[Sonicsnail]

Ende einer Ära :
Amsterdam will Coffeeshop-Verbot für Touristen



Nach Jahrzehnten als beliebtes Reiseziel für Touristen und Jungesellenabschiede aus aller Welt will Amsterdam nun Ausländern den Zugang zu Coffeeshops untersagen. So will die Stadt dem Drogentourismus Einhalt gebieten.

Jahrzehntelang war Amsterdam ein Paradies für Kiffer aus aller Welt. Auch viele Deutsche machen noch immer gerne den Ausflug über die Grenze in die Grachtenmetropole. Denn in den Coffeeshops kann jeder über 18 Jahre legal Haschisch oder Marihuana kaufen und auch rauchen. Das soll nun - nach mehr als 50 Jahren - ein Ende haben. Zumindest für Touristen. Die niederländische Hauptstadt will ausländischen Touristen den Zugang zu Coffeeshops verbieten. Damit solle dem Massentourismus und der Drogenkriminalität Einhalt geboten werden, kündigte die Stadt am Freitag an.

Nach dem Plan sollen nur noch Einwohner des Landes mit einem Club-Ausweis Zugang bekommen. Die Zahl der Verkaufsstellen würde drastisch reduziert. Wann das Verbot in Kraft treten soll, ist noch unklar. Das Stadtparlament muss den Plänen noch zustimmen.

„Wir wollen den Drogentourismus stoppen“, sagte Bürgermeisterin Femke Halsema. „Die sogenannten Cannabis-Touristen sorgen für große Probleme in der Stadt“. Die grüne Bürgermeisterin ist nicht für ein totales Drogen-Verbot, sondern will ein Ende der Auswüchse. Darin wird sie unterstützt von Staatsanwaltschaft, Polizei und vielen Bürgern.

Fast zehn Millionen Touristen kamen 2019 - also vor Corona - in die Stadt mit rund 700 000 Einwohnern. Viele von ihnen wohl nur um zu saufen und zu kiffen. 57 Prozent der Besucher des Rotlichtviertels im Zentrum gaben bei einer Studie an, dass sie hauptsächlich wegen der Drogen kamen. „Wir wollen lieber nicht die Touristen, die nur hierher kommen, um betrunken und stoned rumzulaufen“, sagte die Bürgermeisterin.

Um 1970 hatte in Amsterdam der erste Coffeeshop geöffnet. Wenig später folgte das sogenannte Duldungs-Gesetz. Danach darf man im ganzen Land sogenannte weiche Drogen für den persönlichen Gebrauch kaufen und auch konsumieren. Auch jetzt während des Lockdowns sind die Coffeeshops geöffnet, allerdings müssen die Kunden die Waren mitnehmen.

Vor gut zehn Jahren hatte sich Amsterdam erfolgreich gegen ein neues Gesetz gewehrt, nachdem nur Einwohner des Landes in den Coffeeshops Drogen kaufen dürfen. Die Angst, dass dann der illegale Straßenhandel wieder zunehmen werde, war groß. Seitdem gilt in Amsterdam eine Ausnahmeregelung. Touristen dürfen also noch Joints kaufen. Dafür musste die Stadt jedoch die Zahl der Verkaufsstellen stark reduzieren.

Der Verband der Coffeeshop-Händler ist strikt gegen die Pläne und warnt vor negativen Folgen. „Leute wollen ihren Joint rauchen. Wenn das nicht im Coffeeshop geht, dann kaufen sie es auf der Straße“, sagte Sprecher Joachim Helms.

In den vergangenen 20 Jahren ging die Zahl der Coffeeshops in Amsterdam stark zurück von 283 auf jetzt 166. Das sind trotzdem noch immer etwa 30 Prozent aller Coffeeshops des Landes. Und mit dem Massentourismus nahm auch die Nachfrage nach Cannabis zu - um bis zu 200 Prozent, wie die Stadt mitteilt.

Der Kiffertourismus nahm zu: Sie kommen mit dem Auto aus Deutschland, Belgien, Frankreich und vor allem mit den Billigfliegern aus Großbritannien. „Cannabistouristen kommen nur hierher, um in den Coffeeshops zu sitzen“, sagte die grüne Bürgermeisterin. Nach einer Studie werden sie zu Hause bleiben, wenn sie dort nicht mehr ihren Joint rauchen dürfen.

Die Polizei beobachtet auch eine Zunahme der Kriminalität rund um Drogen und Geldwäsche. Denn noch gilt ein Paradox: Während der Verkauf von Haschisch legal ist, sind Anbau und Großhandel verboten. Coffeeshops müssen sich also ihre Ware quasi über die Hintertür illegal besorgen. Die Regierung in Den Haag will das nun ändern und steht kurz vor einem Modellversuch mit staatlich kontrolliertem Anbau durch ausgewählte Produzenten.

Quelle:
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[Tassenkuchen]

Ich oute mich mal, dass ich zu Beginn meines Studiums mit ein paar Freunden einen Zeltplatz nahe Amsterdams angesteuert und dort auch gekifft habe, obwohl uns der Campingplatzbetreiber mit seinem pausenlosen Dauerkonsum ganz schön abschreckte. Vor zwei Jahren war ich darüber hinaus "beruflich" (Nebenjob) in der Stadt, allerdings nüchtern .

Ich erinnere mich sehr gern an diese Zeit zurück. Amsterdam ist für mich einer der schönsten Orte auf dieser Welt, ich würde von heute auf morgen dort hinziehen, wenn es sich ergäbe. Dazu trägt einerseits das Stadtbild mit den historischen Gebäuden und Grachten bei. Durch die Passagen zu spazieren, auf dem riesigen Platz vor Madame Tussauds zu verweilen, an einer Gracht eine Pause einzulegen, große Käseräder in Fenstern zu entdecken oder sich geschmeidig in den Radverkehr einzuklinken, ist viel schöner als es klingt, man muss es erlebt haben. Andererseits habe ich die örtliche Gesellschaft auch sehr genossen. Der liberale Umgang mit Cannabis zieht, wie es der obige Artikel beschreibt, Menschen aus aller Welt an, kaum ein Ort fühlt sich bunter an - jedenfalls war ich selbst noch an keinem. Auf dem grundsätzlich recht teuren Pflaster in den Niederlanden trifft man also auf ein sehr vielseitiges und insgesamt recht freundliches Publikum. In einem Coffeeshop oder auch auf einem der berühmten Märkte rutscht man schnell versehentlich mal in sehr nette Gespräche hinein.

Soweit mir bekannt ist der Cannabis Tourismus in den Niederlanden und speziell Amsterdam ein dauerhaft heiß diskutiertes und umstrittenes Thema. Die Menschen stört es, dass viele Touristen vornehmlich zum Kiffen kommen. Fürs Image sieht es ja auch ganz schön scheisse aus. Dass mit dem Kiffen vor Ort aber auch bei vielen eine gute, sogar kulturell wertvolle Zeit verbunden wird, rückt aus dem Blickfeld. Dass die Kriminalität floriert, hängt wie im Artikel dargelegt mit dem paradoxen Gesetz zusammen, das den Anbau verbietet. Dieses Problem ließe sich daher leicht auf andere Weise beseitigen. Grundsätzlich finde ich es aber gut, dass die Bevölkerung selbst in ihrer Lebensweise nicht beeinträchtigt bzw. in ein kriminelles Licht gerückt wird.

Cannabis ist unter vielen jungen Leuten inzwischen eine etablierte Alternative zu Alkohol. Bei einigen herrscht auch Unverständnis darüber, warum diese Droge, die sie nun mal ist, so hart behandelt wird, wirkt sie doch relativ seicht.

Nicht zu vernachlässigen ist, dass manche auf Gras hängen bleiben, ihr Hirn vernebeln und ihr Leben nicht mehr auf die Reihe kriegen. Aber offensichtlich schaffen sie das ja auch mit einem Cannabis Verbot, an präventive Suchtberatungsstellung traut sich hingegen kaum jemand auf Grund des schmutzigen Stigmas heran.

Der einzige Ort, den ich kenne und an dem mehr gekifft wird als in Amsterdam, ist übrigens Barcelona. Holy shit.

[Draalz]

Zitat von Tassenkuchen

Nicht zu vernachlässigen ist, dass manche auf Gras hängen bleiben, ihr Hirn vernebeln und ihr Leben nicht mehr auf die Reihe kriegen.

Naja, das ist für mich vergleichbar mit Alkoholismus. Da geht es dann auch schief.

Die medizinischen Vorteile von Cannabis, lassen sich mittlerweile kaum noch wiederlegen, natürlich mit einem geringeren TLC Gehalt.
Es wird sogar von 'offenen' Ärzten verschriebe, z.B. zur Schmerzlinderung, oder einfach zur 'Entkrampfung'.

Leider ist hierzulande eher selten Gras von guter Qualität zu bekommen und so verkneife ich es mir, was zu Rauchen. Bringt irgendwie nichts und liegt möglicherweise auch daran, dass ich dahingehend mittlerweile menthal einfach nicht mehr bereit dafür bin.

Ich kann mich noch gut daran entsinnen, als meine Ex vor unserer Heirat einen Joint von ihrer Tochter entzündete. Tja, die Euphorie der Verliebtheit, gepaart mit sehr gutem Stoff.
Drei Stunden Lachen, Bauchschmerzen und Flucht aus dem Raum, weil nichts mehr ging.

Indes empfinde ich Adam auch als eine sehr angenehme und liberale Stadt.

[karfingo]

Wenn's nur Adam betrifft, die Niederlande haben noch mehr Städte.
Gibts denn da keine Coffe Shops?
Habe nie Pot geraucht, nur einmal im Lebkuchen gegessen.


Medizinische Anwendung von Cannabis soll für Rheumakranke richtig gut sein.

[Caplan]

Frag mal die, die zu Epilepsie neigen.
Denen hilft Cannabis in med. Anwendung ebenfalls.

[Kneter33]

Zitat von karfingo

Wenn's nur Adam betrifft, die Niederlande haben noch mehr Städte.
Gibts denn da keine Coffe Shops?

Schon,
aber dort dürfen nur Einheimische einkaufen.
So war es wenigstens noch vor ein paar Jahren.
Amsterdam hat bis jetzt einen Sonderstatus in den Niederlanden.

Vor gut zehn Jahren hatte sich Amsterdam erfolgreich gegen ein neues Gesetz gewehrt, nachdem nur Einwohner des Landes in den Coffeeshops Drogen kaufen dürfen. Die Angst, dass dann der illegale Straßenhandel wieder zunehmen werde, war groß. Seitdem gilt in Amsterdam eine Ausnahmeregelung.

[karfingo]

Das sollte ich mal die Augen weiter auftun oder schlafen gehen; wenn's an der Konzentration mangelt.

[Kneter33]

Ich muss gestehen das ich es schade finde.
Bin mit 2 Kumpels alle 2 Jahre nach Amsterdam gefahren um mal nen langes Wochenende da zu verbringen.
Und im Sommer draußen vorm Shop zu sitzen und gemütlich ohne Schiss vor Verfolgung ein Tütchen zu rauchen war toll.
Die Ausflüge werde ich vermissen wenn das durch kommt.
Die Stadt wird auch gewaltige Einnahmebußen haben wenn die Touristen dadurch wegbleiben.
Und ganz ehrlich,
ich hab in den 25 Jahren wo wir das machen nie erlebt das da nen Kiffer ausgetickt ist und Randale gemacht hat.
Ganz anders als wenn die Besoffenen aus den Discos getorkelt kamen und Stunk gemacht haben.

[Draalz]

Zitat von Kneter33

IUnd ganz ehrlich,
ich hab in den 25 Jahren wo wir das machen nie erlebt das da nen Kiffer ausgetickt ist und Randale gemacht hat.

Tja, das liegt halt in der Natur der Sache, es wirkt entspannend. Hab ich auch noch nie erlebt.

@Kneter, vielleicht solltet Ihr Euer Ziel nach Malle legen. Da hat uns einer vorletztes Jahr vom Flughafen zum richtigen Bus gebracht und rauchte dabei, mitten auf dem Busbahnhof, völlig ungeniert einen Joint.

[Kneter33]

Ist in Spanien ja auch erlaubt.
Sogar der private Anbau wird nicht verfolgt.
Aber extra dafür nach Malle zu fliegen ist mir zu heftig.
In Amsterdam waren wir in 3 Std mit dem Auto.

[Luke_Sky123]

Malle in 1,5 Std. mit dem Flieger .....geile Insel .....bin sehr gerne Dort Finca Urlaub , echt der Hammer macht voll laune.