Zitat:
Nachdem die marode Energieversorgung von Texas im Februar in die Knie ging ...
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Marode Energieversorgung ist schon sehr freundlich ausgedrückt.
In Texas gilt bei der Energieversorgung schon seit Jahrzehnten, eigentlich schon immer, privatisieren, Kosten drücken, Gewinnmaximierung => Gewinn! Investition in die marode Infrastruktur bedeutet weniger Gewinn, deshalb wird nur das aller nötigste gemacht.
Im Winterhalbjahr deckt Texas seinen Energiebedarf zu 82% mit Erdgas und Kohle ab.
Um Kosten zu sparen wird da auch mal ein Gaskraftwerk in die Wiese gebaut, dessen Wände man in Deutschland vielleicht als Sichtschutz bezeichnen würde, aber keineswegs geeignet sind, Maschinen, Steuereinrichtungen vor solchen Wettereinflüssen zu schützen. Von Erdgas-, Wasser- Strom-Leitungen, Verteiler- Steuer-Einheiten, Pipelines, Pumpen und Bohrtürme die eingefroren, abgeknickt, ausgefallen sind, ganz zu schweigen. Ein Atomkraftwerk musste den Betrieb kältebedingt übrigens auch herunterfahren.
Zudem hat sich Texas bei der Energieversorgung größtenteils abgeschottet. Das hat mehrere Gründe,
- Texas ist Texas und sind die GRÖSSTEN, nicht nur was die Erdgas und Ölproduktion in den USA betrifft,
- private texanische Energieversorger mögen keine Konkurrenz von außerhalb, würde nur die Gewinne schmälern und zudem muss man so auch keine Regulierung von Außerhalb befürchten. Der Nachteil in einer Krise, man ist auf sich selbst gestellt und Hilfe von Nachbarstaaten nur sehr, sehr begrenzt möglich.
Was macht man in so einem Fall, man greift zu Plan B und fliegt nach Mexiko und macht dort Urlaub. ([
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Stromversorgungsverträge, nach denen der Versorger bei Überschreitung eines gewissen Bezugspreises seinen Festpreiskunden einfach den Strom abschalten darf, ist in so einer Situation besonders schön, zumindest für eine Seite.
Zitat:
Also ist es mehr als Edelmut von Elon Musk, wenn er die Speicherzellen an das überforderte texanische Stromnetz anschließt. Ein Riesenakku mit 100 Megawatt Kapazität kann einen Riesenprofit abwerfen, wenn er im richtigen Moment Strom ins Netz speist, also wenn der Bedarf gerade besonders hoch ist und an der Strombörse Mondpreise erzielt werden. Dann lohnt es sich sogar, wenn die Batterie nur einige Minuten durchhält.
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Die nächste Krise kommt bestimmt und wenn dann der Grosshandelspreis von 20$ wieder auf 9.000$ pro Megawattstunde steigt, für jeden Investor ein Traum.
Zum Glück hat man recht schnell und einfach den Schuldigen für die Misere gefunden: es sind ein paar eingefrorenen Windräder schuld. Was sonst?
Zitat:
Only 7% of ERCOT’s forecasted winter capacity, or 6 gigawatts, was expected to come from various wind power sources across the state.
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So baut man kostensparend