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11.08.12, 20:49
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unwissend
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US-Druck auf Schweizer Banken: "Was macht Euer Papa?"
Zitat:
US-Druck auf Schweizer Banken
"Was macht Euer Papa?"
Von Bettina Vestring

Schriftzug an einem Gebäude der Credit Suisse in Zürich. Foto: dpa
US-Steuerfahnder sind für rüde Methoden bekannt. Nun berichtet eine Schweizer Zeitung, die US-Polizei habe zwei Schweizer Teenager stundenlang verhört, nur weil ihr Vater Vermögensverwalter sei. Er ist einer von 10.000 Schweizer Bankern, die sich neuerdings fürchten müssen.
Es war ein sonniger Sonntag im Mai, als die amerikanische Polizei zwei Schweizer Teenager bei ihrer Einreise in die USA aufgriff. Die Geschwister hatten ihre in den USA lebenden Großeltern besuchen wollen; die Eltern waren daheim in Genf geblieben. "Wo ist Euer Papa? Was macht Euer Papa? Muss er manchmal für seine Arbeit in die USA?", fragten die US-Beamten. Sechs Stunden lang dauerte die Befragung der beiden Minderjährigen. Weder die Eltern noch die Großeltern wurden in dieser Zeit benachrichtigt.
Der Grund für das Interesse der amerikanischen Behörden: Der Vater der Teenager war Vermögensverwalter in der Schweiz. Sein Name tauchte auf in einer Liste von über 10.000 Schweizer Bankangestellten, die Kontakte in die USA haben und deswegen in den Augen der US-Steuerfahnder grundsätzlich verdächtig sind, US-Bürgern bei der Steuerhinterziehung zu helfen. Diese unglaubliche Geschichte hat ein Schweizer Anwalt der Zeitung Tribune de Genève berichtet.
Hat es sich wirklich so zugetragen? Der Anwalt bleibt in dem Artikel anonym, die Stadt in den USA, wo die Teenager befragt worden sein sollen, wird ebenfalls nicht identifiziert. Aber sicher ist, dass die US-Behörden enormen Druck auf die Schweiz ausüben, beim Aufspüren von Schwarzgeld-Konten zu helfen.
Keine Auslandsreisen mehr
Im April hatten fünf Schweizer Großbanken - Crédit Suisse, Julius Baer Co AG, HSBC Private Bank (Suisse), die Zürcher Kantonalbank und die Basellandschaftliche Kantonalbank - den USA die Namenslisten ihrer Mitarbeiter übermittelt, die telefonische, elektronische oder geschäftliche Verbindungen mit US-Steuerbürgern unterhalten. Die Banken hatten eingewilligt, um Sanktionen der US-Behörden abzuwenden.
Geschehen war dies mit Zustimmung der Schweizer Regierung: Am 4. April hatte der Bundesrat der Übermittlung der Daten von über 10.000 Bankangestellten an das amerikanische Justizministerium zugestimmt. Diese Entscheidung, so die Tribune de Genève, sei mit vier zu drei Stimmen gefallen. "Rechtlich ist alles in Ordnung", erklärte daraufhin ein Schweizer Ministeriumssprecher.
Seither raten die Schweizer Banken den Mitarbeitern, die auf der Liste stehen, auf Reisen in die USA zu verzichten. Doch befürchten Banker auch, von Drittländern aus in die USA ausgeliefert zu werden. "Ich rate meinen Kunden, die Schweiz nicht mehr zu verlassen", zitiert die Tribune de Genève den Genfer Anwalt Douglas Hornung, der um die 40 Banker berät, die auf der Liste stehen.
Die Genfer Zeitung berichtet von Empörung und Angst in der Bankenszene. Niemand wisse, was die USA mit den Daten anfangen würden. Zudem gebe es Tausende von Schweizern, vor allem die ehemaligen Bank-Angestellten, die noch nicht einmaß wüssten, dass sie dort erfasst seien. "Wenn wir alle hätten warnen wollen, wäre es um Tausende von Personen gegangen", erklärte Brady Dougan von der Credit Suisse. Wer sich Sorgen mache, könne sich selbst erkundigen.
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