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Zitat von wAv3
Zunächst mal möchte ich sagen, dass dein Beitrag mir gefällt, du argumentierst wenigstens und haust nicht nur Parolen raus.
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So gesehen haust du ebenfalls nur Parolen raus. Tut mir Leid, aber "mir gehts gut, wo liegt das Problem?" ist Zeitgeist pur. Was du an elektro1312 Posts bemängelst ist der Anachronismus, nicht der Schreibstil.
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Zitat von wAv3
Doch, ich sehe kein zerfallen unserer aktuellen Gesellschaft, wo offenbart sich dass denn deiner Meinung nach ? Auch, dass der Wohlstand schwindet bemerke ich nicht wirklich. Ich denke eher wir müssen uns darauf einstellen, dass die Wirtschaftswunderjahre eben vorbei sind. Inzwischen hat sich die ganze Sache eben auf einem normalen Level eingependelt.
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Wirtschaftswunderjahre sind schon seit 40 Jahren vorbei. Wie kommst du also darauf, dass es nun an der Zeit ist?
Es gibt dazu empirisch messbare Daten: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung, Medianeinkommen, Lebenshaltungskosten etc pp. Dazu noch unabhängige Studien die diese Daten in Einklang bringen. Fakt ist einfach, dass der Deutsche real weniger in der Tasche hat als vor 30 Jahren. Fakt ist auch, dass die öffentliche Daseinsvorsorge schwindet, und durch unsichere teure Privatmodelle ersetzt werden soll.
Die destabiliserienden Wirkungen sind auch zu beobachten: Ein Negativrekord der Wahlbeteiligung nach dem Anderen, Verringerung des Vertrauens in die Demokratie; Nationalismus, Chauvinismus und sogar Ausländerfeindlichkeit nehmen zu. Journalisten nennen den Zustand den wir haben schon offen Postdemokratie. Deswegen auch meine Frage wo ihr euer Plätzchen seht bei dieser Entwicklung?
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Zitat von wAv3
Wir sind aber immer noch nicht Arm. Die Probleme die du ansprichst mit dem Handel mit Lebensmitteln sind scheiße, betriffen uns in Deutschland aber nicht. Ich weiß das klingt hart, es geht hier in dem Beitrag aber um Deutschland und nicht um 3te Welt Länder. Fakt ist, wir profitieren davon noch eher...
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"Wir" bist jedenfalls nicht du und ich. Spekulationen auf Lebensmittel (das hat übrigens wenig mit dem "Handel" zu tun) destabilisieren Regionen dieser Welt von denen wir abhängig ist. Die arabischen Revolutionen könnte man als Beispiel nennen - ein Gemüsehändler dem man die Existenzgrundlage entzog war der Anfang des arabischen Frühlings. Man stelle sich vor morgen wird das Königshaus in Riad gestürzt. Warum haben wir ihnen wohl so viel Waffen geliefert? Es ist nur ein kleines Beispiel gewesen. Von denen gibt es reichlich.
Ich sprach eigentlich damit eigentlich die Spekulationen insgesamt an. Bis jetzt profitieren "Wir" in keinster Weise. Einer der Gründe der großen Kompression waren die Vermögen der Allgemeinheit zuzuführen. Nicht weil es so schön ist, sondern weil es stabilisierend wirkt. Letztendlich war die Finanzkrise auf zu viel untätiges Geld zurückzuführen, was an anderer Stelle fehlte. Das ist nichts anderes, als das was wir in den 30er Jahren antrafen.
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Zitat von wAv3
Leider wird mir auch aus deinem Beitrag nicht ersichtlich weshalb die Vermögensverteilung ausgeglichen werden soll, du schreibst es ist die Basis einer funktionierenden kapitalistischen Gesellschaft, wieso?
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"Ausgeglichener" - Das heißt, dass die Vermögensverteilung nicht mehr zum Vorteil aller ist, sondern nur noch eine kleine Gruppe zu lasten aller sich noch mehr bereichert. Das Versprechen, welches der Kapitalismus Anfang des kalten Krieges bemüht war einzuhalten, scheint nichts mehr wert zu sein. Was jetzt folgt scheint Degeneration zu sein: Back to the Roots des 19. Jhd.
Ich habe übrigens dazu reale Beispiele genannt. Wenn es dir nicht einleuchtet wieso eine Elite nicht die Spielregeln bestimmen, dann empfehle ich ein Geschichtsbuch. Dabei ist es sogar egal welche Epoche du hernimmst.