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Ungelesen 20.11.10, 07:00   #1
cracklink
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Standard Happy Birthday Microsoft Windows

Zitat:
Fenster zur Welt

Heute vor 25 Jahren kam Microsofts Windows auf den Markt. Es war mehr als ein Programm - es veränderte zuerst das Arbeiten, dann das Denken und die Sprache

Zuerst wusste niemand so recht, was er damit soll. Heute vor 25 Jahren wurde sie ausgeliefert, diese Zusatzdiskette zu dem Text-Betriebssystem "MS-DOS". Es schien irgendwie verrückt, was sie bot: Computerprogramme sollten in einem kleinen Rechteck laufen, als Grafik mit Rand, auf einemdigitalen Schreibtisch. Dazu brauchte man ein neues Gerät mit dem seltsamen Namen "Maus".
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Doch wer wollte das schon, damals im Winter 1985? "Microsoft Windows 1.0" wurde ein bisschen belächelt und mehr nicht. Was für ein Jahr war das auch gewesen! Im Sommer 1985 gewann der Teenager Boris Becker Wimbledon. Die Franzosen versenkten ein Greenpeace-Schiff. Michail Gorbatschow wurde Generalsekretär der KPdSU. Das Computerzeitalter war noch fern: Büroplätze bestanden aus einem Telefon und vielen Zetteln.

Ein 30-jähriger Computerfreak namens Bill Gates legte sich trotzdem lässig auf seinen Bürotisch und ließ Werbefotos machen für Windows, das neue große Ding der kleinen Firma Microsoft. Zehn Jahre zuvor hatte er sie gegründet. Sein "Windows 1.0" blieb in der von IBM, Atari, Commodore und Apple Macintosh beherrschten Welt der Computer nur eine Schrulle am Rande. Der Macintosh hatte alles, was Windows als angebliche Neuheit einführte, sowieso schon in seiner "System Software", dem ersten Mac OS - er hatte nur kein gutes Marketing.

Die Firma Microsoft war genau darin brillant. Ihr Durchbruch kam ab 1990 mit den "Windows 3"-Versionen, vor allem "3.11". Davon wurden schon über 30 Millionen Exemplare abgesetzt. Es ist aus heutiger Sicht kaum benutzbar, schwerfällig, erlaubte Dateinamen nur bis zu acht Buchstaben. Dennoch zeichnete sich die erste große Kulturleistung von Windows ab: Es zwang uns Beschränkungen auf, über die man vorher nur gelacht hätte. Doch plötzlich nahmen alle sie hin - denn es war ja ein Computer, der sie verlangte, etwas Aufregendes, die Zukunft.

Das zurzeit aktuelle "Windows 7" hat sich schon etwa 240 Millionen Mal verkauft - aber die Zahl sagt wenig. Wichtiger ist: Weltweit laufen gut 90 Prozent der Computer mit Windows.


Als Windows vor 25 Jahren geboren wurde, waren Computer etwas für Bastler und Mathematiker. Man musste eine Programmiersprache wenigstens rudimentär beherrschen, um überhaupt nur zu erfahren, was auf einer Diskette ist. Computer schaltete man ein, und dann blinkte ein grüner Cursor. Als Matthew Broderick in dem Film "War Games" von 1983 einen jungen Hacker spielte, der beinahe den Atomkrieg auslöst, starrte der schwitzend auf solche grüne Schrift und tippte.

Noch heute schwören Programmierer und Computerfreaks auf die "Kommandozeile". Denn die Vereinfachung, die Windows brachte, kratzt an ihrer Ehre. Doch die meisten Menschen wollen keine Dinge wie "ls /root -v" eingeben und dann lange auf eine Liste starren. Sie wollen klicken und Bildchen sehen. Bill Gates, dieser Kerl mit den dicken Brillengläsern, der Anfang der 70er in Harvard studiert und den Computerraum kaum verlassen hatte, war der Bote einer neuen Zeit. 1995 rief das Forbes-Magazin ihn erstmals als reichsten Mann der Welt aus. Dreizehn Jahre lang sollte das so bleiben. Gates lebt in einem 6000-Quadratmeter-Anwesen am Lake Washington an der US-Westküste, in dem die Bilder an den Wänden - LCD-Systeme - sich dem Geschmack des Besuchers anpassen, der dazu ein funkendes Bändchen mit persönlichen Informationen am Arm trägt. Der Swimmingpool hat ein Unterwasser-Musiksystem.

Die Computerfreaks waren plötzlich die Siegertypen. Die Zeit war mit ihnen. Immer wenn eine neue Version kam, war sie im Werbesprech der Firma mindestens eine "Revolution". Und Windows 95 brachte wirklich eine große Neuheit mit sich: "Multitasking". Man konnte damit mehrere Dinge gleichzeitig tun, also etwa eine CD mit Musik abspielen und zugleich einen Brief schreiben. Auch dieses Wort ging dann in die Alltagssprache über. Wenn jemand fernsieht, dabei strickt, sein Partner etwas fragt und dann auch noch das Telefon klingelt, sagt er: "Mensch, ich bin einfach nicht multitaskingfähig!" In Zeiten vor Windows hätte man einfach gesagt: "Mir wird das gerade alles zuviel!"

Doch Computerfreaks waren auch cool geworden. Der amerikanische Pop-Schriftsteller Douglas Coupland - Erfinder der "Generation X" - schrieb 1995 einen Roman über Microsoft. Er feiert in "Microserfs" die Kultur der Programmierer als versponnen, weltfremd, aber die Spitze amerikanischer Leistung. Bill Gates war neben Bill Clinton der andere Garant für den wirtschaftlichen Höhenflug der USA Ende der 90er-Jahre, die Computerkultur schien unbesiegbar. Windows war ihr Symbol.

Der Roman von Coupland zeigte aber auch eine berüchtigte Seite von Bill Gates: seinen Jähzorn und seinen schlechten Umgang mit Angestellten. So soll er säumige Angestellte gern gedemütigt haben. Vielleicht war das ja ein Ergebnis des Unmuts, der ihm inzwischen selbst entgegenschlug. Denn die Kunden liebten Windows nicht. "Windoof" nannte man es bald. Es stürzte mehrmals täglich ab. Die blauen Bildschirme und die bizarren Fehlermeldungen ("Schutzverletzung an der Adresse 0AF3:037B") nervten Millionen in ihren Büros. Auf einer Messe schwadronierte Gates im Herbst 1998, wenn Autos sich so entwickelt hätten wie Computer, würden sie "längst 25 Dollar kosten und mit dreieinhalb Litern Sprit 1000 Kilometer weit fahren". Der US-Autobauer General Motors gab eine Antwort heraus: Wenn Autos sich so entwickelt hätten wie Computer, würden sie zweimal am Tag ohne Grund einen Unfall bauen, mit jedem neuen Modell müsste man das Schalten neu lernen, und der Airbag würde fragen "Sind sie sicher?", bevor er aufgeht.

Dann kamen die Richter und wiesen das Imperium aus Redmond in seine Schranken. Als Microsoft 2002 das Wort "Windows" schützen lassen wollte, entschied ein Gericht in Seattle: Allgemeine Begriffe wie "Fenster" werden nicht geschützt. Man hörte immer häufiger von Rechtstreitigkeiten. Vor zwei Jahren verhängte die EU eine Rekordstrafe von 899 Millionen Euro, weil Microsoft jahrelang Konkurrenten behinderte.

Der Stern von Microsoft ist längst gesunken. Konkurrent Apple ist mit seinem Produkt-Zirkus aus iPod, iPhone, MacBook Air und anderem der neue Herrscher des Zeitgeistes - und benimmt sich inzwischen genau so restriktiv und rücksichtslos wie einst Microsoft. Mit Überraschung registrierten Journalisten weltweit daher Anfang dieses Monats, dass Microsoft immerhin im Bereich der Videospiele wieder ganz vorn liegt, mit seinem aufregenden Controller "Kinect".

Der erste große Flop war 2007 Windows Vista. Zu schwerfällig, zu bunt und zu verwirrend. Diesmal hatte Microsoft schlecht von Apple abgekupfert. Dabei hatte Vista genau genommen wieder kulturell Wegweisendes geleistet: Es ist eine Abkehr von der Schriftkultur hin zum Bild. So viel wie noch nie funktioniert über sogenannte Icons - Piktogramme oder kleine Symbole, die zum Beispiel für ein Programm stehen. Überall bewegte sich etwas. Wird etwas kopiert, fliegen Blättchen von einem Ordner zum anderen. Mit Windows 7 ging das weiter - Programme in der Taskleiste sind nur noch ein Icon ohne Text.

Schon der lockere Gebrauch des Wortes "Icon" zeigt, wie sehr Windows uns verändert hat. Wer hätte vor 30 Jahren einen Satz verstanden, in dem "Taskleiste", "Icons" und "Programm" vorkommen? Auch wenn Apple jetzt die Herrschaft zu übernehmen scheint - es war Microsoft, das zuerst unser Arbeiten umgeformt hat und dann unser Denken.
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Schon ganz interessant, wie uns 25 Jahre MS Windows beeinflußt haben.
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