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19.05.17, 10:39
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Legende
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Zigarre auf der Bühne: Lehrer drohten Theater mit Boykott
Zitat:
Streit um "Pünktchen & Anton"-Inszenierung - Zigarre auf der Bühne: Lehrer drohten Theater mit Boykott
Sollten Schauspieler auf der Bühne eines Kindertheaters rauchen? Nein, meinten Berliner Lehrer und forderten das Theater an der Parkaue auf, eine Inszenierung von "Pünktchen und Anton" zu ändern. Sonst würden sie 90 Karten stornieren. Regisseur Milan Peschel ist entrüstet. Von Robin Avram
Eine Inszenierung des Erich Kästner-Klassikers "Pünktchen und Anton" im Theater an der Parkaue hat eine Diskussion über die Freiheit der Kunst ausgelöst. Nach einer Voraufführung des Stückes am Montagvormittag vor Berliner Schulklassen beschwerten sich mehrere Lehrer bei dem Theater. Der Stein des Anstoßes: Die Figur des Spazierstock-Fabrikanten Richard Pogge, der Vater von Pünktchen, raucht auf der Bühne eine Zigarre.
Laut Theater ist das Stück geeignet für 8- bis 13-jährige Kinder. Vor ihnen sollte das Rauchen auf der Bühne auf jeden Fall unterlassen werden, meint auf rbb|24-Anfrage auch Johannes Spatz, Sprecher des Vereins Forum Rauchfrei. "Gerade bei Kindern und Jugendlichen sind Vorbilder, die rauchen, gefährlich für ihr späteres Verhalten. Sie werden dadurch geprägt und werden sicherlich später häufiger rauchen", meint Spatz.
Rein rechtlich kann der Nichtraucher-Aktivist dem Theater jedoch nicht beikommen. In Berliner Theatern gelte zwar ein Rauchverbot, für Bühnendarsteller sehe das Gesetz aber eine Ausnahme vor, "soweit das Rauchen in der Art der Veranstaltung begründet ist", teilt dazu die Drogenbeauftragte des Senats, Christine Köhler-Azara mit.
Regisseur: "Man kann dem Kind nicht bei allem die Augen zuhalten"
Die Lehrer sahen jedoch offenbar eine Verantwortung, die über das Gesetz hinaus reicht. Sie kündigten an, dass ihre Schule rund 90 Karten für spätere Aufführungen des Stückes zurückgeben würde, wenn weiterhin "Zigarrenrauch auf der Bühne stattfindet". Das erzählte der Regisseur des Stückes, Milan Peschel, hörbar erregt am Montagabend im Interview mit der rbb-Welle Radioeins.
Auf Nachfrage, wie er damit umgehe, sagte der Künstler: "Ich habe gesagt, ich werde das auf keinen Fall ändern. Ich finde, wir sind nicht erpressbar." Schließlich spiele das Stück im Jahr 1931, da sei "ein bisschen mehr gepafft" worden. Außerdem könne man nicht nicht bei allem, was einem in der Welt nicht gefalle, "dem Kind die Augen zuhalten, und alles photoshoppen".
Der auch als Schauspieler erfolgreiche Peschel hat selbst zwei Kinder im Alter von 16 und 18 Jahren. Er findet: "Bestimmte Sachen gibt es in der Welt, und wer Asthma hat, setzt sich eben in die letzte Reihe."
Theater: Rauchen wird nicht positiv dargestellt
Das Theater an der Parkaue, bei dem Peschel insgesamt vier Stücke inszeniert hat, ist auf Anfrage bemüht, die Wogen zu glätten. "Es wird zwar etwas gepafft auf der Bühne, allerdings nur wenige Züge, dann werden die Zigaretten bzw. die Zigarren wieder ausgemacht", teilte Pressesprecherin Lucille Thoyer mit. Das Rauchen gehöre zur Darstellung des Zeit- und Lokalkolorits. Es werde dabei in der Inszenierung keineswegs als etwas Positives dargestellt, sondern zum Teil lächerlich gemacht, "etwa wenn Herr Pogge im süffisanten Ton sinngemäß sagt: 'Ich bin kein Mann, der seine Zigarren zu Hause liegen lässt.'"
Die Konsequenz: Die Inszenierung wurde trotz der Lehrer-Beschwerden nicht geändert, trotzdem sei die Premiere am Dienstag bis auf den letzten Platz ausverkauft gewesen. Ob die Lehrer ihre Ankündigung wahr gemacht und die 90 Karten storniert haben, wollte das Theater auf Nachfrage nicht preisgeben - auch nicht, aus welcher Schule die Beschwerden kamen. Das unterliege alles dem Datenschutz, hieß es.
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