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Anschläge mit Sarin und Senfgas geplant

Der irakischen Regierung ist nach eigenen Angaben ein Schlag im Kampf gegen den internationalen Terrorismus gelungen. Wie der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Mohammed al-Askari, am Samstag mitteilte, konnte eine Zelle der Terrororganistation Al-Kaida zerschlagen werden, die Anschläge mit Giftgas im Irak, Europa und den USA geplant haben soll.

Im Zuge der rund dreimonatigen Ermittlungen konnten demnach auch drei Produktionsstätten ausgeforscht werden, in denen offenbar bereits Sarin und Senfgas hergestellt worden sei, so Al-Askari laut BBC.

Sarin ist ein Nervengas, bei dem bereits ein halbes Milligramm ausreicht, um einen Erwachsenen zu töten. Senfgas wurde vor allem von der irakischen Armee im Krieg gegen den Iran in den Jahren 1980 bis 1988 eingesetzt. Giftgas wurde von der Armee auch bei der Bombardierung der Stadt Halabdscha in der autonomen Kurdenregion im Nordosten des Irak im Jahr 1988 eingesetzt. Dabei wurden knapp 5.000 Menschen getötet.

Auch Spielzeugflugzeuge sichergestellt

„Diese Terrorzelle wollte Besucher im Irak mit ferngesteuerten Spielzeugflugzeugen voller hochgiftiger Substanzen angreifen“, so der Ministeriumssprecher in einer TV-Ansprache weiter. Im irakischen Fernsehen waren Bilder von den beschlagnahmten fernsteuerbaren Flugzeugen zu sehen, mit denen die Anschläge aus „sicherer“ Höhe begangen werden sollten.

Ein weiterer Plan der Terrorzelle sei zudem gewesen, „die giftigen Stoffe auch in benachbarte Staaten, nach Europa und in die USA zu schmuggeln“. Ein entsprechendes Netzwerk sei bereits aufgebaut gewesen.

Kooperation mit ausländischen Geheimdiensten

Die Geheimdienste des Verteidigungsministeriums hätten aber von Anfang an Kenntnis von den Produktionsstätten gehabt. Zum Fahndungserfolg habe die Zusammenarbeit mit ausländischen Geheimdiensten beigetragen. Laut dem Sprecher bestand die Terrorzelle aus fünf, mittlerweile inhaftierten Al-Kaida-Mitgliedern.

Im Irak ist die Al-Kaida-Gruppe Islamischer Staat im Irak aktiv, sie begeht regelmäßig Anschläge gegen die Regierung und gegen Zivilisten. Nach Angaben der Vereinten Nationen könnte Sarin auch im benachbarten Syrien von den dort gegen Präsident Baschar al-Assad kämpfenden Rebellen eingesetzt worden sein. Die türkische Zeitung „Vatan“ hatte am Freitag zudem berichtet, mutmaßliche Mitglieder der zu Al-Kaida gehörenden Al-Nusra-Front in Syrien hätten Giftgas-Anschläge gegen US-Truppen im Süden der Türkei geplant.

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