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myGully |
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01.09.22, 07:13
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#1
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Super Moderator
Registriert seit: Oct 2012
Beiträge: 8.409
Bedankt: 9.906
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Die Katastrophe ist doch so lukrativ!
Zitat:
Streit über fossile Energie
Die Katastrophe ist doch so lukrativ!
Eine Kolumne von [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
Warum schafft die Menschheit es nicht, sich von fossilen Brennstoffen zu lösen? Es gibt technische Hürden, einiges müsste man anders machen – vor allem aber wird mit CO₂ viel Geld verdient. Von ziemlich wenigen.
21.08.2022, 20.46 Uhr

Polizeischutz vor der Blackrock-Firmenzentrale: Es gilt, gewaltige Mengen fiktiven Geldes zu vernichten, um nicht die menschlichen Lebensgrundlagen zu zerstören. Foto: Erik McGregor / LightRocket / Getty Images
Zehn Banken, Finanzdienstleister und Staaten besitzen einer brandneuen, in einer wissenschaftlichen Publikation [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], gemeinsam die Rechte an fast fünfzig Prozent aller fossilen Brennstoffvorräte in privatwirtschaftlicher Hand. Das hier ist die Liste:Die Kapitalinteressen dieser zehn stehen, das sollte klar sein, im Widerspruch zum Fortbestand der menschlichen Zivilisation. Dass die Buchstabenkombination US in dieser Liste sehr oft auftaucht, ist natürlich kein Zufall – und es dürfte zwischen diesem Umstand, und der Tatsache, dass in den [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] jetzt der [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] dabei ist, [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], einen Zusammenhang geben.
Zitat:
Christian Stöcker

Foto: SPIEGEL ONLINE
Jahrgang 1973, ist Kognitions*psychologe und seit Herbst 2016 Professor an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW). Dort verantwortet er den Studiengang Digitale Kommunikation. Vorher leitete er das Ressort Netzwelt bei SPIEGEL ONLINE.
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Investoren zur Rechenschaft ziehen
Die Autoren der Studie stammen aus [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] und [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. Einer der Autoren, Alain Naef, arbeitet für die Banque de France, die französische Zentralbank also. Die Studie kommt deshalb mit dem Disclaimer daher, dass sie »nicht die Meinungen der Banque de France oder des Eurosystems« repräsentiere. Dass [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] auf der Liste nur in Gestalt des Nicht-Eurolandes Norwegen auftaucht, ist aber ein Faktum.
Tatsächlich enthält die Studie nicht nur Fakten, sondern auch Meinungen. Diese hier zum Beispiel: »Es erscheint unwahrscheinlich, dass das Finanzsystem die transformativen Veränderungen mittragen wird, die notwendig sind, um auf die Klimakrise zu reagieren, wenn es nicht dazu gebracht wird (im Original steht hier »disciplined to do so«).« Es sei nötig, Investoren zur Rechenschaft zu ziehen, wenn sie die nötige Transformation behinderten oder bremsten.
»Wahnsinn«, sagt der Uno-Generalsekretär
Das ist nicht optional, es ist überlebenswichtig. Oder um es mit [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] zu sagen : »Neue Investitionen in Exploration und Förderinfrastruktur für fossile Brennstoffe sind Wahnsinn.«
Die Liste der zehn Übeltäter basiert auf einer Netzwerk- und Investitionsanalyse einer anderen, längeren Liste: den sogenannten [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. Die wiederum hat ein anderes Investmentunternehmen ermittelt – eines, das ausschließlich CO₂-freie Investitionen verspricht. Diese Liste umfasst je 100 börsennotierte Unternehmen, die entweder über noch nicht geförderte Gas- und Öl- oder über Kohlevorkommen verfügen.
Das Wort »börsennotiert« ist hier relevant, denn in Wahrheit gibt es noch mehr Öl, Gas und Kohle als von der Zehner- und der Zweihunderterliste erfasst wird – viel mehr. Zu den Top fünf der Öl- und Gasproduzenten etwa gehören neben den zwar staatlichen, aber dennoch börsennotierten Unternehmen Aramco (saudi-arabisch), [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] und [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] (russisch) auch die iranische Ölfirma NIOC und der chinesische Staatskonzern CNPC. Nach diesen fünf erst folgen [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] und Chevron, [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ].
Es sind Staatskonzerne, aber nur ziemlich wenige
Hinter den privaten vier Ölgiganten kommen dann schon wieder, mit sehr wenig Abstand, die Staatskonzerne ADNOC ([ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]), KPC (Kuwait), Sonatrach ([ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]), dann mit TotalEnergies der einzige europäische Konzern auf dieser Liste, und schließlich mit QuatarEnergy und PEMEX ([ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]) wiederum zwei Staatskonzerne. Mexiko hat nicht nur Kohle- sondern auch Ölvorräte und [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] hin zu erneuerbaren Energien.
Nach der auf Daten der Internationalen Energieagentur IEA beruhenden »Economist«-Auswertung sitzen Staatskonzerne insgesamt auf zwei Drittel der bisher bekannten, noch nicht geförderten Ölreserven.
Das Gesamtbild ist glasklar
Das sorgt jetzt für ein etwas verwirrendes Gesamtbild, denn mehrere dieser Staatskonzerne sind ja ihrerseits börsennotiert ([ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], Rosneft, Gazprom, dazu gewisse Tochterunternehmen etwa des chinesischen Konzerns CNPC).
Klar ist aber: Die Vorräte, über die die diese börsennotierten und staatseigenen Unternehmen noch verfügen, übersteigen das Restbudget, das wir noch an CO₂ in die Atmosphäre pusten können, um die Durchschnittstemperatur bei 1,5 oder auch nur 2 Grad über vorindustriellen Zeiten zu halten, um ein Vielfaches. Sowohl die Staaten, denen diese Vorräte gehören, als auch die Investoren, die in diese Konzerne investiert haben, müssen dringend dazu gebracht werden, das CO₂ im Boden zu lassen. Es gilt, gewaltige Mengen fiktiven Geldes zu vernichten, um nicht die menschlichen Lebensgrundlagen zu zerstören.
Im Moment ist davon nichts zu sehen, im Gegenteil. Die größten Öl- und Gasfirmen des Planeten planen Investitionen [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], um weitere Quellen zu erschließen. Wie Guterres sagt: »Wahnsinn«.
Ein Junkie auf der Suche nach der Überdosis
Die globale Wirtschaft ist ein Junkie, verzweifelt auf der Suche nach der tödlichen Überdosis. Und die privaten und staatlichen Öl-, Gas- und Kohlekonzerne sind gern bereit, alles zu unternehmen, damit diese Überdosis auch fristgerecht bei der Kundschaft ankommt.
Sowohl für die Organisatoren von Klimaprotesten als auch für Regulierer sollte längst klar sein: Es geht jetzt darum, den Leuten, die am Weltuntergang verdienen, das Geschäft zu verderben. Vermutlich werden wir aber auch eine Art CO₂-Rettungsschirm brauchen. Manche der Finanzdienstleister, die ihren Kunden weiterhin Öl-, Gas- und Kohleaktien andrehen, haben es nicht besser verdient – sollen sie ruhig pleitegehen. Aber den Staaten, die nahezu vollständig von ihren Einnahmen mit dem tödlichen Gift für die Erdatmosphäre abhängen, muss ein Ausweg geboten werden. Gerade da sind reiche, rohstoffarme Länder wie die Europas in der Pflicht.
Auf Gas-Einkaufstour
Es klingt sicher so, als ob dies nun gerade der falsche Zeitpunkt wäre, auf Saudi-Arabien, Qatar, die Vereinigten Arabischen Emirate, [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] und all die anderen mit den gigantischen Reserven Druck auszuüben oder ihnen alternative Wirtschaftsmodelle nahezulegen. Gerade jetzt, wo selbst der Grüne [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] auf Gas-Einkaufstour in Autokratien gehen muss.
Aber wir haben einfach keine Zeit mehr. Dass Bundeskanzler [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] tatsächlich mit deutschem Geld [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], ist – »Wahnsinn«. Wir müssen dringend mithelfen, dass gerade in den Ländern, die noch nicht an der Nadel hängen wie wir, die suizidale Phase der fossilen Energie [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ].
Hören wir auf den obersten Lobbyisten für die Zukunft der Menschheit, den Uno-Generalsekretär: »Ich rufe alle Akteure des Finanzmarktes auf, Investitionen in fossile Energiequellen aufzugeben und in erneuerbare Energien zu investieren.«
Man kann auch ganz persönlich etwas tun
Ich persönlich fürchte, Apelle werden nicht reichen: Internationale Institutionen wie der Internationale Währungsfonds und die [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] werden Methoden entwickeln müssen, weitere Investitionen in erderhitzende Geschäftsmodelle zu verhindern. Die deutsche Bundesregierung muss dringend die Richtung ändern und auf der Seite derer stehen, die so etwas einfordern und vorantreiben.
Der Teil der Menschheit, der an fossilen Brennstoffen verdient, ist winzig. Man darf diesen wenigen Unternehmen, Staaten und Personen nicht erlauben, die globale Zivilisation ihrem kurzfristigen Profit zu opfern.
Viele können übrigens auch als Privatpersonen etwas tun: Keinen Cent mehr in Fonds, Aktien oder andere Investments stecken, die irgendetwas mit fossilen Brennstoffen zu tun haben. Beim Bankberater hartnäckig nachhaken. Von der eigenen Bank oder Versicherung das Gleiche verlangen. Lautstark, ohne Unterlass, möglichst öffentlichkeitswirksam.
Wer will schon daran verdienen, den Planeten für die eigenen Kinder und Enkel unbewohnbar zu machen?
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Die folgenden 6 Mitglieder haben sich bei Draalz bedankt:
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01.09.22, 09:39
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#2
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Agnostiker
Registriert seit: Dec 2009
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Arme Erde verliert gegen reiche Menschen!
Für mich gibt es eh nur einen Weg, den CO2-Austoß zu verringern: Erneuerbare Energie MUSS konkurrenzlos billiger sein als fossile... Diese ganzen Verbote, Appelle und Klimagipfel bringen nichts, weil ein großer Teil der Welt einfach anders tickt.
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Der Klügere gibt nach... deshalb regieren die Dummen die Welt
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei eitch100 bedankt:
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01.09.22, 10:18
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#3
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Are YOU a people person?
Registriert seit: Apr 2015
Beiträge: 2.777
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Zitat:
Zitat von eitch100
Diese ganzen Verbote, Appelle und Klimagipfel bringen nichts, [...]
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Hä? Relevante Regulierungen verteuern die ganze Sache (fossile Energien) zusätzlich aufgrund von Sanktionen; Verbote, in Verbindung mit dem Infrastrukturausbau alt. Energien, bringen's also. Wenn das aber irgendwelche Konservativen natürlich nicht zulassen (siehe SCOTUS-Entscheidung), und das dumme Wahlvieh einfach nur blöde zuguckt, dürfen die sich dann eben nicht mehr wundern, wenn "die Kaffesahne teurer" wird. Jahrzentelang gelabert und gelabert, jahrzentelang von wissenschaftlichen Analphabeten belächelt... und jetzt kommt die Abrechnung.
Kennst du das Aquaman-Meme über den hirnamputierten US-Kulturkrieger Ben Shapiro? Der schlägt in 'nem Vortrag seinen Jüngern in Florida vor, einfach ihre Häuser zu verkaufen, wenn der Klimawandel dort einschlägt. Da fragte von den Anwesenden niemand, wer die Häuser dann eigentlich noch abnimmt.
Fun fact: Die Scheiße läuft aber natürlich schon viel, viel früher für die ganzen GOPniki-Trottel an. Wieso? [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. Selbst wenn der Kontext im Beispielartikel noch einen anderen Komplex beeinhaltet, wird das klimarelevante Ertragsgesetz auch hier zuschlagen. Mit denselben Konsequenzen.
Geändert von muavenet (01.09.22 um 10:53 Uhr)
Grund: Add.
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01.09.22, 10:26
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#4
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Freigeist
Registriert seit: Sep 2010
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Beiträge: 11.341
Bedankt: 23.659
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Zitat:
Zitat von muavenet
...
Kennst du das Aquaman-Meme über den hirnamputierten US-Kulturkrieger Ben Shapiro? Der schlägt in 'nem Vortrag seinen Jüngern in Florida vor, einfach ihre Häuser zu verkaufen, wenn der Klimawandel dort einschlägt. Da fragte von den Anwesenden niemand, wer die Häuser dann eigentlich noch abnimmt.
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Ja, das war schon völliger Hirnfraß. Man muß halt sich damit abfinden sein Strandhaus zum Discountpreis zu verkaufen[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] ...
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei MunichEast:
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01.09.22, 15:08
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#5
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Chuck Norris sein Vater
Registriert seit: Apr 2009
Beiträge: 5.075
Bedankt: 12.647
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Moin,
Zitat:
Zitat von MunichEast
Ja, das war schon völliger Hirnfraß.
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das glaube ich nicht. Wer bei einer solchen Aufforderung nicht stutzig wird, der wundert sich auch nicht, wenn er zur Hausbesichtigung eingeladen wird, gefragt wird ob er schwimmen kann und die Badehose mitbringen soll. Das sind die Leute, denen man zu einer Kuckucksuhr noch einen Sack Vogelfutter andrehen kann.
Ich verstehe nicht, warum man sich anstatt zu bremsen nicht mit aller Macht die man hat auf das Geschäftsfeld erneuerbare Energien stürzt und so für die Zukunft das Monopol sichert, dass heute bei den Ländern mit großen Ölvorkommen liegt. Eine bessere Chance in naher Zukunft als Monopolist gewaltige Gewinne zu machen kommt meiner Meinung nach so schnell nicht wieder.
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Wenn Kik den Preis pro Shirt um einen Euro erhöht um seinen Mitarbeitern ein besseres Gehalt zu zahlen, dann finden wir das alle gut.
Und dann gehen wir zu Takko einkaufen ...
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Die folgenden 4 Mitglieder haben sich bei Melvin van Horne bedankt:
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01.09.22, 16:15
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#6
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Agnostiker
Registriert seit: Dec 2009
Beiträge: 4.465
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Zitat:
Zitat von Melvin van Horne
Das sind die Leute, denen man zu einer Kuckucksuhr noch einen Sack Vogelfutter andrehen kann.
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Der scheint nicht neu zu sein, aber den habe ich noch nie gehört... muss ich mir zwingend merken... 
Zitat:
Zitat von Melvin van Horne
Ich verstehe nicht, warum man sich anstatt zu bremsen nicht mit aller Macht die man hat auf das Geschäftsfeld erneuerbare Energien stürzt und so für die Zukunft das Monopol sichert, dass heute bei den Ländern mit großen Ölvorkommen liegt. Eine bessere Chance in naher Zukunft als Monopolist gewaltige Gewinne zu machen kommt meiner Meinung nach so schnell nicht wieder.
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Also bei Solar-Panelen ist China mit ca. 80% nicht weit weg von einem Monopol und bei deren essentiellen Bauteilen (Polysilizium, Wafer) soll es Richtung 95% gehen. Das ist krass... China schafft Fakten... ebenso z.B. im Eisenbahnbau und in einigen anderen Branchen wollen sie das ebenso. Auch z.B. beim "Zubau" von z.B. OnShore-Windkraftanlagen waren unter den Top Ten 2021 bereits 6 chinesische Firmen (China gesamt etwa 50%)
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Der Klügere gibt nach... deshalb regieren die Dummen die Welt
Geändert von eitch100 (01.09.22 um 16:25 Uhr)
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01.09.22, 16:49
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#7
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Are YOU a people person?
Registriert seit: Apr 2015
Beiträge: 2.777
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Zitat:
Zitat von Melvin van Horne
Ich verstehe nicht, warum man sich anstatt zu bremsen nicht mit aller Macht die man hat auf das Geschäftsfeld erneuerbare Energien stürzt und so für die Zukunft das Monopol sichert, dass heute bei den Ländern mit großen Ölvorkommen liegt.
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Die Frage wurde, nebst dem themengebenden Artikel, hier nochmal adäquat beantwortet:
Zitat:
Zitat von MunichEast
Es läßt sich halt irre viel Geld verdienen mit Gas und Öl. Da ist die Lobby extrem Finanzstark und hat treue Anhänger.
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Geändert von muavenet (01.09.22 um 16:58 Uhr)
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01.09.22, 11:13
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#8
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Agnostiker
Registriert seit: Dec 2009
Beiträge: 4.465
Bedankt: 4.890
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Zitat:
Zitat von muavenet
Hä?
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Natürlich bringen Verbote (Regulierungen, Maßnahmen mit Lenkungswirkung, usw.) etwas, aber eben nur in dem Bereich bzw. in der Region, wo die Verbote gültig sind bzw. durchgesetzt werden können. Bezogen auf den halben von dir zitierten Satz hast du recht, aber global gesehen (was die zweite Hälfte meiner Aussage war), sind solche Verbote eben kaum durchzusetzen. Man sieht doch bei jedem Klimagipfel welch jämmerliche Ergebnisse als große Erfolge propagiert werden.
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Der Klügere gibt nach... deshalb regieren die Dummen die Welt
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01.09.22, 11:49
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#9
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Chuck Norris
Registriert seit: Sep 2009
Beiträge: 3.738
Bedankt: 5.859
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Zitat:
Die Kapitalinteressen dieser zehn stehen, das sollte klar sein, im Widerspruch zum Fortbestand der menschlichen Zivilisation.
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Und folgt daraus? Das bedeutet, Partikularinteressen entscheiden darüber ob unsere Zivilisation weiter bestehen darf. Gibt es ein Verbrechen, dass dies noch übertrifft? Wieso werden diese Organisationen nicht entsprechend behandelt?
Wieso kann man diese Organisationen, zumindest die Kapitalgesellschaften nicht entsprechend belangen? Hier wird ein wenig Dramaqueen gespielt, aber wenn es an das Eingemachte geht, ist alles nicht möglich, egal um was es geht. Und hier geht es doch los: Das Problem sind nicht diese Gesellschaften, sondern das System. Wir haben ein System in der diese Leute einen Anreiz haben ihren "Erfolg" über alles andere zu stellen. Aufrufe sind hier einfach nur aberwitzig, als würde man einen Löwen dazu auffordern Vegetarier zu werden. Dieses Problem ist nicht mit Marktmitteln zu lösen, da im Wettbewerb Klimaneutralität als Parameter nicht auftaucht.
Ähnliche Situationen gab es auch schon früher, als es das Primat der Politik gab. Denn hier muss der Staat eingreifen, nur der traut sich nicht weil er sonst die 'Liebe' des Kapitals verliert (und viele Politiker ihr Auskommen). Man muss es über entsprechende Infrastrukturinvestitionen machen, aber zum Glück haben wir hier in Europa die "Schuldenbremse" installiert. Und dazu haben wir aktuell einen Finanzminister aus dem vorletzten Jahrhundert, der lieber die komplette Volkswirtschaft opfern würde als von der schwarzen Null abzuweichen. Aber Investitionen würden das Problem der niedrigen Zinsen lösen, für die ja die konservative Presse (und damit auch fast alle 'linken' Zeitungen) einzig und allein die Zentralbank verantwortlich macht.
Soll heißen: Wenn man nicht Volkswirtschaft begreift ist das Problem nicht zu lösen. Es gibt keine brachiale Lösung, weil es die Menschen nicht einfach begreifen, und hinterher ist dann alles gut. Zum Glück kommt ja die Auflösung:
Zitat:
Wer will schon daran verdienen, den Planeten für die eigenen Kinder und Enkel unbewohnbar zu machen?
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Zum Schluss entlarvt sich der Artikel selbst als Feelgood Fingerpointing der Mittelstandsbrutalos. Gerade die Besserverdienenden brauchen nicht in besagte Unternehmen zu investieren um das Klima zu zerstören. Denn wer mehr verdient der verbraucht idR auch mehr, und belastet das Klima. (Das gilt auch dann noch, wenn jemand ein E-Auto fährt.)
Bei Investments kann ihnen meist nicht einmal eine professionelle Beratung helfen. Kennt jemand Dodge&Cox? Amundi? Fidelity? Nein? Der Berater wahrscheinlich auch nicht. Und niemand kennt die Verzahnung der Gesellschaften untereinander genau. Praktisch ist kaum möglich nicht indirekt in eine Dreckschleuder zu investieren. Zum Glück stellt sich demnächst diese Frage für immer weniger Menschen.
Zitat:
Zitat von eitch100
Bezogen auf den halben von dir zitierten Satz hast du recht, aber global gesehen (was die zweite Hälfte meiner Aussage war), sind solche Verbote eben kaum durchzusetzen
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Nicht, dass es wieder in die Richtung abdriftet, weil die global nichts machen müssen wir auch nichts tun, aber um das Problem mal zu verdeutlichen: 400 Millionen Inder lebten 2015 in einem Haushalt ohne Strom. Die Regierung baute bisher die Stromversorgung massiv aus. Da benutzen Menschen zum allerersten Mal in ihrem Leben einen Kühlschrank. Und jetzt stelle man sich vor man käme als jemand, dem geraten wird sein überschüssiges Vermögen nicht in Blackrock zu investieren, und eine Klimabilanz jenseits von gut und böse hat, mit erhobenem Zeigefinger auf einen Inder zu er solle doch wegen des Klimas auf Kohlestrom verzichten.
Sowas ist nicht vermittelbar, weil hier Welten aufeinander prallen. Ich weiß, dass es in Schwellenländern Anstrengungen für regenerative Energien gibt, die unsere Versuche mühelos in den Schatten stellen. Aber der Energiehunger ist eben noch größer. Verteilungskämpfe sind hier vorprogrammiert.
Geändert von Nana12 (01.09.22 um 17:46 Uhr)
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01.09.22, 12:16
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#10
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Agnostiker
Registriert seit: Dec 2009
Beiträge: 4.465
Bedankt: 4.890
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Zitat:
Zitat von Nana12
..., mit erhobenem Zeigefinger auf einen Inder zu er solle doch wegen des Klimas auf Kohlestrom verzichten.
Sowas ist nicht vermittelbar, weil hier Welten aufeinander prallen. Ich weiß, dass es in Schwellenländern Anstrengungen für regenerative Energien gibt, die unsere Versuche mühelos in den Schatten stellen. Aber der Energiehunger ist eben noch größer. Verteilungskämpfe sind hier vorprogrammiert.
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Absolut... ich dachte mit "weil die Welt anders tickt", wäre klar, was ich damit meine. Die Welt bzw. große Teile derer (egal ob Entwicklungsland, Schwellenland oder Industrienation) wird nicht nur seine Energiebedürfnisse befriedigen, sondern auch seine (fossilen) Bodenschätze vermarkten wollen. Daher wiederhole ich gerne meine Kernaussage: Wenn erneuerbare Energien nicht weltweit billiger als fossile Brennstoffe und ebenso weltweit ausreichend verfügbar sind/werden, werden wir scheitern.
Zitat:
Zitat von muavenet
Ohne international bindende (und lokal umsetzbare bzw. sanktionierbare) Regelungen sowie (auch finanzielle) Unterstützung von Schwellenländern sieht die Sache schlecht aus, klar.
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Sehe ich genauso... bis auf (in diesem Fall) die Sanktionen, außer es wurde bindenden Regelungen zugestimmt. Aber ich denke, das meintest du auch so.
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Der Klügere gibt nach... deshalb regieren die Dummen die Welt
Geändert von eitch100 (01.09.22 um 12:42 Uhr)
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01.09.22, 12:00
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#11
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Are YOU a people person?
Registriert seit: Apr 2015
Beiträge: 2.777
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Zitat:
Zitat von eitch100
Bezogen auf den halben von dir zitierten Satz hast du recht, aber global gesehen (was die zweite Hälfte meiner Aussage war), sind solche Verbote eben kaum durchzusetzen.
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Ohne international bindende (und lokal umsetzbare bzw. sanktionierbare) Regelungen sowie (auch finanzielle) Unterstützung von Schwellenländern sieht die Sache schlecht aus, klar. Selbst wenn mer die mögliche Vorbildwirkung der Top Player mit einrechnet. Die, am Beispiel USA, nicht existiert, weil die aufgrund der Ausrichtung ihres politischen Systems, und damit der weitestgehend ungebremsten Handlungsmacht dortiger Antagonisten, bisher keine konsistente und wirkungsvolle Klimapolitik gebacken bekommen haben. Für Petrostaaten wie Russland gilt dasselbe. Wer zusieht, wie die schützenden Institutionen über Jahrzente untergraben wurden, braucht sich dann eben nicht zu wundern, wenn die wirkungslos sind.
Mit anderen Worten: "When I fed the poor, they called me a saint. When I asked why they were poor, they called me woke."
Et cetera.
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01.09.22, 09:45
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#12
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Freigeist
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Beiträge: 11.341
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Sie ist ja heute schon billiger, aber gegen die großen Energieunternehmen und Politiker*innen die auf altbewährtes setzen ist schwer anzukommen. Allein welche wahren Kosten Atomkraft hat wird immer verschwiegen, allein was da subventioniert wurde. Mit der Kohle nicht anders. Da wird einem ganz schwindlig.
Kernkraft fehlt hier und würde an der Spitze stehen.
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01.09.22, 09:50
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#13
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Agnostiker
Registriert seit: Dec 2009
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Zitat:
Zitat von MunichEast
Sie ist ja heute schon billiger, ...
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Ja, OK, ich hätte schreiben sollen "konkurrenzlos billig UND ausreichend verfügbar"!
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01.09.22, 10:05
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#14
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Freigeist
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Es läßt sich halt irre viel Geld verdienen mit Gas und Öl. Da ist die Lobby extrem Finanzstark und hat treue Anhänger. Atom und Kohle ist ohne die direkte und indirekte Subventionen der Bundes und Landesregierungen nicht wirtschaftlich.
Ich hoffe aber inständig das diese Gas Krise der letzte Anstoß war um sich nun von den fossilen Energieträgern zu lösen. Die Vorteile der erneuerbaren Energien liegen mehr als deutlich auf der Hand. Mit Solar, Wind, Wasser, Geothermie und Biogas können wir genug Strom produzieren, auch grundlastfähigen. Gerade wenn man nur einen Teil der Steuergelder die in Atom und Kohle geflossen sind als Investitionsmaßstab nehmen würde, könnte Deutschland spielend alles erreichen.
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01.09.22, 20:02
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#15
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Freigeist
Registriert seit: Sep 2010
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Man darf aber nicht vergessen das die EU hohe Importzölle auf chinesische Solarpanelle und Bauteile verhängt hatte und gleichzeitig die Förderungen der Solarindustrie massiv einstellte, auch Deutschland. First Solar aus Brandenburg (US Firma) zog sich wieder zurück und viele gingen insolvent wie zum Beispiel Firma Solon oder Q-Cells. Es gingen fast 100.000 Arbeitsplätze verloren, die meisten in Mitteldeutschland.
Aber es ist mit einer vollständigen Produktion in Deutschland oder anderen europäischen Staaten ohne Subventionen kaum für den privaten Verbraucher bezahlbar. 2018 fielen dann die Schutzzölle und Solar fand endlich die breite Anwendung. Deutsche Unternehmen waren bereits weitgehend verschwunden.
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02.09.22, 20:20
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#16
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Chuck Norris sein Vater
Registriert seit: Apr 2009
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Moin,
um mal bei dem Bild von dem toten Pferd zu bleiben. Wer nur dieses eine Pferd hat, der reitet es bis es nichts mehr hergibt. Was soll er auch sonst tun? Aber für den Besitzer eines großen Gestüts sollte es doch kein Problem darstellen rechtzeitig ein Fohlen auszusuchen und es so fit zu machen, dass es dann ins Rennen gehen kann und die Preise gewinnt, die der alte Gaul nicht mehr gewinnen kann, weil seine Zeit abgelaufen ist.
Ja sicher man mit fossiler Energie noch lange Geld verdienen. Aber wie Du selbst sagst. Es haben sich kleine Wettbewerber in den Markt gedrängt. Und manch Verantwortlicher muss sich heute von den Aktionären fragen lassen, warum er das zugelassen hat.
Es sind schon öfter Unternehmen vom Markt verschwunden, weil sie die Zeichen der Zeit nicht erkannt haben. Polaroid und Kodak zum Beispiel haben wichtige Technologien nicht ernst genug genommen und sind folgerichtig verschwunden. Ich bin mir fast sicher, dass einigen deutschen Firmen im Bereich Energieversorgung und Mobiltät ein ähnliches Schicksal droht. Too Big to Fail ist sein Lehman Brothers keine Gewissheit mehr sondern bestenfalls eine Hoffnung. Das man dann in den Chefetagen und auf den Aktionärsversammlungen von einer lukrativen Katastrophe spricht halte ich für eher unwahrscheinlich.
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