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"Space Plane" unterwegs in geheimer Mission

Es ist so lang wie eine amerianische Stretchlimousine und kann bis zu neun Monaten in 900 Kilometren Höhe durchs All gleiten. Erstmals hat die US-Luftwaffe ein eigenes Test-Raumschiff ins All geschossen. "Space Plane" ist in geheimer Mission unterwegs.

Von Ralph Sina, WDR-Hörfunkstudio Washington

Das "X37B – OTV" genannte Testfahrzeug für das Orbit ist eines der rätselhaftesten Flugobjekte, das jemals im Auftrag der amerikanischen Luftwaffe vom Weltraumflughafen Cape Canaveral ins All geschossen wurde. An Bord einer mächtigen Atlas-V-Trägerrakete ließ sich der Countdown des Mini-Space-Shuttles zum Leidwesen der US-Armee schlecht verheimlichen.

"Hervorragend zu sehen war der erfolgreiche Start des unbemannten Mini-Raumschiffs", sagt Weltraum-Experte Peter Wilson von der Washingtoner Denkfabrik Rand Corporation. Aber da ende auch die Transparenz. Denn was Amerikas Luftwaffe mit dem unbemannten Flugobjekt im Orbit tatsächlich vorhabe, sei ein bisschen rätselhaft.

So lang wie eine amerikanische Stretchlimousine

Das mysteriöse Flugobjekt, mit neun Metern so lang wie eine amerikanische Stretchlimousine, kann bis zu neun Monaten in 900 Kilometern Höhe durchs All gleiten. Dann wird es per Autopilot zur Erde zurückdirigiert - und zwar zu einer Basis der US-Luftwaffe in Kalifornien.

Ein Probe-Touchdown der X37-B nach dem Space-Shuttle-Vorbild verlief bereits problemlos. Sechs Astronauten wollte die US-Raumfahrtbehörde NASA vor zehn Jahren mit Hilfe des Kompakt-Shuttles ins All schießen. Doch dann übernahm die Luftwaffe die Regie. Die US-Air Force war nur an einem unbemannten Objekt interessiert. Es sollte über Satelliten im All fernzusteuern und wenige Tage nach der Landung wieder weltraumtauglich sein, sozusagen ein Mehrweg-Raumschiff für den schnellen militärischen Weltraumzugang.

In geheimer Mission

"Der wahre Zweck dieses Raumschiffs bleibt so geheim wie die Fracht, die es an Bord hat", sagt Experte Peter Wilson von der Rand Corporation:" Es soll militärisch relevante Experimente im All durchführen. Welche - das wissen wir allerdings nicht." Immerhin sind diese Experimente der amerikanischen Luftwaffe so wichtig, dass die US-Regierung in den Zeiten leerer Staatskassen mehrere 100 Millionen Dollar in den Raumgleiter investierte. Denkbar ist, dass der Orbit-Gleiter die Spionagemöglichkeiten erheblich verbessern oder sogar Waffen ins All bringen soll, um unliebsame Satelliten zu zerstören. Schon warnen US-Militärexperten vor einer Militarisierung des Weltraums. Doch die Air Force lässt sich nicht beirren.

Besteht das Orbit-Test-Vehikel X37-B seinen Jungfernflug, soll bereits im nächsten Jahr das nächste Militär-Mini-Shuttle ins All geschossen werden.

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