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myGully |
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02.08.18, 22:51
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#1
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Legende
Registriert seit: Aug 2011
Ort: in der Wildnis
Beiträge: 15.518
Bedankt: 34.774
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Niki Lauda erhielt Lungentransplantat
Zitat:
Aufgrund einer schweren Lungenerkrankung hat sich der ehemalige Rennfahrer und Luftfahrtunternehmer Niki Lauda am Donnerstag einer Lungentransplantation im Wiener AKH unterziehen müssen. Die Operation war erfolgreich.
Der 69-jährige Lauda befindet sich in einem kritischen Gesundheitszustand. Der Eingriff sei von Walter Klepetko, dem Leiter der Klinischen Abteilung für Thoraxchirurgie, und Konrad Hötzenecker jedoch erfolgreich durchgeführt worden. „Wir bitten um Verständnis, dass die Familie keine öffentlichen Statements abgeben wird und ersuchen, die Privatsphäre von Familie Lauda zu wahren“, erklärte das AKH in seiner Stellungnahme.
Lauda befindet sich seit mehr als einer Woche im Spital. Wegen einer Erkrankung hatte er den Familienurlaub auf Ibiza abgebrochen. Der Aufsichtsratsvorsitzende des Weltmeisterteams Mercedes war auch nicht bei den Formel-1-Rennen in Hockenheim (22. Juli) und Ungarn (29. Juli).
Brach Urlaub ab, um sich behandeln zu lassen
Laut der Tageszeitung „Österreich“ hatte Lauda in Ibiza eine Sommergrippe erwischt, die er anfangs offensichtlich unterschätzt hatte. Als sich die Symptome verschlimmerten, soll der Miteigentümer und Geschäftsführer der Fluglinie Laudamotion im Privatjet nach Wien geflogen sein, um sich dort behandeln zu lassen.
Lauda verbrachte wegen des aggressiven Virus laut übereinstimmenden Medienangaben bereits einige Tage auf der Intensivstation, ehe er wieder auf die normale Station verlegt wurde. Am Donnerstag hätte sich der Zustand des dreifachen Formel-1-Weltmeisters aber wieder verschlimmert, berichtete „Österreich“.
Bereits zwei Nierentransplantationen
Weltweite Berühmtheit hatte Lauda nicht nur durch seine drei WM-Titel (1975, 1977 und 1984) erlangt, sondern auch durch seinen Feuerunfall am 1. August 1976 auf dem Nürburgring. Das folgende WM-Duell mit dem Briten James Hunt war 2013 im Film „Rush“ im Kino zu sehen.
Als Spätfolge des Unfalles musste sich Lauda in der Vergangenheit bereits zwei Nierentransplantationen unterziehen. Eine spendete ihm 1997 sein Bruder Florian, eine weitere 2005 seine spätere Ehefrau Birgit. Mit dieser ist Lauda in zweiter Ehe verheiratet und hat achtjährige Zwillinge - Max und Mia. Dazu kommen mit Lukas (39) und Mathias (37) zwei weitere erwachsene Söhne aus seiner ersten Ehe mit Marlene.
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Ich wünsche Niki Lauda alles Gute, totzdem ist er ein Beispiel dafür, das man mit Prominenz und Geld doch einiges schneller regeln kann, als Otto Normalverbraucher:
In Österreich gilt wegen des Operationsrisikos eine Altersgrenze von 65 Jahren. Lauda ist 69. Ausnahmen werden sehr sorgfältig abgewogen.
Die Wartezeit auf ein geeignetes Spenderorgan kann wenige Monate aber auch bis zu drei Jahren dauern. Bei Lauda dauerte es anscheinend maximal zwei Wochen.
Seit 2012 gibt es auch die Transplantation mittels Lebendspende.
Man kann jetzt spekulieren, ob sich Niki auf die Art eine neue Lunge beschafft hat. Seine beiden Nierentransplantationen hat er ja auch gut gemanagt.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei TinyTimm bedankt:
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02.08.18, 23:06
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#2
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Erfahrenes Mitglied
Registriert seit: May 2014
Beiträge: 611
Bedankt: 475
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Daran musste ich auch denken.
So viele warten jahrelang auf ein Spendeorgan und dann kommt plötzlich jemand und kriegt in kürzester Zeit eines.
Da stimmt doch so einiges nicht am Vergabeverfahren.
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Die folgenden 3 Mitglieder haben sich bei Mokgor bedankt:
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03.08.18, 23:16
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#3
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Legende
Registriert seit: Aug 2011
Ort: in der Wildnis
Beiträge: 15.518
Bedankt: 34.774
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Zitat:
Lunge für Lauda hatte „höchste Dringlichkeit“
Die Ärzte am AKH sind nach der Lungentransplantation beim ehemaligen Rennfahrer und Luftfahrtunternehmer Niki Lauda „sehr zufrieden“. Die Spenderorganzuteilung sei nach klaren Dringlichkeitskriterien erfolgt, heißt es aus dem AKH.
Rund 120 Lungentransplantationen werden pro Jahr im Wiener AKH an der Klinischen Abteilung für Thoraxchirurgie der Universitätsklinik für Chirurgie durchgeführt. Dem 69-jährigen Ex-Formel-1-Star Lauda geht es nach der Lungentransplantation den Umständen entsprechend. „Wir sind sehr zufrieden“, sagte der Chef der Klinischen Abteilung für Thoraxchirurgie, Walter Klepetko, am Freitag - mehr dazu in Nach OP: Lauda wohl Wochen im Spital.
Eine Woche lang hatte Lauda laut AKH auf eine Spenderlunge gewartet. In dieser Zeit wurde er durch maschinelle Sauerstoffanreicherung am Leben erhalten. Die Spenderorganzuteilung erfolgte durch die unabhängige Eurotransplant (europäische Schalt- und Organisationszentrale zum Thema Organtransplantationen, Anm.) mit Sitz im niederländischen Leiden nach klaren Dringlichkeitskriterien.
„Kam sofort in die höchste Dringlichkeitskategorie“
„Da der Patient zum Zeitpunkt der Aufnahme in die Warteliste für die Transplantation durch die extrakorporale Membran-Oxygenierung (ECMO - maschinelle Sauerstoffanreicherung außerhalb des Körpers, Anm.) am Leben erhalten wurde, bei vollem Bewusstsein war und es keine andere Therapiemöglichkeit gab, kam er sofort in die höchste Dringlichkeitskategorie für ein Spenderorgan“, sagte der Chirurg.
Generell müsse man für den weiteren Verlauf immer auch die vor einem solchen Eingriff gegebenen Umstände beim einzelnen Patienten einrechnen, so Klepetko. Man sei jedenfalls vorerst mit dem Verlauf sehr zufrieden. „Das selbstständige Atmen beginnt dann am nächsten Tag oder auch nach einigen Tagen, es ist keine Eile. Wichtig ist, dass es ein ruhiger Verlauf ist und dass man den Patienten dann eben ruhig aus dieser schwierigen Situation herausbringt“, so Klepetko in der ZIB.
Fünfjahresüberlebensrate bei rund 70 Prozent
Es gibt für alle an Eurotransplant teilnehmenden Länder klare Dringlichkeitskriterien. Bei Lungentransplantationen sind die wichtigsten Kriterien die Blutgase, also die Qualität des Gasaustauschs (Sauerstoffsättigung im Blut etc.) bzw. die Notwendigkeit, maschinell einzugreifen.
„Wenn jemand plötzlich in die oberste Dringlichkeitsstufe für eine Lungentransplantation kommt, erfolgt die Organzuteilung mit höchster Dringlichkeit“, sagte der Transplantationschirurg. Auch der Gesamtzustand des jeweiligen Patienten spielt eine gewisse Rolle. Hier ist die Situation bei Lungenpatienten, die über viele Jahre an chronisch sich verschlechternden Leiden erkrankt sind, anders als bei prinzipiell fitten Personen, die akut in ein nicht reversibles Lungenversagen rutschen.
Spenderorgane für Lungentransplantationen werden nicht auf Gewebeverträglichkeit zwischen Spender und Empfänger ausgewählt, wie das bei anderen Organen geschieht. „Wir haben aber mittlerweile die Möglichkeit, Spenderorgane, die wir sonst nicht verwenden würden, so vorzubereiten und zu verbessern, dass wir sie transplantieren können“, sagte Klepetko. Die Fünfjahresüberlebensrate bei Lungentransplantationen beträgt im Durchschnitt rund 70 Prozent.
Weitere Angaben zum Gesundheitszustand von Lauda machte Klepetko nicht. Hier gibt es eine Vereinbarung mit den engsten Familienangehörigen.
Erste Lungentransplantation in Wien 1989
Klepetko und seine Mitarbeiter schafften es über viele Jahre hinweg, auch durch die Zusammenarbeit mit Ländern wie der Slowakei, Ungarn, Kroatien, Slowenien, Griechenland, Zypern, Rumänien und Estland, die selbst in ihren medizinischen Zentren keine Lungentransplantationen durchführten, eine Stellung als Exzellenzzentrum zu erwerben. Gleichzeitig bedeutete das auch einen großen „Spenderpool“, was die Versorgung mit Spenderorganen erleichterte.
Erste Versuche, eine Lunge zu transplantieren, erfolgten bereits in den 1960er Jahren. Dem US-Chirurgen James Hardy gelang 1964 die erste Transplantation einer Lunge (LuTX). Der Patient überlebte damals nur wenige Tage. Weitere 30 Versuche weltweit führten in den darauffolgenden 20 Jahren überwiegend zu Misserfolgen. Erst ab 1983 gelang Joel Cooper am Toronto General Hospital in Kanada die erste Serie von einseitigen Lungentransplantationen mit länger anhaltendem Erfolg.
Der erste Wiener Patient, der 1989 operiert wurde, überlebte immerhin schon vier Jahre. Klepetko baute schließlich ein eigenes Programm für Lungentransplantationen auf. 1990 verpflanzte er erstmals beidseitig und 1995 Lungenteile (Lappen). Chirurgisch sind diese Eingriffe schwieriger als beispielsweise Herzverpflanzungen, auch die immunologischen Fragen sind diffiziler. Die Lungentransplantation kommt für Patienten infrage, die infolge unheilbarer fortschreitender Lungenerkrankungen (nicht Tumorerkrankungen, Anm.) zunehmend ihre Atemfunktion verlieren.
Österreich hat höchste Lungentransplantationsrate
Heute sind COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) und Emphysem (irreversible Überblähung der Lungenbläschen) mit 35 Prozent die häufigsten Grunderkrankungen, die zu einem solchen Eingriff führen. 20 Prozent der Patienten leiden an einer Lungenfibrose, einer Erkrankung des Lungengewebes, 15 Prozent an Cystischer Fibrose, einer angeborenen Stoffwechselerkrankung, etwa acht Prozent an Lungenhochdruck.
Die rund 120 Lungentransplantationen pro Jahr im Wiener AKH machen Wien gemeinsam mit Toronto (Kanada), Cleveland (US-Bundesstaat Ohio) und der Universitätsklinik von Hannover in Deutschland zu einem der vier größten Zentren für solche Eingriffe.
Das wirkt sich im Ländervergleich aus. „Österreich weist mit 15 Lungentransplantationen pro Million Menschen die höchste Lungentransplantationsrate der Welt auf. (...) Die Möglichkeit, in einem Zentrum mit höchster Erfahrung transplantiert zu werden, bedeutet für die Patienten (...) eine wesentlich bessere Überlebenswahrscheinlichkeit“, stellte das Team um Klepetko aus Anlass seines 25-Jahr-Jubiläums 2015 fest.
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Da jetzt diese Erklärung nachgeschoben wird, dürften sich einige über die extrem rasche Transplantation gewundert haben.
Was die Überlebensrate betrifft. Der Schlagersänger Roland Kaiser bekam 2010 eine Lungentransplantation und tritt seither wieder auf. Niki hat also gute Chancen, seinen Lauda Motion Deal mit der Lufthansa zu einem gewinnbringenden Abschluss zu bringen.
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04.08.18, 10:22
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#4
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Im Zentrum der Macht
Registriert seit: Sep 2009
Beiträge: 235
Bedankt: 219
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Freut mich für Niki Lauda,
aber schwer vorstellbar das bei nur 15 Lungen pro Million Menschen niemand mit besserer Prognose zu finden war.
Für mich eine Bestätigung bei dieser Vergabepraxis keinen Spenderausweis zu besitzen.
Geändert von FerrisMc (04.08.18 um 10:27 Uhr)
Grund: Million statt Millionen
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei FerrisMc bedankt:
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04.08.18, 10:59
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#5
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Legende
Registriert seit: Aug 2011
Ort: in der Wildnis
Beiträge: 15.518
Bedankt: 34.774
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Der ORF legt heute nochmals nach. Die Aufregung hinter den Kulissen dürfte wohl ziemlich groß sein.
Zitat:
Kein „Prominentenfaktor“ bei Lauda
Niki Lauda geht es nach der Lungentransplantation am AKH den Umständen entsprechend. Sein behandelnder Arzt stellt gegenüber der ZIB2 klar, dass es keinen Promibonus für den dreifachen Formel-1-Weltmeister und Unternehmer gegeben hat.
Dass bei dem 69-jährigen Lauda von einem Promibonus gesprochen wird, ärgert den Chef der Klinischen Abteilung für Thoraxchirurgie, Walter Klepetko Klepetko, der auch Arzt von Niki Lauda ist. „Es geistert immer herum, dass hier ein Prominentenfaktor sein könnte. Es sind wirklich objektive Faktoren. Man muss das Umdrehen und sagen, Herr Lauda hat das gleiche Recht wie alle anderen Patienten auch", so der Chirurg gegenüber der ZIB2.
Eine Woche lang hatte Lauda laut AKH auf eine Spenderlunge gewartet. In dieser Zeit wurde er durch maschinelle Sauerstoffanreicherung am Leben erhalten. Die Spenderorganzuteilung erfolgte durch die unabhängige Eurotransplant (europäische Schalt- und Organisationszentrale zum Thema Organtransplantationen, Anm.) mit Sitz im niederländischen Leiden nach klaren Dringlichkeitskriterien.
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