Kavaliersdelikt", kritisierte Thomas Tschersich, seit 2014 Leiter Cybersicherheit bei der Deutschen Telekom, in der "Bild am Sonntag". Dabei hätten heute viele Menschen auf ihren Computern Informationen, die wertvoller seinen, als die Gegenstände in ihrer Wohnung.

"Also sollte der digitale Einbruch genauso hart bestraft werden, wie der tatsächliche Wohnungseinbruch", forderte der Telekom-Manager. Leider fehle bei vielen Richtern das nötige IT-Wissen, hier seien dringend Nachschulungen und ein gemeinsamer Wissensaustausch nötig.

Nach Informationen der Zeitung registriert die Telekom rund zwölf Millionen Cyber-Attacken täglich. Die allermeisten würden automatisch abgewehrt. In rund 100 Fällen täglich müsse die Telekom die Angriffe händisch bekämpfen.

Besserer Schutz für Abgeordnete

Auch Bundestagsabgeordnete plädieren für schärfere Gesetze. Andrea Lindholz (CSU), die Vorsitzende des Innenausschusses, sagte der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung", Abgeordnete sollten aufgrund ihrer exponierten Stellung Teil der kritischen Infrastruktur Deutschlands werden und besonders geschützt werden. "Dann wäre ich aber auch bereit, bei Hackerangriffen auf Mandatsträger eine schärfere Strafandrohung zu befürworten."

Der Grünen-Abgeordnete Konstantin von Notz sagte der Zeitung, Hackerangriffe auf Abgeordnete, Journalisten und Personen des öffentlichen Lebens seien ein Angriff auf die Demokratie. "Es lohnt sich deshalb, darüber nachzudenken, ob es sinnvoll wäre, auf solche Angriffe mit besonderer Strenge zu reagieren." Der CDU-Innenpolitiker Philipp Amthor sagte: angesichts des Ausmaßes der Betroffenheit von Amtsträgern stelle sich durchaus die Frage, "ob eine Verschärfung des Strafrechts für Grenzfälle angebracht ist".

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[betaalpha]

Härter Strafen. Und es passiert dann doch. Immer noch.

Warum passieren Wohungseinbrüche? Weil es sich lohnen kann und es relativ einfach ist. Wird es erschwert durch Barrieren wie Querriegel und Zusatzschlösser und weitere Hemmungen, dann wird es zurück gehen. Härtere Gesetze helfen nicht, da jeder Einbrecher davon ausgeht, er wird nicht erwischt.

Und so sieht es in meinen Augen auch im Thema Cyberkriminalität aus.
Kaufe ich zum Beispiel, aus welchen Gründen auch immer, eine Webcam und belasse alle Einstellungen wie sie vom Hersteller gegeben wurden, sind die Standardpasswörter früher oder später überall bekannt. Und schon geht es los.

[Melvin van Horne]

Moin,

wenn überhaupt, dann kann es ganz nützlich sein mal ein paar "Spasshacker" saftig zu verknacken um überhaupt ein Bewusstsein dafür zu wecken das das eindringen in fremde Systeme kein Scherz ist.

Viele glauben das man für so eine Sache im Hoodie in einem halbdunklen Zimmer sitzen und wahnsinnig komplizierte Sachen machen muss um ein System zu hacken. Die Tatsache, das schon die Nutzung unrechtmäsig erlangter Passwörter reichen kann um sich strafbar zu machen, ist vielen nicht bewusst.

Viele halten das immer noch für einen coolen Gag. Hier könnte die Meldung:

"Schüler postet mit den gestohlenen Zugangsdaten pornographisches Material auf dem Account seiner Mitschülerin und erhält 6 Monate Jugendhaft (evtl. zur Bewährung) 5.000 € Geldstrafe" und darf 6 Monate kein Internet (geht sowas bei uns?) nutzen."

für Aufklärung sorgen. Und es gibt Opfern schärfere Waffen in die Hand. Wenn die Abschreckung nur einmal dazu führt das eine Mobbingattacke unterbleibt, wäre ich gerne bereit mehreren Tätern die Zukunft mit einer Vorstrafe zu versauen.

[nolte]

Daten von Politikern -> Angriff auf die Demokratie
Daten normaler Bürger -> Rohstoff des 21.Jahrhunderts

Daten von Politikern -> "sollten besonders geschützt werden"
Daten normale Bürger -> "wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu befürchten"

[csesraven]

Exakt nolte. Abgesehen davon werden die wirklichen Angriffe nicht vom 20 jährigen Bubi verübt. Und was interessieren die staatlichen Gruppen in Russland, China, USA wenn es härtere Strafen in D gibt.

[RageC0re]

Wer sitzt nicht so vorm Rechner?

*Aluhut-Modus*

Gesetz wird dann weiter ausgedehnt und ein falsches Kommentar auf Reddit, oder das Hinweisen auf eine Lücke in einem x-beliebigen Sourcecode auf GitHub zählt als 'hacking'

[Melvin van Horne]

Moin,

Ich! Die Brille fehlt. Der Rest passt ... Besonders das diabolische Grinsen. Oder ist er kurzsichtig?