05.07.23, 19:01
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Streuner
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Aussprache von Füllwörtern: Jeder sagt »Ähm« anders
Zitat:
Ähnlich wie bei Fingerabdrücken lassen sich Menschen über die Art und Weise identifizieren, wie sie Füllwörter benutzen. Das könnte helfen, Kriminelle mit Stimmproben zu überführen.
05.07.2023, 18.10 Uhr
Fast jeder benutzt Füllwörter wie »äh«, »ähm« oder »mh« – aber jeder sagt sie etwas anders. Das haben Phonetikerinnen der Universität Trier in einer kürzlich veröffentlichten Studie festgestellt. Ihre Schlussfolgerung: Personen lassen sich anhand von Füllwörtern, Pausen oder Wiederholungen von Wörtern identifizieren.
»Sprechen funktioniert zwar nicht wie ein Fingerabdruck, aber Menschen haben dennoch individuelle sprachliche Merkmale und Muster, anhand derer sie sich identifizieren lassen«, sagt Professorin Angelika Braun. Sie hat als Sachverständige bereits bei vielen Prozessen und Ermittlungsverfahren geholfen, Täter durch Tonaufnahmen und die individuellen sprachlichen Muster zu identifizieren. Auf ähnliche Weise könnten auch die neuen Erkenntnisse helfen, mutmaßliche Kriminelle bei der Analyse von Stimmproben zu überführen.
Für die Studie seien Tonaufnahmen von acht Probandinnen untersucht worden – Tausende »Ähs« und »Ähms« von jeder Versuchsperson. Die Aufnahmen seien mit zeitlichem Abstand gemacht worden: Das belege, dass das individuelle sprachliche Verzögerungsverhalten auch über einen längeren Zeitraum relativ konstant bleibe, sagte Braun.
Man habe sich bei der Analyse bewusst nur auf Tonaufnahmen von weiblichen Personen konzentriert, um mögliche Effekte wegen des Geschlechts auszuschließen. Es gebe aber keinen Grund zu der Annahme, dass die Feststellungen bei Männern anders wären.
lki/dpa
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Spiegel
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