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11.05.12, 10:51
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Legende
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US-Großbank JPMorgan enthüllt Milliardenverlust
Zitat:
Mit Handelsstrategie verspekuliert
Die US-Großbank JPMorgan hat sich mit einer fehlgeschlagenen Handelsstrategie einen drastischen Verlust eingebrockt. Für das zweite Quartal werde in der Sparte Corporate und Private Equity wohl ein Fehlbetrag von 800 Millionen Dollar anfallen, sagte Bankchef Jamie Dimon am Donnerstagabend nach Börsenschluss. Er sprach von „ungeheuerlichen Fehlern, Schlampereien und falschen Entscheidungen“ und räumte weiter ein, dass es sogar noch schlimmer kommen könnte. Die Börsen reagierten mit einem Schock.
„Desaster selbstverschuldet“
Die größte US-Großbank JPMorgan hat sich mit einer fehlgeschlagenen Handelsstrategie verzockt und zwei Milliarden Dollar in den Sand gesetzt. Seit Ende März habe es „signifikante Buchverluste“ im synthetischen Kreditportfolio in Bereich Chief Investments gegeben, erklärte das Institut am Donnerstagabend in einer überraschenden Mitteilung an die Börsenaufsicht.
Bankenchef Jamie Dimon sah sich gezwungen, sich persönlich an Anleger und Analysten zu wenden. In einer eilends einberufenen Telefonkonferenz mit Aktienspezialisten erklärte Dimon, das Desaster sei selbstverschuldet. Der Bankenchef sprach von „ungeheuerlichen Fehlern“, die begangen worden seien. Die Prinzipien seines Hauses seien verletzt worden. Die Sparte Corporate und Private Equity werde im zweiten Quartal daher wohl einen Verlust von 800 Millionen Dollar ausweisen.
„Wir werden das lösen“, versicherte Dimon. Er lehnte es mehrmals ab, die Details der problematischen Finanzwetten offenzulegen. Der Bankchef musste aber einräumen: „Es kann noch schlimmer werden.“ Denn die Finanzwetten laufen weiter. Die Bank will nicht überhastet aus den Geschäften aussteigen und damit noch größere Verluste riskieren.
Langfristige Auswirkungen erwartet
Das Desaster werde aber auch noch in den folgenden Quartalen Spuren hinterlassen. „Dieser Handel hat nicht die ‚Volcker Rule‘ verletzt, aber das Dimon-Prinzip“, sagte der Bankchef. Der Bankchef ist einer der lautesten Kritiker einer starken Bankenregulierung. Das konnte er sich leisten, weil er sein Haus beinahe ohne Blessuren durch die Finanzkrise gesteuert hatte.
Für Bankenkritiker wie den demokratischen US-Senator Carl Levin war der Milliardenverlust eine Steilvorlage: Das sei eine „starke Erinnerung“ daran, dass eine strenge Bankenregulierung nötig sei, erklärte Levin noch am Abend. Er hatte eine wichtige Rolle bei der Aufarbeitung der Finanzkrise im US-Kongress gespielt. Es müsse sichergestellt werden, dass der Steuerzahler nicht mehr „für derart risikoreiche Wetten geradestehen muss“, forderte Levin.
Bereits vor ein paar Wochen war Kritik an den Spekulationen von JPMorgan Chase hochgekocht. Die Finanznachrichtenagentur Bloomberg und das „Wall Street Journal“ hatten berichtet, dass ein Londoner Händler der Bank derart große Geschäfte tätige, dass der ganze Markt davon bewegt würde. Der Händler bekam den Spitznamen „Wal von London“ verpasst. Bankchef Dimon hatte damals von einem „Sturm im Wasserglas“ gesprochen.
Belastung für den ganzen Markt
Die JPMorgan-Aktie verlor nachbörslich fast sieben Prozent und zog auch andere Bankentitel mit in den Keller. Die Anteilsscheine von Citigroup tendierten im elektronischen Handel mehr als zwei Prozent schwächer, Bank of America gaben 1,7 Prozent nach. Die Nachricht dürfte damit auch den gesamten Markt belasten. Der S&P 500 Futures brach mehr als elf Prozent ein, der Nasdaq Futures rutschte sogar knapp 17 Prozent ins Minus. JPMorgan ist gemessen an den Vermögenswerten die größte US-Bank.
Der Bereich Chief Investment ist nach Angaben von JPMorgan der Arm der Bank, der genutzt wird, um Wetten einzugehen, die die Beteiligungen an individuellen Beständen absichern sollen, etwa Kredite an Firmen mit einer schlechten Bewertung bei einer Ratingagentur.
Fehlschläge wie im aktuellen Fall sind die Börsianer von JPMorgan Chase nicht gewohnt. Die New Yorker Bank ist das bestverdienende Kreditinstitut der Vereinigten Staaten und war fast ohne Blessuren durch die Finanzkrise gesteuert. Im ersten Quartal lag der Gewinn unterm Strich bei 5,4 Milliarden Dollar.
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