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Zitat von Melvin van Horne
Alles, was ich da an "Argumenten" aufgezählt habe, habe ich erfunden. Das alles ist als Erklärung vorgebracht worden. Und das immer mit dem Unterton. "Das können sie nicht wissen. Sie haben ja keine Ahnung von Hunden."
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Das habe ich durchaus verstanden und leider auch viel zu häufig gehört.
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Zitat von Melvin van Horne
Im Wald lasse ich meinen Hund an der Leine. Da weiss man nie, ob nicht hinter der nächsten Ecke ein Reh oder ein Wildschwein steht.
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Gefällt mir. Raubtiere und Beutetiere lernen im Laufe ihres Lebens ihr Gegenüber zu verstehen. So weiß z.B. eine Ente ob der Fuchs auf Jagd ist oder satt. Dementsprechend wird sie fliegen, oder gelassen weiterpicken. Ein Hund benimmt sich in so einem Biotop wie ein Elefant im Porzellanladen.
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Zitat von Melvin van Horne
Ich habe einen Jäger gefragt. Und der hat mir erklärt, dass kein einzelner Hund einen gesunden Hasen erwischen kann. Selbst die wenigen Rassen, die die Geschwindigkeit mitgehen könnten, wären beim ersten Haken "aus dem Rennen".
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Genauso sieht das aus. Selbst Whippets werden da erfolglos sein. Auch Rehe haben bei nachhaltig gezüchteten Hunden eine Chance. Erstmal sind die ziemlich schnell und wenn sie denn erwischt werden, gehen sie in eine Beutestarre. Kein normal veranlagter Hund wird dann weiter attackieren.
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Zitat von Melvin van Horne
Ich hätte seinerzeit auch gerne einen größeren Hund gehabt. Aber weil wir keine Erfahrung mit Hunden im Haushalt hatten und weil wir bald mit Enkeln gerechnet haben, haben wir uns für einen kleineren Hund entschieden, der uns von seiner Züchterin als ruhig und freundlich beschrieben wurde. Wir haben die Entscheidung nie bereut.
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Und genau das ist ein Punkt, wo ich Hundehalter und Züchter in die Verantwortung nehmen würde. Ich hatte mir seinerzeit sehr leistungsfähige Hunde angeschafft. Ich war alleinstehend, hatte Zeit und Interesse. Beinahe jeder dieser Hunde wäre im Laufe der Zeit als normaler Haushund latent gefährlich geworden, denn Unterforderung ist für Gebrauchshunde Quälerei.
Irgendwo hatte ich hier mal ein Beispiel über einen Border Collie gebracht. Dieser Hund sollte im Alter von 14 Monaten eingeschläfert werden, weil er die Kinder seiner Familie attackiert hat. Die Tierärztin war jedoch auf Draht und kontaktierte eine Schäfermeisterin. Diese nahm den Hund auf und bildete ihn aus. Und plötzlich wurde aus dem scheinbar aggressiven Hund ein ganz gelassener Geselle. Das Tagespensum dieser Koppeltreiber beträgt 65 km am Tag und wenn er die nicht bekommt, kann das schon mal schief gehen.