[BLACKY74]

Ein Münchner spielt mit einem Freund Russisch Roulette. Anstatt Patronen stecken die Männer Wattestäbchen in den echten Revolver. Das rettet dem 34-Jährigen vermutlich das Leben - denn er schießt sich selber in den Kopf.

München - Er leidet bis heute an Schwindelgefühlen und wird vermutlich erfolgreich einen Antrag auf Schwerbehinderung stellen. Doch diese körperlichen Einschränkungen schützten den Münchner nicht vor einer Verurteilung am Amtsgericht. Immerhin: Die Richterin beließ es bei einer Geldstrafe von 120 Tagessätzen zu je 15 Euro.

Der 34-Jährige hatte sich wegen vorsätzlichen unerlaubten Besitzes einer Schusswaffe in Tateinheit mit vorsätzlichem unerlaubtem Führen einer Schusswaffe schuldig gemacht. Schwerer getroffen freilich aber hatte den Mann die Aktion, die er mit der Waffe ausführte: Er schoss sich in den Kopf. Freiwillig. Beim Russisch Roulette.

Erst angetäuscht, dann wirklich abgedrückt

In der Verhandlung hatte der arbeitslose Münchner eingeräumt, den Revolver ohne die erforderliche Erlaubnis besessen zu haben. Er gab an, die Waffe bereits geladen in einer Mülltonne gefunden zu haben. Er habe dann mit einem Freund die Patronen entfernt und stattdessen ein halbes Wattstäbchen in die Trommel gesetzt. Dann hätten beide Russisch Roulette gespielt – allerdings noch ohne wirklich abzudrücken. Sie hätte nur so getan und jeweils geschaut, ob die "Patrone" beim echten Abdrücken getroffen hätte oder nicht.

Nachdem sich sein Spezl dann gegen ein Uhr nachts verabschiedet hatte, unternahm der 34-Jährige dann nochmal alleine einen Versuch. Dieses Mal aber ging's schief. Er hätte zwar nachgeschaut, so seine Aussage, in welcher Kammer sich das Wattestäbchen befand. Es sei in der seitlich vom Lauf des Revolvers gewesen. Deshalb habe er keine Gefahr gesehen und diesmal tatsächlich abgedrückt.

Wattestäbchen dringt ins Gehirn ein

Blöd nur dabei: Er irrte sich in der Drehrichtung der Trommel. Als er abdrückte, machte es "Pump". Das Wattestäbchen drang durch die Schädeldecke und weiter zwei Millimeter ins Gehirn ein. Die Ärzte mussten eine Titanplatte einsetzen. Acht Tage befand sich der Arbeitslose im Krankenhaus, ehe er sich auf eigenen Wunsch selber früher entließ. Weil er zur Substitution wollte.

Auf die Frage des Gerichts, wie ein erwachsener Mensch auf die Idee komme, sich selbst in den Kopf zu schießen, gab er denn auch seine langjährige Drogensucht an. Mit 13 habe er das erste Mal Marihuana genommen, später seien dann härtere Drogen hinzugekommen. Die ganze Sache sei ihm aber eine Lehre gewesen, deswegen habe er mit dem Drogenkonsum aufgehört. Aktuell werde er mit Polamidon und Tavor substituiert.

Die Richterin begründete die Verhängung einer bloßen Geldstrafe gegen den schon Vorbestraften dann auch schlicht damit, dass ihn die Tat selbst schwer getroffen hat. Das Urteil vom 7. August diesen Jahres ist rechtskräftig (AZ 1116 Ds 117 Js 217523/17).

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[Bady23]

Habe mir den Bericht jetzt zwei mal durchgelesen und werde daraus nicht schlau.

Er habe dann mit einem Freund die Patronen entfernt und stattdessen ein halbes Wattstäbchen in die Trommel gesetzt.

- Wenn keine Patrone in dem Revolver war, was wurde dann als Treibladung genutzt? Ohne Patronen kann man so oft wie man will den Abzug betätigen.

- Ein Wattestäbchen in der Trommel? dann passt dort keine Patrone rein.

- Das Wattestäbchen kann im Lauf gesteckt haben, aber dann muss eine Patrone in der Trommel gewesen sein. evtl eine Platzpatrone der Druck würde ausreichen das Wattestäbchen ordendlich zu beschleunigen.

Fakt ist aber, ohne Patrone passiert gar nichts.

Edit: Möglich wäre noch ein Luftdruck / Co2 Revolver, aber der wird nicht mit "Patronen" sondern mit Diabolos, Rundkugeln oder Federbolzen beladen.

[fischer93nes]

Für mich ergibt das auch keinen Sinn.

[H4RD4NG3L]

Würde sagen, der Druck vom Bolzen reicht aus, wenn er das Röhrchen trifft.
War sicher auch kein *richtiges* halbes Stäbchen, sondern nur 1-2cm lang.

[Bady23]

Zitat von H4RD4NG3L

Würde sagen, der Druck vom Bolzen reicht aus, wenn er das Röhrchen trifft

Würde auf keinen Fall reichen ein Wattespäbchen so zu beschleunigen da kann man den Finger drauf halten ohne sich zu verletzen.
Man müsste den Revolver auch Senkrecht halten damit die paar Milimeter Bolzen überhaupt auf das Stäbchen treffen könnten und mit etwas Glück könnte es grade so aus dem Lauf hüpfen.
Vermute schlecht recherierter Artikel und es war eine Co2 Waffe.

[GrowJoe]

Wenn man denkt die Menschheit kann nicht noch dümmer werden,kommt irgendwer angelaufen und beweißt einem das Gegenteil.

[Dino99]

Na ja, wichtig war es das es Spass gemacht hat! Wenn es den überhaupt funktioniert hätte!

[Katzenfisch]

Edit: Möglich wäre noch ein Luftdruck / Co2 Revolver, aber der wird nicht mit "Patronen" sondern mit Diabolos, Rundkugeln oder Federbolzen beladen.

Oder eben mit etwas anderem im Durchmesser von ca 4,5mm, das vorne spitz ist. Ein halbes Wattestäbchen beispielsweise.

[bordstein]

Das zeigt wider einmal wie gefährlich es ist Mariuhana zu nehmen oder sich haschgift in die nase zu spritzen..

Die spinnen die bayern