Auf den nachfolgenden Artikel vom 20.10.2019 bin ich erst jetzt durch Zufall gestossen, weil mir YT ein Video von LeFloyd empfohlen hat. Verfasst hat den Artikel Frau Susanne Gaschke.
Zur Person:
Susanne Gaschke (* 19. Januar 1967 in Kiel) ist eine deutsche Journalistin, Publizistin und Autorin. Von 1997 bis 2012 war sie Redakteurin der Wochenzeitung Die Zeit. Heute schreibt sie für Die Welt und die Welt am Sonntag. 2012 wurde sie als SPD-Kandidatin zur Oberbürgermeisterin von Kiel gewählt. Am 28. Oktober 2013 trat sie wegen der Kontroverse um einen Steuererlass zurück.
Gaschke ist Autorin und Herausgeberin mehrerer Sachbücher.
https://de.wikipedia.org/wiki/Susanne_Gaschke
Über dem u.a. Artikel ist ein Bild von Seehofer neben einem Bild der Trauerfeier zu sehen, Unterschrift:
Die Innenministerkonferenz um Horst Seehofer hat ein klares Ziel: den Kampf gegen Radikalisierung und Hass innerhalb und außerhalb des Internets. Unterdessen trauern die Angehörigen in Merseburg um die Opfer des Anschlags in Halle.
Und hier ist der Artikel, der (vielleicht) nicht nur mich aufregt:
Zitat:
Die Gamer und ihr pubertäres Hohoho!
In der Gamer-Szene tummeln sich manche Kind-Erwachsene, die Amokläufer anbeten und Judenhass verbreiten - wie der Halle-Attentäter. Darauf hat Innenminister Seehofer zu Recht hingewiesen. Seine Kritiker wollen ihn bewusst falsch verstehen.
Vielleicht sollten wir aufhören, Begriffe wie „Netzgemeinde“ oder „Gamer-Szene“ zu benutzen. „Netzgemeinde“ klingt nach einem echten Zusammenschluss bewusster Menschen, die auf systematische Weise irgendwelche berechtigten Interessen vertreten. Tatsächlich sind es nur Millionen Einzelne, darunter viele, die Freude an Eskalationskaskaden haben, die ihr Grundrecht auf billiges Einkaufen, kostenlose Downloads oder anonymes Pöbeln einfordern.
„Gamer-Szene“ glorifiziert auch manche Kind-Erwachsene, die im besten Fall eine Unmenge Zeit verlieren, im schlechtesten Fall Amokläufer anbeten, Judenhass verbreiten, Gewaltfantasien gegen Frauen pflegen und/oder das Dritte Reich klasse finden.
Der Standardabwehrspruch gegen diese – zugegeben unfreundliche – Sicht lautet: Wer so etwas sagt, hat die Netzgemeinde/die Gamer-Szene nicht verstanden.
Dieser Spruch tönte jetzt wieder Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) entgegen, als er im Zusammenhang mit dem antisemitischen Attentat von Halle darauf hinwies, dass Amokläufer und Massenmörder oft auch Computerspieler seien und man diese folglich stärker in den Blick nehmen müsse.
Er sagte außerdem, dass Rechtsextremisten auch Gaming-Plattformen als Bühne für ihre rechtswidrigen Inhalte missbrauchten und dass er Rechtsextremisten überall dort bekämpfen wolle, wo sie aktiv sind – ob analog oder digital.
Für Logiker: Horst Seehofer hat damit nicht gesagt, dass alle Computerspieler zu Straftätern würden. Er hat nur gesagt, dass eine bestimmte Sorte von Straftätern sich oft und viel mit Computerspielen beschäftigt, die nicht „Unser rosa Ponyhof“ oder „Die kleinste Elfe“ heißen.
Von muslimischen Verbänden wird immer wieder verlangt, sie sollten sich klar distanzieren, wenn fanatisierte Attentäter islamistische Anschläge begehen. Das ist eine durchaus berechtigte Forderung. Wie wäre es also statt der gewohnten Abwehrreflexe mal mit einer klaren Distanzierung aus den Reihen der friedliebenden und gesetzestreuen Computerspieler?
Doch da wird es eben schwierig, weil Internetorte wie Steam, Discord, 4chan oder 8chan vollkommen durchdrungen sind von einer pubertären Hohoho-Stimmung, die Humor zu nennen sich verbietet. Weil praktisch nichts zu dumm oder zu kaputt ist, um dort gesagt oder gezeigt zu werden. Darüber wird man ja wohl reden dürfen.
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Quelle:
https://www.welt.de/debatte/kommenta...es-Hohoho.html
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LeFloyds Video:
https://www.youtube.com/watch?v=Z8G8abybZ6E