Hallo pauli,
"Wahl" ist auch ein für Menschen schwieriges Konzept.
Lass einen Mann zwei Tage in der Wüste.
Halte ihm dann ein Glas Wasser hin.
Zeig mir einen der dann noch eine "Wahl" hat.
Ähnlich wie bei der Zuchauswahl.
Wir sind genetisch auf Profitgier ausgerichtet.
Manche mehr, manche weniger, bei manchen ist es kulturell verstärkt, bei manchen weniger.
Haben wir eine echte Wahl?
Aber das ist das Thema "Freier Wille", was wieder eigentlich was anderes ist und was wir beim Thema Evolution gar nicht brauchen.
Denn Evolution ist nicht gerichtet oder gezielt.
Evolution beschreibt einfach nur einen Prozess.
Die Stadttaube hat sich nicht angepasst, weil sie als Spezies besonders klug war.
Und die Erdtauben sterben nicht aus, weil sie als Spezies besonders dumm waren.
Beide hatten bei der Ankunft des Menschen als neuen Selektionsfaktor einfach Glück, bzw Pech gehabt.
Die Stadttaube hatte Anlagen und ein Verhalten, dass durch Zufall noch relativ gut mit den neuen Bedingungen zurecht kam und mit einigen kleinen Änderungen sogar noch besser zurecht kam.
Die Erdtaube war von Anlagen und Verhalten inkompatibel und stirbt aus.
Glück und Pech.
Es kann auch eine wunderbare Ökologische Nische vor einer Art entstehen und die Art hat einfach Pech darin, dass sie zu langsam Mutiert und ihr Genpool sich also zu langsam anpasst.
Eine andere Art war vielleicht viel weiter von der Nische entfernt, aber mutierte schneller und konnte sie also besetzen.
Daher ist Evolution eben nur die Beschreibung eines Prozesses, dem es an sich herzlich egal ist, ob der wirkende Selektionsdruck jetzt durch einen Vulkanausbruch, eine Umweltverschmutzung durch den Menschen oder die Vorliebe einer alten Katzenzüchterin definiert sind.
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