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04.06.18, 20:32
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Legende
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Apple & Co.: Facebooks geheime Datendeals
Zitat:
Zugriff auf private Nutzerdaten
Entgegen den jüngsten Ankündigungen von Facebook-Chef Mark Zuckerberg, Privatsphäre der Nutzer ernst zu nehmen, werden nun neue Vorwürfe gegen den Technologiekonzern laut. Wie die „New York Times“ berichtete, soll Facebook Hardwareherstellern wie Apple, Amazon und Microsoft seit Jahren Zugriff auf private Nutzerdaten gewährt haben – selbst, wenn diese in ihren Privatsphäre-Einstellungen ausdrücklich ihre Zustimmung zur Datenweitergabe an Dritte verweigert hätten. Experten sehen darin eine schwerwiegende Datenschutzverletzung.
„Zuckerberg hat gelogen“
Drei Monate nach dem Cambridge-Analytica-Skandal steht Facbeook wieder in der Kritik, Privatsphäre-Einstellungen seiner Nutzer verletzt zu haben. Laut „New York Times“ („NYT“) teilte Facebook Nutzerdaten mit Herstellern von Smartphones, Tablets und Laptops.
Apple, Amazon, BlackBerry, Microsoft und Samsung sind nur einige der insgesamt sechzig Tech-Konzerne, die in den letzten zehn Jahren persönliche Daten von Facebook-Usern bezogen haben sollen. Dem Bericht zufolge sollen neben Name, Foto, Standort, E-Mail-Adresse, privaten Nachrichten, Beziehungsstatus, Religionszugehörigkeit, politische Einstellung und Veranstaltungszusagen des Nutzers auch Daten von den jeweiligen Freunden weitergeben worden sein – selbst, wenn diese in ihren Privatsphäre-Einstellungen ausdrücklich ihre Zustimmung zur Datenweitergabe an Dritte verweigert hätten.
Das könnte einen Verstoß gegen die Auflagen der US-Handelsaufsicht „Federal Trade Commission“ (FTC) bedeuten. Die FTC hatte Facebook 2011 nach verschiedenen Verstößen gegen das Datenschutzrecht dazu verpflichtet, die Privatsphäre seiner Nutzer besser zu schützen.
Facebook bestätigt Datenweitergabe
Facebook bestätigt am Sonntag in einem Blogpost zwar die Zusammenarbeit mit den Herstellern, dementiert jedoch die Vorwürfe der Datenschutzverletzung. Man hätte vor mehr als zehn Jahren direkt mit den Betriebssystemanbietern kooperiert und dabei Nutzerdaten zur Verfügung gestellt, da es technisch noch nicht möglich gewesen sei, für Facebook eine App für alle Geräte zu entwickeln. Die Funktionen von Facebook waren zu dem Zeitpunkt meist direkt ins Betriebssystem integriert.
Die Hersteller, so Facebook, seien als „Erweiterungen“ des Unternehmens und Service-Provider zu sehen, nicht aber als externe Drittanbieter, wie es bei App-Entwicklern eigentlich der Fall ist. Die gesammelten Daten seien zudem nur für die Bereitstellung unterschiedlicher Facebook-Versionen verwendet worden, dem Unternehmen sei außerdem keine missbräuchliche Nutzung bekannt. Des Weiteren sei die Kooperation mit zweiundzwanzig Tech-Konzernen bereits eingestellt worden.
Zu Wort meldeten sich auch einige Partnerfirmen, die laut „New York Times“ vom Datenzugriff profitiert hätten. Apple sagte, man hätte die Daten in der Vergangenheit etwa dafür verwendet, dass User Fotos auf Facebook posten können, ohne dafür die App öffnen zu müssen. BlackBerry und Microsoft ermöglichten dadurch ihren Nutzern den Zugang und die Verwaltung des Netzwerkes am jeweiligen Gerät. Samsung und Amazon äußerten sich nicht zu den Kooperationen.
„Schwerwiegende Datenrechtsverletzung“
„Das ist so, als installiere man Schlösser, nur um danach herauszufinden, dass der Schlosser all seinen Freunden Schlüssel gegeben hat“, kommentiert der US-Datenschutzexperte Ashkan Soltani die Vorgänge. Auch die Sprecherin der CDU/CSU-Fraktion für Recht und Verbraucherschutz, Elisabeth Winkelmeier-Becker, zeigt sich gegenüber der „NYT“ überzeugt, dass es sich bei den geheimen Deals mit den Geräteherstellern um eine schwerwiegende Datenrechtsverletzung handelt.
„Was wir nun versuchen herauszufinden ist, ob es noch weitere Fälle gibt, wo Facebook ohne Einverständnis der Nutzer Daten weitergegeben hat.“ Winkelmeier-Becker war in die deutschen Untersuchungen rund um Facebook involviert, bei denen die Partnerschaften erstmals erwähnt wurden.
Informationen von 295.000 Facebook-Usern
Die Hersteller haben laut Recherchen der Zeitung aber weiterhin Zugriff zu zahlreichen Nutzerdaten. Als Test führte die „New York Times“ mit dem Facebook-Account sowie dem BlackBerry-Gerät eines Reporters einen Selbstversuch durch. Kurz nachdem der Reporter auf seinem Smartphone Facebook aktivierte, wurden seine Profilinformationen inklusive ID, Name, Foto, Ort, E-Mail und Telefonnummer sowie private Nachrichten abgefragt.
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Des Weiteren wurden der Name und die User-ID all jener Person abgerufen, mit denen der Redakteur via Facebook kommunizierte. Übermittelt wurden allerdings nicht nur Daten des Redakteurs und dessen Facebook-Freunde, sondern auch jene Daten von „Freunden von Freunden“. Somit konnte BlackBerry mit Hilfe eines einzigen Accounts auf Daten von fast 295.000 Facebook-Nutzern zugreifen. Apple stellte laut eigenen Angaben im September den Zugriff auf die Nutzerdaten ein.
Die Lüge der „kompletten Kontrolle“
Erst vor Kurzem versicherte CEO Mark Zuckerberg Abgeordneten des Kongresses in Washington und jüngst auch des EU-Parlaments in Brüssel, dass Facebook die Privatsphäre seiner User ernst nehme: Alles, was User auf Facebook teilen, gehöre ihnen. Sie hätten die komplette Kontrolle über die Weitergabe ihrer Daten. „Eine glatte Lüge“, kommentierte der US-amerikanische Politiker David Cicilline die Aussagen Zuckerbergs. Er fordert volle Aufklärung in der Causa.
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