[lord mot]

Mit strengen Sicherheitsvorkehrungen hat der Prozess um den größten Kokainfund Deutschlands begonnen. Fünf der sechs Angeklagten werden aussagen. Einer von ihnen, ein 31-jähriger Ex-Fußballprofi, ist bereits im Zeugenschutz - wegen einer "möglichen Bedrohung von außen".

Hamburg - Es war vor allem der Auftritt von Kevin H., 31, der vor dem Landgericht Hamburg für Aufsehen sorgte. Der ehemalige Fußballprofi, der einst bei Hansa Rostock kickte, kam als Letzter in den Gerichtssaal, starrte während der kurzen Verhandlung regungslos vor sich hin und verließ nach der Verlesung der Anklageschrift als Erster wieder den Saal.


Die Sicherheitsvorkehrungen für die Zuhörer waren hoch: Zwei Mal mussten sie Metalldetektoren passieren und wurden von Beamten kontrolliert, bevor sie Zutritt zu Saal 237 bekamen. Der Vorsitzende Richter Klimke sprach zu Beginn von einem "möglichen Bedrohungsszenario von außen", das die besonderen Vorkehrungen im Gericht nötig mache.

Sechs Männer im Alter zwischen 27 und 35 Jahren müssen sich seit Montag vor der 29. Strafkammer des Landgerichts Hamburgs verantworten: Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, im April rund 1,2 Tonnen Kokain in einem Schiffscontainer aus Paraguay nach Hamburg geschleust zu haben - die größte Menge, die je in Deutschland gefunden wurde. Der Marktwert wurde auf rund 40 Millionen Euro geschätzt.

Vier der Angeklagten werden zudem beschuldigt, im November 2009 weitere 500 Kilogramm reines Kokain eingeschleust und verkauft zu haben.

Kokain in Holzbriketts

Monatelange Ermittlungen und Telefonüberwachungen waren vorausgegangen, als im April dieses Jahres 200 Beamte im Hamburger Hafen zugriffen und die Schmuggelware - eingearbeitet in 1244 Holzbriketts - entdeckten. Sie durchsuchten daraufhin zeitgleich Wohnungen in Hamburg, in Schleswig-Holstein, in Nordrhein-Westfalen, nahmen die Verdächtigen fest und beschlagnahmten Hunderttausende Euro in bar sowie wertvollen Schmuck, Handys und Autos.

Dass Kevin H. an dem Kokainschmuggel beteiligt war, sei unstrittig, sagt seine Anwältin Annette Voges. Der 31-Jährige sei jedoch lediglich als Gehilfe angeklagt: In seiner Wohnung soll die Bande zeitweise bis zu fünf Millionen Euro gelagert haben. Mittlerweile sei H. aufgrund einer möglichen Bedrohung in den Zeugenschutz aufgenommen worden.

Als zentrale Person gilt im Prozess der 35-jährige Pedro A. E. aus Paraguay: Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, die Drogen besorgt und vorfinanziert zu haben, außerdem sei er für die Kommunikation unter den Beteiligten zuständig gewesen.

"Kevin H. hat eine untergeordnete Rolle gespielt und keine Entlohnung für seine Dienste bekommen", sagte Anwältin Voges. Im weiteren Verlauf des Prozesses müsse nun geklärt werden, ob der frühere Bundesligaspieler von Beginn an mit der Lagerung des Geldes in seiner Wohnung einverstanden gewesen sei. Voges kündigte an, dass ihr Mandant im Verlauf des Prozesses genaue Angaben zu seiner Tatbeteiligung machen wolle.

Auch vier weitere Männer wollen im Laufe des Prozesses aussagen. Nur ein Angeklagter, Celal E., werde keine Erklärung abgeben, hieß es vor Gericht. Im Fall einer Verurteilung drohen den Männern bis zu 15 Jahre Haft.

Der Prozess wird am 18. Oktober fortgesetzt, mit einem Urteil wird Mitte Dezember gerechnet.

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Wow ! Zum Glück rüssel ich nicht mehr,sonst hätte ich bestimmt geheult

[Trachius]

Also bei mir kann jeder die paar Mio lagern, gegen eine kleine Gebür versteht sich
Geld regiert halt die Welt