Paris - Erstmals hat ein Gericht in Frankreich wegen Polizeibeschimpfung auf Facebook eine Haftstrafe verhängt. Wie die französische Sonntagszeitung «Le Journal du Dimanche» berichtete, verurteilte ein Gericht in Brest in der Bretagne einen 19-Jährigen wegen «öffentlicher Verunglimpfung eines Vertreters der Staatsmacht auf Facebook» zu drei Monaten Gefängnis und einer Geldstrafe von 750 Euro.
Datenschützer empfehlen immer wieder, die eigene Facebookseite nicht öffentlich zugänglich zu machen. Diesen Tipp hat sich nun auch der 19-jährige Alexandre P. zu Herzen genommen. Der Franzose hatte auf seiner Pinnwand ordentlich über die örtliche Polizei geschimpft. Grund seines Wutausbruchs im Internet war eine Polizeikontrolle, die den jungen Bretonen mit zu viel Alkohol am Steuer erwischte. Sein Pech: Monate später entdeckte die Polizei die Beschimpfungen - und Alexandre wurde zu drei Monaten Gefängnis und einer Geldstrafe von 750 Euro verurteilt. Die Staatsanwaltschaft sogar sechs Monate Gefängnis gefordert, da der 19-Jährige bereits mehrfach vorbestraft ist.
Alexandre findet die Strafe ungerechtfertigt. "Jeder beleidigt doch die Polizei auf Facebook", findet der Jugendliche. Laut dem Bericht hat Alexandre nach dem Vorfall weder sein Facebook-Konto, noch die verunglimpfenden Worte gelöscht. Seine Pinnwand ist mittlerweile jedoch nur noch für seine 136 Facebook-Freunde sichtbar.