Die italienische Armee übernimmt im Auftrag des Gesundheitsministeriums den Anbau von Cannabis für medizinische Produkte. "Es handelt sich um eine Maßnahme ausschließlich zum Wohl der Kranken", sagte Gesundheitsministerin Beatrice Lorenzin in Rom bei der Unterzeichnung einer entsprechenden Übereinkunft mit Verteidigungsministerin Roberta Pinotti.
Demnach sollen mit dem heimischen Marihuana Medikamente entwickelt werden, die bislang teuer und aufwendig importiert werden müssen und so die Sozialkassen belasten. Die Ministerinnen betonten allerdings, dies sei "nicht der erste Schritt, um den Eigenanbau durch Kranke zu legalisieren".
Armee übernimmt Anbau
Die Pflanzenzucht übernimmt ein pharmazeutischer Betrieb der Armee in Florenz, wo lange Zeit Medikamente für den Armeebedarf hergestellt wurden und inzwischen auch für den freien Markt produziert werden. Die heimische Herstellung soll die Kosten im Vergleich zum Import senken. Bis zum 31. Oktober soll eine Arbeitsgruppe einen Plan erstellen, um die Voraussetzungen zur Produktion und die Sicherheit der Distribution gewährleisten.
"Die Kapazitäten der Armeewelt sind oft unbekannt oder werden unterschätzt", sagte Pinotti. Das erste Grass aus Armeeproduktion soll bereits im kommenden Jahr verfügbar sein. Der Jahresbedarf in Italien wird von den Ministerien auf 80 bis 100 Kilogramm Cannabis geschätzt.