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Weltraum
Schwarzes Loch nahe der Erde entdeckt

Astronomen haben ein schwarzes Loch entdeckt, das nur etwa 1.000 Lichtjahre von der Erde entfernt ist. Sein Sternsystem ist mit bloßem Auge sichtbar.


Das von der Nasa 2013 herausgegebene Bild zeigt die Spiralgalaxie M81 mit einem supermassereichen Schwarzen Loch. Schwarze Löcher sind Orte der *******. © Nasa Esa Jpl Caltech/​NASA/​dpa

Astronominnen und Astronomen haben am Südhimmel das bislang erdnächste schwarze Loch entdeckt. Das berichten die Entdeckerinnen und Entdecker um Thomas Rivinius von der Europäischen Südsternwarte Eso im Fachblatt Astronomy & Astrophysics. Das schwarze Loch ist nur etwa 1.000 Lichtjahre von der Erde entfernt und kreist mit zwei Sternen in einem Dreifachsystem. Zum Vergleich: Die Milchstraße hat einen Durchmesser von ungefähr 120.000 Lichtjahren. Ein Lichtjahr ist die Strecke, die das Licht in einem Jahr zurücklegt.

Ursprünglich hatte das Team Doppelsterne untersucht. Die Analyse des Systems mit der Katalognummer HR 6819 im südlichen Sternbild Telescopium ergab jedoch, dass sich dort ein dritter Himmelskörper befinden muss. Alle 40 Tage umkreist einer der beiden sichtbaren Sterne ein unsichtbares Objekt mit wenigstens der vierfachen Masse unserer Sonne.

Mit bloßem Auge sichtbar

"Ein unsichtbares Objekt mit einer Masse, die mindestens viermal so groß ist wie die der Sonne, kann nur ein schwarzes Loch sein", teilte Rivinius mit. "Dieses System enthält das der Erde nächstgelegene schwarze Loch, von dem wir wissen."

Die beiden Begleitsterne sind laut Eso in dunklen, klaren Nächten bereits mit bloßem Auge zu sehen – allerdings nur von der Südhalbkugel der Erde aus. "Wir waren völlig überrascht, als wir feststellten, dass dies das erste Sternsystem mit einem schwarzen Loch ist, das man mit bloßem Auge sehen kann", sagte Ko-Autor Petr Hadrava.

"Es muss Hunderte von Millionen schwarzer Löcher geben"

Das schwarze Loch in dem Dreifachsystem ist tatsächlich schwarz und sichtbar – anders als die meisten anderen bekannten Exemplare dieser Größenordnung. Das liegt daran, dass es sich momentan keine Materie aus der Umgebung einverleibt. Die meisten solcher stellaren sterngroßen schwarzen Löchern fallen durch die helle Röntgenstrahlung auf, die von der Materie ausgeht, bevor sie von dem schwarzen Loch aufgenommen wird. Inaktive, stille schwarze Löcher können durch ihre Schwerkraftwirkung entdeckt werden, etwa indem ein sichtbarer Stern sie umkreist.

Eso zufolge sind in der Milchstraße bislang nur einige Dutzend schwarze Löcher entdeckt worden. Die Astronominnen und Astronomen hoffen, dass die aktuelle Entdeckung hilft, weitere stille schwarze Löcher aufzuspüren. "Es muss Hunderte von Millionen schwarzer Löcher geben, aber wir wissen nur von sehr wenigen", sagte Rivinius. "Wenn wir wissen, wonach wir suchen müssen, sollten wir besser in der Lage sein, sie zu finden."

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