Moin,
ich verstehe die Diskussion nicht. Genauer gesagt, ich verstehe nicht, warum ich die Art wie ich schreibe oder spreche mit irgendwem dahergelaufenem diskutieren soll. Wenn da jemand endlich etwas gefunden hat, an dem er seine jahrelang unterdrückten Blockwartfantasien ausleben kann, muss er oder sie mit dem Problem fertigwerden. Nicht ich.
Wenn sich die Gelegenheit ergibt und mir danach ist, benutze ich Gendersprache zu meiner Erheiterung. Wenn, wie es häufig vorkommt, die Sprechpause vergessen wird und jemand statt "Koleg_innen" "Kolleginnen" sagt unterbreche ich an der Stelle und frage nach. Wenn ich einen Genderstern sehe weise ich nur zum Spaß darauf hin, das "der Stern" männlich ist und dadurch der Gendergedanke konterkariert wird. Bei einem Schrägstrich mache ich geltend, dass ein Phallussymbol ja wohl kaum als Symbol einer geschlechtsneutralen Sprache geeignet ist.
Je nach Laune empfehle ich dann den Unterstrich. Das untermaure ich dann mit einem Zitat aus der Wikipedia, das ich mir für diesen Zweck als Textbaustein gespeichert habe.
Zitat:
„Dagegen möchte ich einen anderen Ort von Geschlechtlichkeit setzen, einen Ort, den es zu erforschen gilt und um den wir kämpfen sollten, er sieht so aus: _. […] Zwischen die Grenzen einer rigiden Geschlechterordnung gesetzt, ist er die Verräumlichung des Unsichtbaren“
– Steffen Herrmann: Performing the Gap
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Da haben sich schon Leute bedankt! Zum Piepen!
So kann man auch aus der Genderei etwas Positives für seinen Alltag gewinnen. Da muss man nur in die Gesichter der Leute gucken. Und wenn, wie ich es schon zwei Mal erlebt habe, sich dann noch Leute bei mir entschuldigen, wird es richtig komisch.
Leider hat sich das in meinem Umfeld herumgesprochen. Da werden die Gelegenheiten sehr selten. Schade eigentlich.