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19.01.10, 16:08
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#1
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Hank Moody
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"Betriebsratsverseucht" ist Unwort des Jahres
Zitat:
"Betriebsratsverseucht" ist das Unwort des Jahres 2009: Die Wahrnehmung von Arbeitnehmerinteressen als "Seuche" zu bezeichnen, sei "zumindest ein sprachlicher Tiefpunkt im Umgang mit Lohnabhängigen", erklärte die Jury in Frankfurt am Main. Die Sprachexperten kritisierten zudem die Formulierung "Flüchtlingsbekämpfung" und den Begriff "intelligente Wirksysteme" für hochentwickelte Munitionsarten.
In der ARD-Sendung "Monitor" habe ein Mitarbeiter einer Baumarktkette berichtet, dass die Bezeichnung "betriebsratsverseucht" von Abteilungsleitern verwendet werde, wenn ein Mitarbeiter aus einer Filiale mit Betriebsrat in einer Filiale ohne Betriebsrat wechseln wolle, erklärte die Jury um den Sprachwissenschaftler Horst Dieter Schlosser. In der neuen Filiale könnte ihm vorgehalten werden, dass sein bisheriges Vertrauen in eine Arbeitnehmervertretung die Einstellung gefährde.
Mit dem Begriff "Flüchtlingsbekämpfung" beschrieb Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) der Jury zufolge auf einem "Bürgerforum" der Bertelsmann-Stiftung die Abwehr von Flüchtlingen an Europas Grenzen. Es sei zu hoffen, dass damit nicht militärische Aktionen gemeint seien, erklärten die Sprachforscher. In jedem Fall sei die Gleichsetzung einer Menschengruppe mit einem negativen und deshalb zu bekämpfenden Sachverhalt wie in "Krankheits-, Seuchen- oder Terrorismusbekämpfung" ein "dramatischer sprachlicher Fehlgriff."
Hinter der nur scheinbar harmlosen Bezeichnung "intelligente Wirksysteme" verbärgen sich ausschließlich technologisch hochentwickelte Munitionsarten, kritisierte die Jury. Diese würden von einem Tochterunternehmen zweier Rüstungskonzerne mit dem gleichfalls verschleiernden Firmennamen "Gesellschaft für Intelligente Wirksysteme mbH" produziert.
Das Unwort des Jahres wird seit 1991 von einer unabhängigen Jury aus Sprachwissenschaftlern ausgewählt. Gesucht werden Wörter und Formulierungen, "die sachlich grob unangemessen sind und möglicherweise sogar die Menschenwürde verletzen". Der Jury gehörte diesmal neben vier Wissenschaftlern als ständigen Mitgliedern das Chefredaktionsmitglied der "Frankfurter Rundschau", Stephan Hebel, und der Sozialethiker Friedhelm Hengsbach an. Im vergangenen Jahr war die Formulierung "notleidende Banken" zum Unwort des Jahres gewählt worden.
Die Börse Düsseldorf kürte derweil den Begriff "Bad Bank" zum Börsen-Unwort des Jahres. Es sei für das breitere Publikum schwer nachvollziehbar, dass eine offenbar schlechte Bank eine weitere "Bad Bank" gründe und dies eine gute Lösung für Probleme der Finanzkrise sein solle, erklärte die Börse. In eine "Bad Bank" kann ein Finanzinstitut Anlagen und Papiere auslagern, die ihren Wert verloren haben.
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