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Prolog zu einer Geschichte

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Ungelesen 08.04.13, 20:34   #1
MozillaBird
eine Giraffe...
 
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Standard Prolog zu einer Geschichte

Hallo,

falls das hier im falschen Thread ist oder es nen "passenderen" Thread gibt möge man das eben verschieben oder so


Aufjedenfall hab ich mich mal hingesetzt und ein bisschen was geschrieben zu einer Geschichte, weil ich mich aus irgendeinem Grund der mir selber nicht ganz klar ist, wohl aus langeweile oder dem Drang sich Kreativ zu betätigen, die Idee gesponnen habe eine Kurzgeschichte/Novelle oder vl auch einen Roman zu schreiben.


Zitat:
Sturm. Starker Regen. Kälte. In Dueval, einer sonst belebten Stadt, sieht man dieser Tage nur noch vereinzelt Gestalten auf der Straße herumirren. Beängstigend finstere Wolken beherrschen den Himmel an dem eigentlich eine Sonne strahlen sollte. Wobei es wohl keinen Grund für sie gibt sich zu zeigen, bei dem was hier passiert. Denn die Wolken sind nicht das Einzige, das einen Schatten auf die Stadt wirft. Etwas anderes bedeckt sie und ihre Bewohner viel mehr, als die missliche Wetterlage. Es lässt die Hoffnung auf eine bessere Zeite in so mancher Seele schwinden. Manchmal wünschte ich, ich wäre nicht hier, sondern ganz weit weg. Weg von dieser Stadt und weg von ihren Problemen. Einmal in dieser Stadt angekommen fesselt sie einen an sich, mit all ihren Eigenheiten, Problemen, aber auch schönen Seiten, wobei sich Letztere immer seltener zeigen. "Lin". Der Regen hämmert gegen die gläsernen Riesen die sich in der Stadtmitte aufbäumen und den Wolken trotzen. Ein ohrenbetäubender Lärm der bei diesem Schauspiel ensteht. Unangenehm, bedrückend und doch zeigt es eine, in gewisser Hinsicht, friedliche Seite von Dueval. Ironisch, aber so scheint es zu sein und daran wird sich wohl nichts ändern. Der Fernseher, die weiße Couch, die Küchenzeile mit Kühlschrank, Kochplatte und einigen kleinen Schränken, Kästen die bis zur Decke reichen. Das Bett ist ordentlich, genauso wie alles andere hier. Alles ist regungslos, ruhig, wie immer. Nur etwas unterscheidet diese Wohnung von den anderen. Das Leben besteht aus zwei Teilen. Dem Leben selbst und dem Tod, wobei das letztere einen viel längeren Zeitraum einnimmt, wenn man das große Ganze betrachtet. Vorallem dann wenn einem Menschen das Leben genommen wird, einem Unschuldigen. Ich kenne sie nicht, und trotzdem tut das Mädchen mir Leid. Das einzige was wir jetzt noch gemein haben ist das Alter. Lea Abrams, langes blondes Haar, braune Augen, 22 Jahre alt und unschuldig. Vater und Mutter leben außerhalb. Keine anderen Angehörigen. In der Wohnung sind einige Fotos von Freundinnen und ich denke auch ein Foto ihres Freundes. Jemand sollte alle die ihr Nahe standen verständigen. Irgendjemand... Ich sehe den Beamten zu wie sie ihren leblosen Körper aus der Wohnung schaffen. Egal wie oft man soetwas sieht, daran kann man sich nicht gewöhnen. Es ist verstörend, beim ersten sowie beim letzten mal. Mediziner werden feststellen, was ihr das Leben genommen hat. Meine Aufgabe ist es festzustellen wer es war und eine wohl noch schwierigere Frage zu klären. Wieso? Ein Team von Spezialisten stellt die Wohnung auf den Kopf um Indizien zu finden, die das "Wer" klären sollen. Ich bin einer von ihnen, aber aus einem anderen Grund hier - Wieso hat er es getan? Eine Frage die sich tief in seinem Selbst versteckt, die nicht gefunden werden kann, wenn sie es nicht will. Vermutungen. Das einzige was mir bleibt. Was verbindet diesen Mord mit den anderen 3, die binnen einer Woche verübt worden sind. Zufall? 3 Personen, am falschen Ort, zur falschen Zeit? Die Morde haben nicht viel gemein, man könnte meinen gar nichts. Doch eines verbindet sie, was manche Menschen nicht wahrnehmen. Es ist die Abwesenheit von so vielen wichtigen Dingen. Dinge, die die Fähigkeit haben Fragen zu beantworten. Muster, Motive, kleine Hinweise. Nichts ist hier. Die Stadt versinkt immer mehr in einem Meer aus Schwarz und Grau. Wie soll man einen Schatten auf schwarz-grauem Hintergrund finden. "Schattenkiller", so wird er von den Medien genannt. Ein Killer in Dueval. Lange Zeit hätte das keiner für möglich gehalten, wieso sollte jemand...?
Es ist noch nicht viel, aber würde gerne mal ein paar "fachliche" Meinungen dazu hören, ob es überhaupt zu gebrauche ist, oder ob ich lieber beim Sport bleiben sollte anstatt ein Buch zu schreiben

Mfg
MozillaBird
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Ungelesen 08.04.13, 21:15   #2
painjester
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Mal fehlende Kommas, zu viele und falsch gesetzte Kommas, nicht ausgeschriebene Zahlen, fehlende Absätze außer acht lassend solltest Du erst einmal Dir im Klaren sein, was Du schreiben willst. Roman oder Kurzgeschichte.
Bleib vorläufig bei Kurzgeschichte. Viele Romane entstanden aus Kurzgeschichten.
Du greifst vieles voraus. Es liest sich mehr wie eine Inhaltsbeschreibung als ein Prolog.
Was wird es? Eine Stadt namens Dueval gibt es nicht. Also SF, ein Krimi in einer Pararellwelt?
Mach Dir einen Umriß mit Figuren, die vorkommen werden. Schreibe einen Lebenslauf für den Protagonisten, für den Schattenkiller auf den Du immer zugreifen kannst. Das macht die Figuren lebendig und glaubhaft.
Wie willst Du die Story schreiben? Nur aus der Sicht des *Spezialisten*? Oder auch mal aus der Sicht des *Schattenkillers*? Ehrlich gesagt bezweifle ich, dass du weißt, wie die Geschichte sich entwickeln wird.
Lea Abrams, langes blondes Haar, braune Augen, 22 Jahre alt und unschuldig
Ähh ... woher weiß der Erzähler dass sie unschuldig ist? Das ist eine Mutmaßung und sowas macht den Erzähler zu einem unzuverlässigen Charakter.
Lea Abrams, langes blondes Haar, braune Augen, 22 Jahre alt. Im Tod sieht sie so schrecklich bleich und unschuldig aus.
Nur ein Beispiel. - Merkst den Unterschied?
Die Schreibe an sich finde ich ganz ok. Keine unnötigen Füllwörter, keine überlangen Schachtelsätze. Was fehlt ist die Spannung.

Sturm.
Der heftige Wind peitscht eiskalten Regen in Böen fast waagrecht durch die fast menschenleeren Straßen.

Naja, Deine Story. Mach was daraus.
Einen Tipp habe ich. Schnapp Dir ein Buch und lies laut. Mach eine winzige Pause beim sprechen nach einem Komma, eine etwas längere nach einem Punkt. Mit der Zeit bekommt man ein Gefühl für Satzzeichen. Und man liest bewusster, erkennt den Spannungsaufbau, die Sprünge bei Absätzen.
Und sei Dein härtester Kritiker.
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Ungelesen 08.04.13, 21:20   #3
Kamiller
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So auf den ersten Blick interessant, jedoch wie mein Vorposter erwähnt, irgendetwas fehlt, trotzdem würde ich gern weiterlesen wollen.
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Ungelesen 09.04.13, 10:27   #4
MozillaBird
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Zitat:
Zitat von painjester Beitrag anzeigen
Mal fehlende Kommas, zu viele und falsch gesetzte Kommas, nicht ausgeschriebene Zahlen, fehlende Absätze außer acht lassend solltest Du erst einmal Dir im Klaren sein, was Du schreiben willst. Roman oder Kurzgeschichte.
Das mit den Satzzeichen habe ich mir gedacht, keine Ahnung wieso aber beim ersten mal schreiben fällt mir das irgendwie nicht auf das ich sie falsch/nicht setze.
Ok das mit den zahlen lässt sich ändern, sieht auch eigentlich blöd aus wenn man sie nicht ausschreibt

Wegen dem Was ich schreibe Ob Kurzgeschichte oder länger wollte ich erstmal drauf losschreiben und sehen was sich daraus ergibt.

Das mit dem Vorausgreifen war in der Absicht das ich mir dachte, das ich den Leser in eine "Welt" hineinwerfen will und sich danach einfach alles "fast" aus dem Nichts aufbaut. Wegen der Stadt dachte ich einfach da ich nicht in ein Amerikanisches Klischee einer Großstadt hineinfallen will wo ich nicht wirklich beschreiben kann das es so aus sieht (Wenn ich behaupten würde die Stadt wäre Chichage und dann sagen würde es gäbe einen Fluss, weil ich unbedingt einen Fluss haben will, würde es das ganze denke ich komisch wirken lassen oder?) - das SF steht wohl für Schlussfolgerung in dem Kontext?.

Wegen der Vermutung, ich dem Protagonisten etwas vermuten lasse sollte ich es also auch andeuten das es eine Vermutung ist. Ok


Wegen der Spannung, ich wollte in dem Prolog eigentlich nur kurz die Situation darstellen die einige Zeit zurück liegt und dann im ersten "Kapitel" an einem späteren Zeitpunkt einsteigen, kann man das? Oder würde das verwirren bzw. sich schlecht lesen?

Eine Frage am Rand, kann man eigentlich auch von der Ich-Perspektive(man ist er) in die Er-Erzählform(man sieht ihm zu/ist ein "Außenstehender") wechseln? Also nicht bei jedem Kapitel aber sagen wir mal, dass nur ein paar Kapitel mit besonders wichtigen Ereignissen in der Ich-Form erzählt wird und der Rest in der 3. Person? Irgendwie fällt es mir schwer Ereignisse die passieren in der Ich-Form zu beschreiben, z.B.: Wenn jemand an nem Tisch sitzt und es klopft an der Tür, würde ich ja sowas in der Art schreiben "Es klopft an der Tür.", natürlich mit irgendwelchen ausschmückungen aber das find ich nicht so prickelnd.

Lg Und danke für die Tips
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Ungelesen 09.04.13, 16:31   #5
gogoph
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Joseph Roth sagte mal:

Zitat:
Der Erzähler ist ein Beobachter und ein Sachverständiger. Sein Werk ist niemals von der Realität gelöst, sondern in Wahrheit (durch das Mittel der Sprache) umgewandelte Realität.
Bevor du überhaupt etwas schreibst, solltest du dich mit der Thematik auseinandersetzen. Wie geht die Kriminalpolizei bei solchen Verbrechen vor? Was hat die Hauptfigur für eine Aufgabe? Etc. etc.

Wenn du den Sachverhalt darstellen kannst, wäre der nächste Schritt die Ausarbeitung der Figuren. Besonders der Erzähler spielt eine wichtige Rolle. Ein Detektiv(?) ist sehr sorgfältig und achtet auf jedes kleinste Detail. So müsstest du dann auch deinen Stil verändern.
Da reicht auch kein "Lea Abrams, langes blondes Haar, braune Augen, 22 Jahre alt. Im Tod sieht sie so schrecklich bleich und unschuldig aus."

Vielleicht eher: "Lea Abrams, langes goldblondes Haar, kastanienbraune Augen, zarte 22 Jahre alt geworden. Die Herznote ihres intensiven Parfüms umhüllt noch immer meine Gedanken und entführt mich mit dem Duft nach frischem Jasmin und blühender Mairose auf eine Flucht aus den grauen Altbauten Duevals. Doch kann auch der unschuldige Geruch nicht die bleiche Gestalt auf dem Parkett für einen Moment verstecken. Zu groß sind die starren, weit geöffneten Augen, die die letzten Sekunden ihres Ablebens wiederspiegeln."

Ach was weiß ich, liefer uns mehr von deiner Geschichte
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Ungelesen 10.04.13, 14:02   #6
MozillaBird
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Habe das ganze ein bisschen umgeschrieben, bzw. weitergeschrieben.
Ich habe versucht auf die ganzen Tips einzugehen

Zitat:
Eisiger Sturm, starker Regen. Windböen peitschen den Regen durch die leergefegten Straßen von Dueval, einer einst belebten Stadt. Dieser Tage sieht man nur noch vereinzelt Gestalten auf der Straße herumirren. Beängstigend finstere Wolken beherrschen den Himmel über Dueval. Das Wetter scheint sich an die Lage in der Stadt angepasst zu haben, denn die Stadt wird nicht nur von den Wolken überschattet, etwas anderes bedrückt die Bewohner mehr als die missliche Wetterlage. Manchmal kommt es mir so vor, als würde die Sonne nie wieder scheinen.

Ich wünschte mir ich wäre nicht hier, sondern ganz weit weg. Weg von dieser trostlosen Stadt und weg von ihren Problem. Doch einmal in dieser Stadt angekommen, wird man an sie gefesselt. Ihre Eigenheiten, Probleme aber auch schönen Seiten lassen dich nicht mehr los. Ihre Ecken und Kanten, Stadtviertel und Bewohner, manche jung, andere alt, manche wunderschön. "Lin". Regen hämmert gegen die gläsernen Riesen die sich in der Stadtmitte gen Himmel aufbäumen und den Wolken trotzen. Der Lärm der dabei entsteht ist ohrenbetäubend. Er ist unangenehm, bedrückend, zeigt aber auf seine eigene Art wie friedlich die Stadt sein kann. Ironisch, aber so scheint es zu sein und daran wird sich wohl nichts ändern. Der Fernseher an der weiß gestrichenen Wand, er ist ausgeschaltet. Die weiße Couch in der Mitte des Wohnzimmers, unberührt. Die Küchenzeile mit allen Geräten, sauber, kein Schmutz, nichts. Ein paar Schränke aus dunklem Holz, Kästen die an die Decke reichen, gefüllt mit Kleidungsstücken, Schuhen und anderen Dingen von geringerer Bedeutung. Eine moderne Wohnung, ruhig und friedlich. Alles ist eigentlich wie immer, doch heute unterscheidet sie sich von den meisten anderen Wohnungen.

Regungslos liegt sie da, mitten im Raum. Ich kenne sie nicht und trotzdem tut mir das Mädchen Leid. "Lea Abrams", langes goldblondes Haar, kastanienbraune Augen, 22 Jahre jung. Im Tod sieht sie so schrecklich blass und unschuldig aus. Ihre Verletzungen sind kaum sichtbar, es sieht aus als würde sie schlafen und könnte jeden Moment aufwachen und fröhlich ihre Wege gehen, doch dem ist nicht so. Auf ihrem weißen eng-geschnittenen Sommerkleid, dass sich an ihren jungen Körper schmiegt, finden sich keinerelei Spuren eines Kampfes. Ihre blasse Haut schimmert in den Blitzlichtern der Polizeifotographen, die jedes Detail am Tatort einfangen. Ihre Fingernägel sind in einem dunklen Rot lackiert, ihr Gesicht ungeschminkt aber dennoch wunderschön. Der Geruch ihres Parfüm liegt immer noch im Raum, vermischt sich aber mit dem Geruch ihrer Wohnung und ist nur noch schwer warzunehmen, was auch nicht von weiterer Bedeutung ist.

Vater und Mutter leben außerhalb. Es sind keine anderen Verwandten bekannt. Auf den Regalen und Wänden sind viele Fotos von ihr, ihren Freundinnen und Freunden. Auf ihnen sieht sie glücklich aus, unbeschwert. Jemand sollte alle die ihr nahe stehen verständigen. Irgendjemand... Egal wie oft man soetwas sieht, daran kann man sich nicht gewöhnen. Das Gefühl, im Raum mit einer leblosen Person zu sein, kann man nicht beschreiben, weder beim ersten noch beim hundertsten Mal, es ist unangenehm, bedrängend.

Gerichtsmediziner werden feststellen, was ihr das Leben genommen hat, warum sie so früh gehen musste. Meine Aufgabe ist es festzustellen wer es war und eine wohl noch wichtigere Frage, für mich, zu klären. Wieso? Ein Team von Spezialisten stellt die Wohnung auf den Kopf um Indizien zu finden die das "Wer" klären sollen. Das "Wieso" wird möglicherweise nie geklärt werden, denn die Antwort der Frage versteckt sich tief in dem Täter selbst und kann nicht gefunden werden, wenn sie es nicht will. Ich kann nur vermuten, nichts mit Bestimmtheit sagen. Das ist der dritte Mord binnen einer Woche, einer schrecklichen Woche. Drei Personen, am falschen Ort, zur falschen Zeit? Nein, denn etwas verbindet die Morde. Es ist nicht das was der Täter zurückgelassen hat, es ist viel mehr das, was nicht hier ist. Die Abwesenheit von den wichtigsten Dingen. Ein Muster, Motiv, kleinster Hinweis. Nichts ist hier, nichts bei den zwei anderen Opfern.

Dueval versinkt in einem Meer aus Schwarz und Grau. Wie soll man einen Schatten finden, der sich auf einem schwarz-grauen Hintergrund versteckt und nicht gefunden werden will. Ein Geist, ein Unbekannter, eine Person von vielen. "Schattenkiller", "Der Dueval-Serienkiller". Namen die ihm die Presse und andere Medien geben und dem Killer Aufmerksamkeit geben, die er sich möglicherweise wünscht und ihn zu weiteren Taten ermutigen könnte. Vermutungen. Vermutungen die, sollten sie sich als wahr herausstellen, Menschenleben gefähreden. Leben von Unschuldigen. Lea Abrams, Ann Steiner, Thomas Kandt. Drei Namen, die mit größter Warscheinlichkeit dem selben Täter zum Opfer gefallen sind.

Die Medien sind hier, Polizisten versuchen sie davon abzuhalten in die Wohnung einzudringen. Journalisten versuchen verzweifelt Informationen, Bilder oder einen kurzen Blick zu erhaschen. Lärm entsteht, Lärm der das Hämmern des Regens übertönt, der die Arbeit erschwert. Ich gebe Anweisung die Journalisten aus diesem Stockwerk zu entfernen, ich werde ein Interview geben sobald meine Gedanken frei sind, nicht fokusiert auf das junge Mädchen und dem was ihr passiert ist. Ablauf der Tat ist unbekannt, es scheint so als hätte sie ihren Mörder gekannt und ihn in die Wohnung gelassen. Sie konnte nicht ahnen was ihr zustoßen würde.

Ich verlasse die Wohnung, befreie meine Gedanken und ergebe mich den Massen an Journalisten im Blitzlichtgewitter. "Mr. Walberg", "Herr Walberg", "Kevin Walberg", mein Name erschallt aus jedem Winkel des Raums. Geblendet von den vielen Lichtern sage ich, dass wir bereits eine Spur hätten der wir nachgehen und es keinen Grund gibt beunruhigt zu sein, da alles unter Kontrolle sei. Nichts davon ist wahr, wir haben weder eine Spur noch alles unter Kontrolle, aber es beruhigt alle Anwesenden und die Bewohner zuhause. Manche Reporter geben sich damit zufrieden, andere stellen Fragen auf die wir keine Antwort haben oder kritisieren unser Arbeit. Darum muss ich mich nicht kümmern, ich bin hier fertig. Ich kann diesen Ort verlassen, endlich.
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Ungelesen 10.04.13, 14:44   #7
painjester
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@gogoph
Die Herznote ihres intensiven Parfüms umhüllt noch immer meine Gedanken und entführt mich mit dem Duft nach frischem Jasmin und blühender Mairose auf eine Flucht
Du weißt aber schon, dass bei einem plötzlichen Tod sich zumindest die Blase entleert und der Duft nach Jasmin und Mairose bestimmt nicht dominiert? Das da oben passt vielleicht zu Twilight oder anderen Hausfrauenkitsch, aber sicher nicht zu einer Detektivgeschichte außer sie erscheint in Bild der Frau.

@MozillaBird
Wegen der Spannung, ich wollte in dem Prolog eigentlich nur kurz die Situation darstellen die einige Zeit zurück liegt und dann im ersten "Kapitel" an einem späteren Zeitpunkt einsteigen, kann man das? Oder würde das verwirren bzw. sich schlecht lesen?
Du hast nur einen Absatz, um den Leser in den Bann zu ziehen - außer du hast einen Profi als Klappentextschreiber. Geh mal in eine Buchhandlung und lies mal die ersten Absätze von Thrillern, Krimis.
Zb:
Die Maske war ganz aus schwarzem Leder mit schmalen, rechteckigen Aussparungen im Bereich von Augen und Mund. Zwei lange, dünne Lederriemen verliefen in Höhe der Augenschlitze zum Hinterkopf.
»Die Natter« zog die Bänder straffer und kontrollierte den Sitz der Maske, dabei betrachtete er aufmerksam die junge Frau. Ihr Name war Mandilla Gill. Mandy. Er kannte sie gut.

Zornesblind von S. Slater

Man wird mitten ins Geschehen geworfen. Und sofort weiss man: Das wird niemals gut ausgehen!

oder

Dem stämmigen Mann mit dem graumelierten Haar wurde fast schwindlig, als er in New York unter dem marmornen Torbogen hindurch in den Washington Square Park schritt. Er stellte seinen Rucksack ins Gras, nahm seine runde Brille ab und tupfte die Tränen, die unerwartet in seine Augen traten, mit dem Ärmel seiner alten Jeansjacke ab. Und wenn schon, dachte er, während er über sein markantes, zerfurchtes Gesicht strich.
Sühnetag von J. Patterson
Eine eingehende Beschreibung ohne eine Aufzählung zu sein. Man erfährt, dass der Mann stämmig ist, wohin er geht, Brillenträger ist, wahrscheinlich schon älter ist wegen dem zerfurchten Gesicht und den grauen Haaren. Kein Wort über sein Alter, keine Zahlen, kein Aufzählen von Daten und Fakten. Und er stellt einen Rucksack ab. Nebenbei, abber man weiß, dieser Rucksack wird eine Rolle spielen. Das ist erzählen!

Zum Perspektivenwechsel: Lass es! Nicht mal Profischriftsteller würden sowas machen. Das verwirrt den Leser.
Desweiteren sind diese Sprünge vom Wohnzimmer zur Küche. Lass den Protagonisten auch in die Küche gehen! Schliesslich sitzt er nicht vor 6 Monitoren, die die Wohnung zeigen. Nur ein Beispiel von vielen.
Geschichten schreiben besteht aus 3 Absätze schreiben und 2 wieder streichen. Und den übriggebliebenen Absatz kürzen! Du hast einfach nur umgeschrieben. Ich weiss, man klammert sich an das, was man erschaffen hat. Nur: Du schreibst nicht für dich, Du schreibst für andere! Die kennen Dein Kopfkino nicht, was deine Zeilen für Dich ergänzt.
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Ungelesen 10.04.13, 17:13   #8
gogoph
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Zitat:
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@gogoph
Die Herznote ihres intensiven Parfüms umhüllt noch immer meine Gedanken und entführt mich mit dem Duft nach frischem Jasmin und blühender Mairose auf eine Flucht
Du weißt aber schon, dass bei einem plötzlichen Tod sich zumindest die Blase entleert und der Duft nach Jasmin und Mairose bestimmt nicht dominiert? Das da oben passt vielleicht zu Twilight oder anderen Hausfrauenkitsch, aber sicher nicht zu einer Detektivgeschichte außer sie erscheint in Bild der Frau.
Es kann schon vorkommen, jedoch spielen da viele Aspekte eine Rolle. Du weißt nicht, wie der Körper liegt und ob er überhaupt einen nennenswerten Uringehalt in der Blase vorweist.
Selbst wenn es nur wenig sein sollte, überdeckt die Kleidung und das Parfüm, das an den klassischen Stellen, wie den Handgelenken, Haaren und Hals, aufgetragen wurde, den minimalen Geruchsanteil. Ich finde gerade diese kleinen Details in einer Geschichte sehr prägnant.
Dem Leser stellt sich vielleicht die Frage, wieso der Erzähler die genauen Aromen kennt. Vielleicht hat seine Frau auch den gleichen Duft getragen (Habe in diesem Fall die Note des bekanntesten Eau de Parfume für Frauen genommen - Chanel N°5)?
Durch die Betonung der Herznote, die etwa 15 Minuten nach dem Auftragen wahrgenommen wird, kann der Detektiv auch direkt den ungefähren Todeszeitpunkt feststellen und damit den Aufenthaltsort des Mörders etwas einschränken, usw.

Ich verstehe nicht ganz, was daran also "Twilight" oder "Hausfrauenkitsch" sein soll.
Viele Autoren des 20. Jahrhunderts bedienten sich der stilistischen Anwendung von Adjektiven und führten dazu, dass der Mensch nicht liest sondern erlebt.

Zur Spannung: Wer sagt denn, dass der Leser direkt in die Handlung reingeworfen werden muss? Das passt vielleicht zu unzähligen Kriminalromanen, aber ist keine zwangsläufige Eigenschaft einer guten Geschichte.

@MozillaBird:

Lass bitte die Wortwiederholungen weg, die stören etwas, aber ansonsten schon mal sehr nett

MfG
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