Anfänger
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Europa Universalis 3 (Strategie) Test
Strategie mit der eigenpflicht für das historische Detail, funktioniert diese Aufgabe die sich die Entwickler vorgenommen haben, oder scheitert es? Lesen sie jetzt.
Grafik -
Die Grafik ist völlig Zweckbedingt und nicht wirklich bewertbar, da sich es faktisch auf der Europakarte abspielt, weniger spektakulär fallen die Kämpfe zwischen den Einheiten aus.
Zwei Einheiten führen auf der Weltkarte ein Bewegungsmuster durch (z.B durch die Hellebarde oder Lanze) und dies halt in Echtzeit und man kriegt nach der Schlacht ein Bericht über den Ausgang der Schlacht. Dies lässt sich gut handhaben auf der grafischen dargestellten Karte, WENN das eigene Land nicht zu groß ist, wie z.B bei Frankreich und deren Flickenteppich zu 1399 ist, dort kann es passieren, wenn man ein Land erobert, haben sie schon eine Provinz von dir erobert. Es ist kein direktes Mikromanagement, aber es ist einfach nicht handhabbar auch wenn man schnell und logisch handelt. Die Kämpfe wirkten zwecksgebunden und nicht in Liebe für das Detail dargestellt. So konnte es auch passieren das z.B England den gesamten westlichen Raum erobert hat, oder der Papst jemanden Exkommunisiert ohne historische Linie und Begründung, dass Spiel hat sich zu viel zugemutet.
Bewertung - Durchschnitt
Gameplay -
Das wird wohl das größte Problem an dem Text, die Komplexität ist schon nicht zu verachten, die diplomatischen Möglichkeiten können extrem spaß machen, aber manchmal ist diese Fummeligkeit ein garant zu scheitern. So haben z.B kleinere Länder wie Ostfriesland keine Chance ihr kleines Land aufzubauen ohne historische Hindernisse, ich finde das Spiel darf nicht den Titel ,,Strategiespiel" tragen sondern eher historische Simulation diese auch nicht gelungen ist. Das Spiel ist schon bemüht diese Aufgabe zu erledigen aber die Gleichung um es alles unter einen Pot zu packen ist einfach zu groß als das es so funktionieren würde. Dazu kommt das dieses ,,Ich erobere die Welt" eigentlich nicht schaffbar ist, was eindeutig Größenwahnsinnige Heimstrategen zurecht stört, da die Komplixität die Vielfalt an Möglichkeiten doch schon schmälert. Dieses System was aufgebaut wurde, hätte wirklich in Rundenstrategie wohl tadellos funktioniert, weil dieses Mikromanagement und die Verwaltung bei großen Ländern es unmöglich machen es in der Zeitspanne zu schaffen. Man kann die verstreichende Zeit schon verlangsamen, aber dann geht die Spannung flöten durch ewiges warte, in der Rundenstrategieform wäre dieses Prinzip aufgegangen, da der Spieler genug Zeit hat auf alles zu reagieren und es nicht mehr Zeit kostet als der Spieler braucht, also entsteht kein Leerlauf wie in dem verlangsamten Modus. Des weiteren sollte der Entwickler schon sich an die Nase fassen was es die Komplexität angeht, so kann ein kleines wirklich extrem kleines Land, überhaupt nichts so richtig erreichen, aber ein großes Land wird zu unübersichtlich, um so komplexer die Mechanik um so mehr sollte man das Rundensystem vorziehen, ansonsten bringt man jeden Hobbiestrategen durch unausgegorene Mechanik nur in einen Wutanfall.
Ein Editor hätte dem Spiel auch nicht geschadet, so das dieses Moding den Spielern leichter gefallen wäre und der Entwickler selber nach einem Jahr sieht was die Fangemeinde bevorzugt durch das Ergebniss der Mods. Ich denke eine historische Simulation ist schon ok, aber bitte schreibt es dann auf der Verkaufsverpackung und lasst die Bezeichnung ,,Strategie" weg. Wenn man aber ein Strategiespiel will sollte man den Kunden mehr Freiraum (ZU DEN HISTORISCHEN) Ereignissen lassen. Sogar auf den einfachsten Schwierigkeitsgrad kann das Spiel oft nur durch den Leerlauf leben und wird zum Teil mit unmöglichen bis hin zu nicht erklärten Aufgaben erfüllt, so das der Spieler sich trotz Tutorial voll verarscht vor kommt. Eine ,,Help" funktion neben den Aufgaben wäre hilfreich, so kann man z.B 50 Jahre Schiffe Produzieren um seine Marine auszubauen, aber erreicht in Grunde das Aufgabenziel nicht. Oder die den Kurfürsten von Köln bestechen um seine Stimme bei der Kaiserwahl zu erhalten, aber egal was man macht man bekommt sie nicht. Die positven Sachen wären z.B das es negative Auswirkungen hat ein Land zu erobern und zu besetzen, aber dies ist manchmal so übersteigert das man kaum noch weiß wo hinten und vorne ist. Hach das Spiel hat schon gute Ansätze nur schlecht umgesetzt, so war vor den Fanpatchen die deutsche Übersetzung eine pure Katastrophe. Was soll man schon zu dem Spiel sagen? Gute Idee, schlecht umgesetzt.
Also Paradox Interactive bitte bei Komplexitätsmonster wie z.B Hearts of Iron einfach in Rundenmodus machen, ansonsten kommt die Maus nicht hinterher bei all den Details. Es mag Spieler geben die damit klar kommen, doch eigentlich sollte eine gute Verkauszahl die Firmenpolitik bestimmen und Komplexität kann man auch konfortabler gestalten als es hier der Fall ist. Anno 1602 war trotz Komplexität noch Bedienungsfreundlicher, daher strafe ich diese Mechanik ab.
Bewertung - Mangelhaft
Sound
Nun zu dem Sound der wirklich sich gut in dieses europäische Gefilde einfügt, an dem Soundtrack ist überhaupt nichts einzuwenden, auch wenn diese ständige Wiederholung der Sounds auf Dauer auf die nerven geht.
Bewertung - gut
Fazit - Mit dem Rundenmodus und mehr Individualisierungsfreiraum wäre das Spiel schon eine Konkurenz zu Größen wie Civilization, aber es ist einfach so verpackt das es für Leute die Spaß haben wollen eher zur Arbeit wird und der Spaß einfach verdorben ist.
Wer ein Hardcorestratege ist und sich durch jede Widrigkeit durchkämpfen kann, dem kann ich es empfehlen mal anzuspielen, leute die Spass haben wollen, denen rate ich dringend davon ab.
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