[TinyTimm]

Neun toxische Orte identifiziert
Vor eineinhalb Monaten wurden der ehemalige russische Doppelagent Sergej Skripal und seine Tochter Julia vergiftet in einem Park der südenglischen Kleinstadt Salisbury aufgefunden. Experten des britischen Umweltministeriums zufolge könnten sich dort weiterhin gefährliche Mengen des Nervengifts befinden. Die Dekontamination an neun Orten der Stadt ist angelaufen, die Arbeiten könnten sich über Monate ziehen und Millionen kosten.

Unsichtbare Gefahr

Am 4. März sind der ehemalige russische Doppelagent Sergej Skripal und seine Tochter Julia im südenglischen Salisbury bewusstlos aufgefunden worden. Laut britischen Behörden wurden die beiden mit einer geringen Menge eines Nervengifts der Nowitschok-Gruppe in flüssiger Form vergiftet. Knapp eineinhalb Monate später wollen Wissenschaftler die Existenz hochgefährlicher Giftreste nicht ausschließen.

Bei einem Treffen von Behördenvertretern mit Einwohnern der Stadt am Donnerstag zur bevorstehenden Dekontaminierung meinte Ian Boyd, wissenschaftlicher Berater der Umweltbehörde (Department for Environment, Food and Rural Affairs, DEFRA), bisher unbekannte „Hotspots“ mit hohen, gefährlichen Konzentrationen von Nowitschok-Gift in der Stadt seien denkbar.

Innerhalb der nächsten Monate sollen alle Orte in der Stadt, an denen Spuren des Nervengifts gefunden wurden, dekontaminiert werden. Die Kosten dieser Arbeiten, die monatelang dauern könnten, wurden auf mehrere Millionen Pfund geschätzt. Bisher sind neun Orte bekannt, an denen das Gift nachgewiesen wurde, unter anderem am Eingang zu Skripals Haus.

Wie Tinte

DEFRA-Beamten wurde bei der Bürgerveranstaltung die lange Dauer der Dekontamination vorgehalten, berichtete der „Guardian“. Boyds Replik: „Sie unterschätzen die Gefährlichkeit dieser Gifts und Sie unterschätzen, wie es sich ausbreiten kann.“ Er verglich die Substanz mit Tinte: „Wenn Sie Tinte am Finger haben und diese nicht trocknet, hinterlassen Sie überall Spuren. Tinte kann man sehen. Wir haben es hier aber mit einer Substanz zu tun, die unsichtbar ist.“ Dementsprechend schwierig sei es festzustellen, ob ein Ort zu hundert Prozent dekontaminiert ist.

„Die Substanz wird in der Umwelt abgebaut, aber unter gewissen Umständen geschieht das nur sehr langsam“, sagte Boyd. Man müsse davon ausgehen, dass es in Salisbury neben den bereits bekannten Punkten weitere in der Umgebung gebe. Besonders genau untersucht würden der Park, in dem die Giftopfer gefunden wurden, sowie das Pub und das Restaurant, wo sie sich zuvor aufgehalten hatten.

In Skripals Wohnhaus am Stadtrand seien noch wochenlange Ermittlungsarbeiten nötig, ehe mit der Dekontamination begonnen werden kann. Julia Skripal wurde inzwischen aus dem Krankenhaus entlassen und befindet sich an einem sicheren Ort. Ihr Vater wird weiter in der Klinik behandelt. Auch er soll sich auf dem Weg der Besserung befinden.

Diplomatische Krise

Großbritannien bezichtigt Moskau, hinter der Tat zu stecken, und hat zuletzt die Anschuldigungen erneuert. „Wir glauben, dass nur Russland die technischen Mittel, Erfahrungen und ein Motiv hat, die Skripals anzugreifen“, sagte der britische Botschafter in den Niederlanden, Peter Wilson, am Mittwoch in Den Haag vor dem Exekutivrat der Organisation für ein Verbot von Chemiewaffen (OPCW). Moskau weist alle Vorwürfe vehement zurück.

Das Attentat hat eine schwere Krise ausgelöst, zahlreiche Diplomaten wurden auf beiden Seiten ausgewiesen. Österreich hat gemeinsam mit allen anderen EU-Ländern Solidarität mit Großbritannien bekundet, sich jedoch gegen die Ausweisung von russischen Diplomaten entschlossen.

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Sorry, aber ich glaube das ganze Theater nicht.
Nach mehr als 1 1/2 Monaten fängt man mit der Dekontamination erst an?
Hat man die gefährlichen Plätze bisher unter einen Glassturz gestellt? Gab es Folgeopfer?
Das sieht mir eher nach einem in die Länge ziehen des Falles aus, damit Theresa May mit ihrer neuesten Brexit-Niederlage nicht ganz so dumm dasteht.

[AlittleR2D2]

Die Sache hat doch von Anfang an zum Himmel gestunken!