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Immer mehr verlassen die Schule ohne Abschluss
Zitat:
Inland
Immer mehr verlassen die Schule ohne Abschluss
Aktualisiert am 04.10.2025, 05:28 Uhr

Ohne Abschluss von der Schule - ein Dauerproblem im deutschen Bildungssystem. (Archivbild) © dpa / Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa
Von Deutsche Presse-Agentur
Dieser Beitrag stammt aus dem Nachrichtenangebot der Deutschen Presse-Agentur (dpa) und wurde nicht durch unsere Redaktion bearbeitet.
Die Zahl derjenigen, die nicht wenigstens mit einem Hauptschul- oder vergleichbarem Zeugnis die Schule verlassen, steigt weiter. Woran das liegt und welche Folgen das hat.
Berlin - Die Zahl junger Menschen, die ohne Abschluss die Schule verlassen, ist nach Daten des Statistischen Bundesamts weiter angestiegen. Demnach waren im Schuljahr 2023/2024 rund 62.000 Schülerinnen und Schüler betroffen, der höchste Stand der vergangenen zehn Jahre. Im Schuljahr davor waren es demnach knapp 56.000. Die Zahlen hatte das Bündnis Sahra Wagenknecht abgefragt, sie sind auch in den Datenbanken der Statistikbehörde zugänglich.
Abbrecherquote steigt von 5,5 auf 7,8 Prozent
Nicht nur die absolute Zahl der Abbrecher und Abgänger ohne Abschluss ist demnach gestiegen, sondern auch ihr Anteil gemessen an der Gesamtzahl der Absolventen. So verließen den Zahlen zufolge im Schuljahr 2013/2014 noch 5,5 Prozent der Schulabgänger die Schule, ohne mindestens einen Hauptschulabschluss zu haben, zehn Jahre später waren es 7,8 Prozent.
Beim Blick über einen längeren Zeitraum wird deutlich, dass es sich um ein Dauerproblem handelt: So lag der Anteil der Jugendlichen ohne Abschluss im Jahr 2006 schon bei 8 Prozent (mehr als 75.000 Betroffene), wie aus dem letzten Nationalen Bildungsbericht hervorgeht, der 2024 veröffentlicht wurde. Die Quote ging dann bis 2013 zurück und steigt seitdem - mit Unterbrechung der Corona-Jahre - wieder an.
"Jedes Jahr ein Fußballstadion mit Schülern ohne Abschluss"
BSW-Chefin Sahra Wagenknecht sagte der Deutschen Presse-Agentur, "jedes Jahr ein großes Fußballstadion mit Schülern ohne Schulabschluss", das sei ein Armutszeugnis für das Bildungssystem und hausgemachter Fachkräftemangel, wenn solche Potenziale verschenkt würden. "Die Bildungsministerin muss handeln und die Länderkollegen zu einem Bildungsgipfel im Kanzleramt einladen."

Rund 62.000 Zuschauer passen in die Veltins Arena in Gelsenkirchen. So viele junge Menschen haben im Schuljahr 2023/2024 die Schule ohne Abschluss verlassen. (Archivbild) © dpa / David Inderlied/dpa
Lehrerverband sieht fehlende Motivation als Ursache
Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Stefan Düll, sieht mehrere Gründe für die Situation. Manche Schüler kämen mit der deutschen Sprache nicht zurecht und seien deswegen vielleicht auch demotiviert, manche fühlten sich auch dem Land nicht zugehörig, manchen fehle eine Identifikation mit den gesellschaftlichen Werten. "Und dann gibt es diejenigen, die nicht die nötige Motivation haben, weil unsere Gesellschaft ihnen ja auch andere Optionen bietet." Düll nannte soziale Unterstützung oder auch die Möglichkeit, als unqualifizierte Kraft Geld zu verdienen.
Bildungsforscher sieht Gesellschaft in der Pflicht
Der Direktor des Leibniz-Instituts für Bildungsforschung und Bildungsinformation, Kai Maaz, sieht zwar auch die Betroffenen, aber vor allem Gesellschaft und Bildungssystem in der Pflicht. Ausgetragen werden dürfe das nicht auf dem Rücken der Kinder und Jugendlichen, sagte er der dpa.
Lernen baue auf Gelerntem auf und junge Menschen brächten oftmals nicht hinreichend Basiskompetenzen mit, die sich dann später auch nicht mehr kurzfristig erwerben ließen. "Wir müssen einfach besser werden, Kinder schon früh, noch vor der Schule zu fördern."
Es gebe zudem nicht wenige junge Menschen, etwa aus geflüchteten Familien, die in einem späteren Alter ins Schulsystem gekommen seien und nicht die Möglichkeit gehabt hätten von diesem System zu profitieren. Für diese brauche es spezifische Angebote. © Deutsche Presse-Agentur
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Die Abwärtsspirale im Bildungssystem nimmt kein Ende und keine Regierung ändert was daran. Aufschrei in der Bevölkerung bleibt aus.
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Die folgenden 7 Mitglieder haben sich bei Estorias bedankt:
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Heute, 09:55
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#2
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Chuck Norris
Registriert seit: Aug 2021
Beiträge: 4.280
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es auf die Regierung zu schieben, ist leider zu kurz gesprungen. Versuche was zu ändern und sofort bekommst von den Landesfürsten/fürstinnen gesagt, es sei Ländersache und die sollen sich raushalten. Und Basiskompetenzen, die könnten zur Abwechslung ja auch mal Eltern mit auf den Weg geben.
Nur mal erinnern an die Gelder für IT-Auststattung. Weil der Bund "kleine" Mitsprache haben wollte, haben einige Länder die Gelder nicht abgerufen.
Hier gehts leider nicht um Kids und Kinder, sondern jahrzehntelange verkrustete Strukturen. Und genau diese Leute reden dann gebetsmühlenartig von Bürokratieabbau, der immer genau dann aber nicht angepackt wird, wenn eigene Interessen betroffen sind
2bie  continued
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Die folgenden 3 Mitglieder haben sich bei Arsene Lupin bedankt:
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Heute, 10:18
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#3
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Super Moderator
Registriert seit: Oct 2012
Beiträge: 8.548
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Zitat:
Zitat von Estorias
[Die Abwärtsspirale im Bildungssystem nimmt kein Ende und keine Regierung ändert was daran.
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Ich denke Politik kann da weniger machen. Hier sind, wie @Arsene Lupin schon sagte, Erziehende gefragt.
Ein anderes Problem sind vielleicht die sozialen Medien, die in gewisser Form den [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] initialisieren.
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#4
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Unruhegeist
Registriert seit: Sep 2008
Beiträge: 4.095
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Gründe für die Misere gibt es ohne Ende.
Die Zahl derer, die kein Wort Deutsch sprechen steigt schon in den Eingangsklassen der Grundschulen von Jahr zu Jahr!
Ebenso steigt die Zahl der Eltern, die keinerlei Interesse an der schulischen Arbeit ihrer Kinder haben und es nicht mal schaffen, die Kinder mit dem notwendigen Basismaterial auszustatten.
Alle naslang wird eine neue "pädagogische Sau durch's Dorf getrieben" und das auch noch in allen Bu7ndesländern mit unterschiedlicher Gewichtung.
Ein gutes Beispiel ist der Englischunterricht in den Grundschulen NRWs. Zunächst hieß es Begegnung mit (vielen) Sprachen, dann gab's den EU ab der Klasse 3, nach ein paar Jahren entdeckte man, dass ja auch in der Kita schon Englisch gelernt wird und begann schon in der 1. Klasse mit dem EU, mittlerweile geht's wieder erst in der 3 los.
Das sind nur 3 Beispiele aus meinem unmittelbaren Erfahrungsbereich - die Liste könnte man beliebig verlängern.
Viele Ursachen verlangen auch viele verschiedene Lösungsansätze.
Kleinere Klassen /mehr gut ausgebildete Lehrer - vor allem im Grundschulbereich, wo Basiskompetenzen angelegt werden sollen. Wenn ich 28 Kids in meiner Klasse sitzen habe, fallen mehr schwache Kinder durch Raster, als wenn es nur 16-18 sind.
Die Sprachstandsfeststellung für Kids, die keine Kindertageseinrichtung besuchen bzw. deren Eltern der Entwicklungs- und Bildungsdokumentation in der Tageseinrichtung nicht zugestimmt haben, war für viele Jahre ausgesetzt - warum? Sprache ist der Schlüssel für das schulische Lernen und es sollte gewährleistet sein, dass einzuschulende Kinder die deutsche Sprache einigermaßen beherrschen.
Ein drittes: Viel Geld wird für Kontrolle und Überprüfung ausgegeben: Die Vergleichsarbeiten VERA 3 und VERA 8, oder etwa die Qualitätsanalyse (QA) die dazu dienen soll, Schulen in ihrer Schul- und Unterrichtsentwicklung zu unterstützen. Die Verfahren brauchen eine teure Organisation und Auswertung und mischen die schulische Arbeit zeitweise ordentlich auf - im Falle der QA für fast ein ganzes Schuljahr.
Das hier investierte Geld könnte man für Lehrerausbildung und -einstellung weitaus sinnvoller einsetzen.
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Die folgenden 4 Mitglieder haben sich bei lilprof bedankt:
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