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Zitat von Caplan
Munich, der Staat kann sicher Wege ueberdenken, die eingeschlagen sind und Wege ebnen, wenn er sich nicht gerade wieder in einer Rechtschreibreform selbst stranguliert.
Aber du kannst nicht vor einigen Dingen die Augen verschliessen, die an den Schulen gelebter Alltag sind und zum Nachdenken schlicht auffordern, was da noch eine Rolle spielt.
Einige Argumente, die stichhaltig sind, sind schon erwaehnt worden.
Siehe Sprache, daheim, Sprache in der Schule.
Ich war vor ~ 2 Jahren in einer Berufsschule nach 1999 das erste mal wieder.
Es hat schon Geschmaeckle was da vor einem sitzt.
Die Jo-Bro-Ghetto-Speech-Generation. Wobei der sich als ausschliesslich einheimisch Sehende ,kopiert den Bloedsinn auch noch fleissig nach.
In den oeffentlichen Schulen , ich habe 2 ausscheidende Lehrer in einem Verein mit drin, einer in Gesamtschule , der andere am Gymi hat man ~ 50-60 % gemischte Nationen, deren Bewusstsein , was man ihnen nicht antragen darf hoeher, ausfaellt, als unfallfrei etwas vorzulesen.
Gymi -Anteil faellt niedriger aus und etwas mehr Bemuehung scheint den Unterschied zu machen.
Einer der beiden Lehrer unterrichtet u.a. das heissgeliebte Fach Mathe.
Er erteilt seit einigen Jahren keine Hausaufgaben mehr.
Sie werden groesstenteils schlicht nicht gemacht.
Tests und Arbeiten sprechen dazu ihre eigene Sprache.
Dutz.-versuch gehoert zur Tagesordnung.
Der groteske Kampf gegen die Eltern , da es keine Zusammenarbeit mit diesen gibt, hat er schlicht aufgegeben.
Fuer ihn ist das letztendlich nur noch abarbeiten der Situation. Der Rest heisst Alleinstand.
Wie geht man nach deiner Sicht damit um?
Letztendlich sind es alle irgendwo Hoffnungstraeger von Morgen
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Toll, jemand der offenbar an einer Schule / in einer Stadt mit wenig Ideen arbeitet und aufgegeben hat, liefert jetzt das Paradebeispiel für ein Pauschalurteil.
Zunächst: würde man nur einheimische Kinder untersuchen, wäre dann die Herkunft das Kriterium, nach dem man die Kinder beurteilt oder nicht doch vielleicht ein Strauß ganz anderer Aspekte? Und genau so muss man das eben untersuchen. Die Herkunft allein sagt erst mal gar nichts. Der Preis von Uran korreliert prima mit der Zahl der Alkoholtoten in den USA (1999-2008).
Es gibt Städte, in denen man begriffen hat, dass viele Eltern aufgrund ihrer Sprachprobleme und der aus autoritären Staaten eventuell zusätzlich mitgebrachten Ehrfurcht vor staatlichen Institutionen schlicht Hemmungen oder Angst haben, in Kontakt mit der Schule zu treten. Deswegen besorgt das Schulamt ggf. Dolmetscher, räumt mit den Missverständnissen auf und stellt einen Kontakt auf Augenhöhe her. Dann sind die Chancen, das das besser klappt schon mal wesentlich höher, als wenn man Leuten, denen nie mitgeteilt worden ist, wie das hier läuft, lieber vorwirft, sie würden sich nicht richtig verhalten und ansonsten jammert.
Um mal auf die grundsätzliche Frage einzugehen: da sowieso alle verschieden sind, ist diese Diskussion doch eher müßig. Schon dass sie geführt wird, zeigt, wie divers innerhalb einer angeblich ziemlich homogenen Bevölkerung die Betrachtungsweisen sind. Zentraleuropa war schon immer Durchzugsgebiet und dementsprechend hat sich die Kultur auch divers entwickelt, an den Handelsplätzen weit mehr als auf dem Land. Schon wieder eine Diversifikation.
Die eigentliche Frage ist doch: angenommen Diversifikation passt mir nicht, wie werde ich sie ganz praktisch los und welche Konsequenzen wird das voraussichtlich haben. Die Antwort ist: mit Autorität und Zwang und das resultiert in Gewalt. Darüberhinaus macht sich so ein Staat alle anderen Staaten, denen er schlecht behandelte Leute vor die Tür kippt, zum Gegner. Bringt also nur was, wenn man glaubt, mit Gewalt würden mehr Probleme gelöst, als geschaffen. Die Geschichte legt das nicht gerade nahe.