So, ich bin per Zufall auf diesen Thread gestossen und da ich selber bei einem unabhängigen Unternehmen gearbeitet habe und selber BU-Versicherungen vermittelt habe kann ich hier hoffentlich etwas beitragen:
Als erstes sollte man eine BU möglichst in jungen Jahren abschließen, da man hier in der Regel bislang noch keine schwerwiegenden Krankheiten haben sollte (Ausschlusskriterium) und die Beiträge die man entrichtet (noch) nicht so hoch sein sollten.
Ferner sollte man aufpassen, dass in einem solchen Vertrag auf eine "abstrakte Verweisung" verzichtet wird. D.h. falls man BU wird und eine andere Tätigkeit aufnehmen könnte, man kein Geld von der Gesellschaft bekommt. Bsp. Ich bin Neurochirurg, verliere meine Hand, kann deswegen nicht mehr als Neurochirurg arbeiten, aber als Schrankenwärter könnte ich trotzdem arbeiten. Viele Versicherungsgesellschaften "verweisen" dann auf diese Möglichkeit. DIe guten (aber auch teuren) Verträge sichern einen dann ab, wenn man berufsunfähig (zu mehr als 50% den AKTUELLEN Beruf nicht mehr ausführen können) in dem zuletzt ausgeübten Beruf wird ohne diese Verweisung.
Weiterhin sollte man beachten, dass man NIE eine Versicherungssumme (monatliche BU Rente) höher ansetzen sollte, als das eigene Nettoeinkommen im Monat ist. Verdiene ich 1500 EUR Netto, sollte die BU niemals darüber liegen, denn dann könnte dies von der Gesellschaft als eine Art "Bereicherung" gelten und sie zahlt dann nicht. I.d.R. habe ich persönlich immer 90% Rente des aktuellen Einkommens empfohlen, aber war immer von Kunde zu Kunde unterschiedlich.
Desweiteren sollte man die BU bis zum Renteneintrittsalter (oft bis zum 60-ten Lebensjahr) führen, denn danach bekommt man eine Rente, die den Lebensstandart fortführen sollte) Wenn man die BU bis länger als 60 Jahrte abschliesst wird sie übrigens überproportional teurer in den Monatsbeiträgen, da dann das Risiko für die Gesellschaft höher ist, dass man BU wird) Also lieber eine BU bis zum 60 ten Lebensjahr abschliessen und privat eine Altersvorsorge abgeschlossen haben die ab dem 60ten Lebensjahr greift.
Es gibt noch andere wichtige Punkte bei einer BU, wie z.B. die Arztanordnungsklausel (auf die man verzichten sollte), die ich aber hier nicht weiter ausführen werde weil ich vermutlich dann noch weitere 4 Seiten füllen würde^^)
Fragt mich nicht welche Gesellschaft "gut" und welche "schlecht" ist, denn man kann das pauschal nicht sagen. Denkt daran, dass eine BU sehr wichtig ist und dementsprechend viel kosten kann (ich persönlich zahle 50 eur im Monat).
Übrigens was noch wichtig ist: sollte man bei einer Gesellschaft aufgrund des Krankheitsbildes angelehnt werden kann es oft passieren, dass man von anderen Gesellschaften auch abgelehnt wird. Warum ist das so? Die Gesellschaften speichern die Anfragen und geben sie an andere Gesellschaften weiter, so dass man sofort abgelehnt wird

Trotzdem SOLLTE man auf JEDEN FALL IMMER wahrheitsgemäß alle Fragen in den Formularen beantworten, auch wenn es sich um die kleinsten Krankheiten handeln sollte. Man sollte da auf KEINEN FALL etwas verheimlichen.
Zu einigen Vorpostern: Ja es gibt unabhängige Unternehmen, die KOSTENLOS beraten und die Zugriff auf ALLE Gesellschaften haben OHNE irgendwelche Extrakosten oder schmutzige Gedanken, ich habe selbst in einem sehr guten gearbeitet und kann das beurteilen, sie sind aber extrem schwierig zu finden
Ich hoffe ich konnte dem einen oder anderen etwas helfen, auch wenn dies mein erster Post überhaupt im Forum war, ich wollte der Com etwas zurückgeben ...