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05.11.16, 11:07
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Legende
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Studie: Ohne Polizei geht es nicht
Zitat:
Wie Wartende am Bahnsteig reagieren, wenn jemand neben ihnen Müll fallen lässt, haben Forscher aus Tirol, Deutschland und den USA in einem Experiment untersucht. Die Studie hat ergeben, dass die soziale Selbstregulierung durchaus Grenzen kennt.
Das für die Wissenschafter erstaunliche Ergebnis der Studie ist: Egal ob ein Becher oder gleich ein ganzer Müllsack deponiert wird, die Verursacher wurden gleich oft zurechtgewiesen, wie die Forscher im Fachblatt „Nature Communications“ berichten.
Der Frage, wie Leute auf Normverletzungen in ihrer unmittelbaren Umgebung reagieren, ist Loukas Balafoutas vom Institut für Finanzwissenschaft der Universität Innsbruck in Kooperation mit Kollegen der Uni Köln und New York University Abu Dhabi (USA) in einer alltäglichen Situation nachgegangen. „Wir haben dasselbe Szenario mehrfach im Feld durchgespielt, konkret am Kölner Hauptbahnhof: Wir ließen Schauspielerinnen und Schauspieler einmal einen Kaffeebecher fallen, einmal einen Sack mit Müll, und haben uns angesehen, wie die Passanten reagieren“, erklärte Balafoutas in einer Aussendung der Uni Innsbruck.
In der Theorie wiegt Müllsack schwerer als Becher
Die Wissenschafter gingen eigentlich von der Annahme aus, dass die *******re Übertretung mehr Entrüstung und Reaktionen auslösen wird als ein einzelner weggeworfener Kaffeebecher. Das stimmte auch teilweise, denn die Menschen bewerteten in einer Befragung im Vorfeld des Experiments auch den Sack als das eindeutig größere Problem. Am tatsächlichen Verhalten in der Situation konnte das allerdings nicht beobachtet werden. Die Passanten griffen nämlich nicht häufiger ein, wenn mehr Müll liegen gelassen wurde.
Größere Hemmungen bei größeren Delikten
„Die Menge an Müll war für die Bestrafung egal, es gab ähnlich viele Reaktionen in beiden Fällen. Wir folgern daraus, dass es eine bestimmte Bestrafungsgrenze gibt: Je stärker die Normübertretung, desto höher auch die Hemmungen, die normverletzende Person darauf anzusprechen“, sagte Balafoutas.
Bei der Befragung jener Menschen, die nicht eingriffen, kam als eine der häufigsten Erklärungen, dass ein Einschreiten zu Streit führen könnte, vor dem sich die Leute fürchteten. Das dürfte damit zusammen hängen, dass „Menschen, die eine stärkere Normübertretung wagen - eben, indem sie gleich einen ganzen Sack einfach auf den Bahnsteig werfen -, als gefährlicher eingestuft“ würden, wie es der Wissenschafter ausdrückte. Die Leute halten sich daher tunlichst zurück.
Bei größeren Übertretungen braucht es Polizei
„Für uns zeigt das deutlich: Die soziale Selbstregulation kennt Grenzen. Wir weisen einander auf Fehlverhalten hin, solange es sich in einem bestimmten Rahmen bewegt. Wenn die Übertretung aber *******r ausfällt, versagt diese Selbstregulierung und wir brauchen Behörden, Polizei, Sicherheitspersonal“, so Balafoutas, der sich bereits in mehreren Studien mit dem Umgang mit sozialen Normverletzungen auseinandersetzte.
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Die Studie zum Nachlesen: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
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