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[Other] Bud Spencer hat nichts zu sagen

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Ungelesen 31.03.12, 10:28   #1
casp:r
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Standard Bud Spencer hat nichts zu sagen

"In achtzig Jahren um die Welt"
Bud Spencer hat nichts zu sagen

Zitat:




So kennt man den Prügelbruder gar nicht: Bud Spencer, die Plaudertasche. "In achtzig Jahren um die Welt" heißt sein neues Buch. Darin zeigt sich der alte Haudegen von seiner nachdenklichen Seite - er hat viel zu erzählen, und dabei geht es nicht nur ums Essen. Zu sagen hat der Italiener allerdings nichts, wie er gegenüber n-tv.de einräumt.

Bud Spencer war in Ungarn. In seinem neuen Buch hört sich das so an: "Ich erinnere mich noch, dass ich dort Gulasch gegessen habe." Bud Spencer war auch in England: "Mit Tee um fünf wusste ich beim besten Willen nichts anzufangen. Das Einzige, was ich mir um diese Uhrzeit vorstellen konnte, waren drei Scheiben Brot mit Schinken." Bud Spencer, wie er leibt und lebt: dick, wortkarg und verfressen. So zumindest kennt man ihn aus seinen Filmen. Und mit diesem Klischee spielt er gerne. Als er in Berlin sein neues Buch "In achtzig Jahren um die Welt" vorstellt, kommt aber auch der Mann hinter Bud Spencer zum Vorschein. Und der ist zwar noch dick, vielleicht auch verfressen, aber ganz bestimmt nicht wortkarg.

Im Alter von 82 Jahren veröffentlicht er die Fortsetzung seiner Autobiografie, die keine Fortsetzung, sondern eine Ergänzung ist. Und was schon im ersten Teil deutlich wird, spürt man auch im zweiten: Das Leben ist für Bud Spencer mehr als eine Pfanne voll Speck und Bohnen. "In stillen Augenblicken – und vor allem heute – beschäftigt sich Bud mit Gedanken, die über den Speiseplan fürs Abendessen hinausgehen", schreibt er.

Wer Bud Spencer heute begegnet, muss keine Angst mehr vor dem legendären Dampfhammer haben, den so mancher in seinen Filmen zu spüren bekam. Bud Spencer ist ein alter Mann geworden. Seine Hand zittert leicht, als er sein neues Buch in hochhält und sich gemächlich in die Kamera dreht. Sein erstes Werk, "Mein Leben, meine Filme", schlug in Deutschland ein wie ein Faustschlag und eroberte mit rund 130.000 verkauften Exemplaren die Bestsellerlisten.

"Ich möchte keine Ratschläge geben"

"Dieses zweite Werk geht maßgeblich auf die deutschen Fans zurück, die nach dem ersten Buch den Verlag und den Autor bestürmt haben", erklärt der Verleger Oliver Schwarzkopf n-tv.de. Der erste Teil habe alle Erwartungen bezüglich der Verkaufszahlen "um das Fünf- bis Zehnfache" übertroffen. Das setzt die Messlatte für Teil zwei natürlich sehr hoch an. Ob der wohl auch ein Bestseller wird? "Derartige Erwägungen haben für mich nie besonderen Wert gehabt", sagt Bud Spencer gegenüber n-tv.de. Wichtig sei ihm, mit diesen Veröffentlichungen etwas mitzuteilen: "Ich lerne von euch etwas. Ihr seid interessanter! Ich möchte euch nicht irgendwelche Ratschläge geben", so der Schauspieler.

"In achtzig Jahren um die Welt" ist eine Sammlung von Erzählungen und Erlebnissen, die der schwergewichtige Schauspieler aus den hintersten Ecken seines Gedächtnisses kramt und dem Leser leichtfüßig auf über 300 Seiten präsentiert. Der lockere Schreibstil, sicherlich nicht zuletzt auch dem Co-Autoren Lorenzo de Luca zu verdanken, täuscht darüber hinweg, dass der Inhalt zuweilen den Unterhaltungswert einer ungeöffneten Dose Bohnen hat. Wenn der Italiener fast 40 Seiten lang Lobeshymnen auf seine Regisseure singt, so mag das für die eingefleischten Kenner des italienischen Films interessant, für die Regisseure eine Ehre und für Bud Spencer selbst wichtig sein. Für alle anderen ist es schlicht öde. Und bei so mancher Anekdote beschleicht den Leser das Gefühl, der Autor habe etwas Entscheidendes vergessen - die Pointe.

Ein Mann, der etwas zu erzählen hat

Das Buch kann aber auch eine wahre Schatzgrube sein. Für denjenigen nämlich, der mehr von dem 82-jährigen Carlo Pedersoli erfahren möchte, der einmal Bud Spencer war. Denn neben den ermüdenden Passagen gibt es auch genügend, die es schaffen, den Leser zu fesseln. Da sind zahlreiche Geschichten aus dem Leben, über die man schmunzeln muss. Da ist sein "Budologischer Anhang" mit den besten Filmzitaten oder seinen imaginären Kämpfen gegen andere Filmfiguren ("Bud vs. Spiderman: Maria, hol mir mal das Insektenspray!"). Da sind die vielen Fotos, die das Leben und Wirken des Carlo Pedersoli erzählen. Und da sind nicht zuletzt die langen Kapitel, in denen er in bewegenden Worten über seine Frau Maria, seine Kinder und auch über Terence Hill schreibt. Dort kommen Pedersolis "Gedanken, die über den Speiseplan hinausgehen" zum Tragen. Dort wird auch der Mensch lebendig, der das Patent auf eine Zahnbürste mit integrierter Zahnpasta und auf beheizbare Schuhe hält.

Wer mit der richtigen Einstellung an das Buch herangeht, kann damit durchaus seine Freude haben. Enttäuscht wird, wer erwartet, von Bud Spencer zu lernen - oder zumindest zu erfahren, was er im Leben gelernt hat und an die jüngere Generation weitergeben möchte. Doch das sieht auch Bud Spencer selbst so, wie er gegenüber n-tv.de sagt: "In dieser Hinsicht ist da gar nichts zu finden. Es sind die jungen Menschen, die an mich etwas weitergeben." Es sei früher so gewesen, dass die Jungen von den Alten lernen sollten, wie man zu leben habe. "Heute hat sich das umgedreht", sagt Spencer. "Wir Älteren müssen von den jungen Leuten lernen. Sie haben mir gezeigt, wie man heute leben kann. Dafür bin ich dankbar." Nur einen Rat hat der Altmeister des Prügelfilms: "Passt auf die Schlaglöcher des Lebens auf." Man solle die Finger von Alkohol und Drogen lassen. Mehr, so Spencer, habe er im Prinzip nicht zu sagen.

Bud Spencer ist in seinem Alter Ego Carlo Pedersoli körperlich zum alten Mann geworden. Bud, den rauen Haudegen mit der lockeren Faust, gibt es nur noch auf der Leinwand. Doch man darf gespannt sein. Denn wenn er uns in seinen Filmen eines gezeigt hat, dann, dass er immer wieder für Überraschungen gut ist. Über sein Buch sagt der Italiener: "Ich möchte euch die Möglichkeit geben, etwas nachzuvollziehen. Etwas, was euch vielleicht dabei helfen kann, Dinge, die wir gemeinsam ändern sollten, zu ändern." Die Antwort, was das sein könnte, bleibt Pedersoli in seinem Werk leider schuldig. Vielleicht werden wir sie irgendwann noch erfahren, bei einer Dose Bohnen und Speck am Lagerfeuer.
[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] (31.03.2012)
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