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20.11.14, 12:59
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#1
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Klaus Kinksi
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Man ist bereit: Brennstoffzelle im Volkswagen-Konzern
Zitat:
Der Volkswagen-Konzern hat bereits eine Hand voll Brennstoffzellen-Fahrzeuge entwickelt. Die neuesten sind der Audi A7 h-tron sowie der Passat HyMotion, die sogar schon für kurze Ausfahrten zur Verfügung standen. Auch der Golf Variant fährt bereits als HyMotion vor. Kaufen kann man diese Autos aber noch nicht.
Mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzellen-Autos sind eigentlich recht unspektakulär. In puncto Geräuschkulisse kommen sie gleich nach dem Elektrofahrzeug, de facto sind es ja auch welche. Schließlich produziert die Brennstoffzelle nichts anderes als Strom für die E-Maschine, gefahren wird also lautlos. Ein paar markante Klick- und Surrgeräusche von Pumpen- und Steuerelemente machen Audi A7 h-tron und Passat HyMotion aber schon, als sie vor uns stehen und wir eingeladen werden, eine Runde durch den Stadtverkehr von Los Angeles zu drehen.
Dass es sich noch nicht um Serienstandard handelt, sieht man allenfalls an dem roten Not-Aus-Schalter, der für Erprobungsautos vorgeschrieben ist – ansonsten wirken diese fahrbaren Untersätze ziemlich perfekt. Und schwach auf der Brust sind die beiden Versuchsautos mitnichten – der Passat leistet 100 kW/136 PS, und der Audi bietet gar 170 kW/231 PS sowie 540 Nm Gesamtdrehmoment. Er trägt zwei Motoren unter dem Blech, jeweils einer pro Achse. Damit wird ein Quattro-Antrieb realisiert, erläutert Techniker Friedrich Wilhelm. Man wolle mit dem h-tron einer der Kernwerte der Marke betonen, führt er weiter aus. In der Praxis erfreut der Ingolstädter mit druckvoller Beschleunigung, obwohl der Nominalwert von 7,9 Sekunden bis 100 km/h keineswegs extrem ausfällt.
Bei der Mittelklasse aus Wolfsburg muss eine Maschine reichen. Das eher als Funktionsauto ausgelegte Konzept will gar kein heißer Feger sein, wirkt aber auch nicht schlapp. An der Ampel tritt die Limousine im Gewand der amerikanischen Passat-Ausführung kraftvoll an und zeigt über das Powermeter, wie viel der vorhandenen Kapazität man gerade ausschöpft. Beide Autos können auch noch Strom speichern in einem Akku. Der Passat besitzt das Speichersystem des Jetta Hybrid, bei dem es sich um eine eher kleinen Batterie handelt.
Das Stromreservoir des Audi aber hat Platz für 8,8 kWh Strom und stellt damit genügend Energie bereit, den Wagen etwa 50 km lang mit leerem Wasserstoff-Tank anzutreiben. Seine volle Leistung indes erreicht er lediglich mit beiden Stromquellen zusammen. Hohe Reichweiten von über 500 km machen die Brennstoffzelle alltagstauglich und somit auch interessant, wenn es um den Langstrecken-Einsatz geht. Wie wichtig Volkswagen das Thema ist, zeigt die inzwischen große Palette der Forschungsfahrzeuge. Mit dem Golf Variant HyMotion hat der Konzern eine entsprechende Variante im Köcher, die auf dem modularen Querbaukasten basiert und ebenfalls 100 kW/136 PS leistet. Viele Komponenten dieser Ausgabe stammen aus dem bereits in Serie produzierten E-Golf.
Damit könnten die Techniker diesen Antriebsstrang bei Bedarf schnell auch auf die anderen Ableger der skalierbaren Plattform ausbreiten. Bedarf ist das entscheidende Stichwort. Denn angesichts des derzeit noch winzigen Netzes an Wasserstoff-Tankstellen (es gibt kaum mehr als zehn Stationen in Deutschland) sieht der Hersteller noch nicht den richtigen Zeitpunkt für einen Serienanlauf. Gleichwohl betonen die Verantwortlichen, dass eine Serienfertigung jederzeit starten könnte. Der Ausbau des Tankstellen-Netzes lässt allerdings auf sich warten.
Verschiedenen Schätzungen zufolge sollen bis zum Jahr 2023 etwa 400 Stationen bereitstehen. Um eine flächendeckende Versorgung sicherzustellen, benötigte man jedoch rund 1.000 Tankstellen – schließlich erwarten die Kunden ja auch einen gewisse Alltagstauglichkeit und wollen nicht 50 oder womöglich sogar 100 km fahren, um tanken zu können. Ziemlich wahrscheinlich also, dass die Interessenten der Brennstoffzelle noch mindestens eine Auto-Generation warten müssen, bis sie die erste entsprechende Offerte in der Preisliste vorfinden. Gut zu wissen jedoch, dass es Volkswagen bereits jetzt kann und bereit ist für den Startschuss.
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