[TinyTimm]

Es ist das Topthema derzeit in der Taxibranche: die Überfälle auf Taxifahrer, verübt von erst 13-Jährigen. In der Branche herrscht Verunsicherung, wie sich die Lenker noch besser schützen können.

Der Fachgruppenobmann des Taxigewerbes in der Wirtschaftskammer, Gunter Mayrhofer, sagte zur aktuellen Stimmung unter den Kollegen: „Wir sind derzeit sehr verunsichert, weil wir gerade von jener Zielgruppe überfallen werden, die wir eigentlich sicher nach Hause bringen sollten – also den Jugendlichen. Und das zweimal in vier Tagen, das ist natürlich das Hauptthema auf jedem Taxistandplatz.“

„Wo ist die Aufsichtspflicht?“
Dort wird diskutiert, wie es jetzt weitergehe, so Mayrhofer. Und eine der Hauptfragen, die immer wieder gestellt wird, ist: „Wo ist die Aufsichtspflicht?“ Natürlich würden Vorkehrungen getroffen, um das Taxifahren sicherer zu machen: kleine GPS-Sender, die ständige Verbindung zur Funkzentrale oder eine Kameraüberwachung. Diese Maßnahmen helfen aber erst, wenn es zu spät ist.

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[karfingo]

Innerhalb von vier Tagen haben noch strafunmündige Jugendliche in Oberösterreich zwei Raubüberfälle auf Taxifahrer verübt. Die Polizei attestiert den 13-Jährigen ein hohes kriminelles Potenzial, sie dürften mehr oder minder aus Langeweile zugeschlagen haben.

Für „schwerwiegende Fälle“ wie diese brauche es eine Handhabe, meinte Landespolizeidirektor Andreas Pilsl in Richtung Gesetzesänderung zur Strafmündigkeit in einer Pressekonferenz. Am Donnerstag werde es eine Fallkonferenz mit allen relevanten Behördenvertretern zu den jüngsten Ereignissen geben, kündigte Pilsl an. „Strafrechtlich ist aber nichts möglich“, da seien der Polizei „die Hände gebunden“, stellte er die Rechtslage klar.

Taxifahrer aus Wagen gezerrt und verletzt

In der Nacht auf Sonntag hatten zwei 13-jährige Burschen und eine gleichaltrige Österreicherin einem 72-jährigen Taxilenker in Pettenbach (Bezirk Kirchdorf) das Auto geraubt. Die Burschen, ein Österreicher und ein Rumäne, zerrten den Fahrer aus dem Pkw und verletzten ihn dabei. Sonntagvormittag wurden die drei in einem Taxi bei Wels geschnappt. Dieses hatten sie gerufen, nachdem sie den gestohlenen Wagen mit Schaufeln schwer beschädigt und in einem Feld in Hohenzell (Bezirk Ried) abgestellt hatten. Die Jugendlichen wurden vorübergehend festgenommen und einvernommen.

„Töte dich, wenn du nicht aussteigst“

Der Rumäne und das Mädchen schlugen in der Nacht auf Mittwoch erneut zu. Dieses Mal stiegen sie mit einem 17-jährigen Österreicher in Linz in ein Taxi und ließen sich nach Kronstorf (Bezirk Linz-Land) chauffieren. Dort drohte einer der Jugendlichen dem Fahrer mit vorgetäuschter Waffe in der Jackentasche, er werde ihn töten, wenn er nicht aussteige, berichtete die Polizei. Danach flüchteten die drei mit dem Taxi nach Steyr und anschließend weiter nach Linz, wo sie am Mittwoch in den frühen Morgenstunden nach einer „Intensivfahndung“ gestellt wurden.

Noch am Mittwochnachmittag wurde der 13-Jährige im Beisein seines Anwalts einvernommen, das Mädchen wurde in die Kinder- und Jugendpsychiatrie des Linzer Uniklinikums eingewiesen.

48-Jährigen zusammengeschlagen und ausgeraubt

Die Ermittlungen der Polizei haben ergeben, dass die Teenager nicht zum ersten Mal mit dem Gesetz in Konflikt geraten sein dürften. Jener 13-Jährige, der nur beim ersten Taxiüberfall dabei war, wird verdächtigt, mit einem anderen Strafunmündigen am 16. Oktober gegen 4.30 Uhr in der Linzer Innenstadt einen 48-Jährigen zusammengeschlagen und ausgeraubt zu haben. Eineinhalb Stunden später sollen sie am Hauptbahnhof über einen 20-Jährigen hergefallen sein.

17-Jähriger hatte bereits Polizeiauto in Brand gesteckt

Bei dem 17-Jährigen wiederum, der beim Taxiüberfall am Mittwoch beteiligt war, handelt es sich offenbar um jenen Burschen, der im November 2021 im Linzer Stadtteil Ebelsberg einen Streifenwagen mit Benzin übergossen und angezündet hat. Dafür wurde er bereits zu sieben Monaten Haft, zwei davon unbedingt, verurteilt.

„Vielleicht Alter für Strafmündigkeit adaptieren“

Trotz der gehäuften Zwischenfälle und der Krawalle von Jugendlichen in der Halloween-Nacht wollte Pilsl aber nicht von einem Hotspot in Linz in Bezug auf Jugendkriminalität reden. Derartige „Problemfälle“ gebe es überall. Worüber er jedoch reden möchte, sind mögliche Konsequenzen. Die Zeiten hätten sich geändert, Kinder kämen früher in die Pubertät. Vielleicht sollte auch das Gesetz in Bezug auf das Alter der Strafmündigkeit, das derzeit bei 14 Jahren liegt, adaptiert werden, wollte er der Fallkonferenz am Donnerstag aber nicht vorgreifen.

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[Donchichi]

Vor allem 4:30 Uhr . Was machen die Eltern ? Wo ist das Jugendamt ?